Essen. Zur Pause lag das Team von Trainer Markus Högner noch in Rückstand. Die Essener Tore fielen nach dem Wechsel zum richtigen Zeitpunkt.

Der zweite Heimsieg der Saison war für die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen ein hartes Stück Arbeit. Gegen den SV Meppen setzte sich die Elf von Trainer Markus Högner zwar am Ende erwartungsgemäß mit 3:1 durch. Allerdings war Schönebeck gegen den Aufsteiger über weite Strecken nicht die bessere Mannschaft.

In Abwesenheit von Angreiferin Nicole Anyomi lief vor allem nach vorne nicht viel zusammen. So waren es am Ende nicht viele Torchancen, diese aber verwerteten die Essenerinnen – von der Anfangsviertelstunde abgesehen – konsequent. Dass sich die Gäste nicht verstecken wollten, zeigten sie von Beginn an und forderten die SGS mit einem aggressiven Angriffspressing heraus.

Die aber ließ sich davon zunächst nicht verunsichern: Nach einem Einwurf kam Jill Baijings erstmals nach acht Minuten zum Abschluss, doch SV-Torfrau Sieger war zur Stelle. Nur wenige Minuten später war sie bei einem Schuss von Essens Lena Ostermeier geschlagen. Allerdings sprang der Ball von der Unterkante der Latte zurück ins Spiel, den Nachschuss wehrte Sieger dann zur Ecke ab.

Es war ein verheißungsvoller Auftakt für die SGS. Doch der gute erste Eindruck setzte sich nicht fort. Stattdessen entwickelte nun auch Meppen Torgefahr. Nach einem klaren Muster: Bei Ballbesitz schickten die Gäste bis zu sechs Spielerinnen in die vorderste Reihe. Vor allem die schnellen Endemann und Berentzen wurden immer wieder mit Steilpässen gesucht.

Die Gästeführung war ein Wirkungstreffer

Nach 20 Minuten stellte Meppen die SGS damit erstmals vor Probleme: Berentzen bediente Schulte. Essens Torfrau Stina Johannes hatte den Ball im Nachfassen sicher – kurz später lag er trotzdem im Tor. Denn nach ihrem Abwurf verlor Eleni Markou die Kugel. Becker hatte freie Bahn und sorgte für die Gästeführung. Es war ein Wirkungstreffer, denn die SGS agierte in der Folge kopflos.

Meppen zog sich auch mit der Führung im Rücken keinesfalls zurück und sorgte durch das frühe Anlaufen für Unruhe im Essener Spiel. Den Gastgeberinnen fehlte es an Lösungen. Offensiv lief bis zur Pause nichts mehr zusammen. Kapitänin und Aushilfsangreiferin Jana Feldkamp war kaum ins Spiel eingebunden.

Carlotta Wamser war der Unruheherd

Wirklich Schwierigkeiten bereitete der Gäste-Abwehr lediglich Carlotta Wamser, deren Zielstrebigkeit und Tempo fast Alleinstellungsmerkmale waren. Nur zum Abschluss kam die 17-Jährige zunächst nicht. Trotzdem hatte sie großen Anteil am Ausgleich: Gut zehn Minuten waren in Halbzeit zwei gespielt, da zog Wamser erneut auf dem linken Flügel das Tempo an und ließ zwei Gegenspielerinnen stehen. Im Vollsprint hatte sie die Übersicht, auf Baijings querzulegen. Wohl überlegt schob die Niederländerin zum 1:1 ein.

Aus Essener Sicht war es der perfekte Zeitpunkt. Denn kaum eine Minute zuvor vergab Endemann nach einem Missverständnis der SGS-Abwehr freistehend vor Torfrau Johannes die Riesenchance zum 0:2. Zu Sicherheit und Spielkontrolle fand Schönebeck trotz des eher schmeichelhaften Ausgleichs zunächst nicht. Aber er lockte die Gäste weiter nach vorne. Und dadurch ergaben sich Räume.

Manjou Wilde machte den Deckel drauf

So auch gut zehn Minuten vor dem Ende, als plötzlich Lena Ostermeier auf das SV-Tor zusteuerte. Torfrau Sieger stürmte ihr entgegen und hechtete nach dem Ball. Die Essenerin fiel und bekam einen wohl strittigen Elfmeter. Womöglich hatte Sieger auch den Ball gespielt. Irini Ioannidou war es egal, sie verwandelte sicher. Es war die spielentscheidende Szene. Meppen versuchte es zwar noch einmal, doch Manjou Wilde machte nach einem weiteren Konter den Deckel endgültig drauf.

SGS: Johannes – L. Ostermeier (90. Touon), S. Ostermeier, Räcke, Klasen – Senß, Markou (66. Wilde) – Wamser, Baijings (90. Piljic), Laurier (81. Sterner) – Feldkamp (46. Ioannidou). Tore: 0:1 Becker (20.), 1:1 Baijings (57.), 2:1 Ioannidou (78., Foulelfmeter), 3:1 Wilde (88.).

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