Essen. Die erst 17-jährige Laureta Elmazi erzielt das Goldene Tor zum Auswärtssieg. Erster Sieg gegen eine Top-Mannschaft für Essenerinnen.
Riesen-Jubel bei der SGS Essen: In der Nachspielzeit erzielt Laureta Elmazi für die Bundesliga-Fußballerinnen das goldene Tor zum 1:0 und sorgt für eine faustdicke Überraschung. Denn gegen die TSG Hoffenheim, die auf Champions-League-Kurs liegt, ging die Elf von Trainer Markus Högner als krasser Außenseiter ins Rennen. Und was diesen Achtungserfolg für die SGS noch schöner macht: Er ist gar nicht mal unverdient. Entsprechend ausgelassen feierten die Essenerinnen den Abpfiff.
Bärenstarke Vorstellung in Halbzeit eins
Bereits in der ersten Hälfte zeigte Schönebeck eine bärenstarke Vorstellung. Immer wieder attackierten die Gäste früh und hinderten den Tabellendritten an einem geordneten Spielaufbau. „Bis zum Ende haben wir viel investiert und sehr diszipliniert gestanden“, lobte Högner. Und wenn die TSG sich doch mal in die Nähe des SGS-Tors kombinierte, war spätestens bei Nina Räcke oder Selina Ostermeier Endstation. Hoffenheims Torjägerin Billa war bei den beiden Innenverteidigerinnen komplett abgemeldet.
Johannes genoss die Sonne im Kraichgau
Stina Johannes im Essener Gehäuse konnte daher die Sonne im Kraichgau genießen. Bis zum Ende musste sie keinen Torschuss parieren. Anders sah es bei ihrer Hoffenheimer Kollegin auf der Gegenseite aus. Bereits nach sieben Minuten hätte es im Kasten von Tufekovic klingeln können: Einen Eckball von Kapitänin Jana Feldkamp konnten die Gastgeberinnen nicht richtig klären. Lena Ostermeier verlängerte auf Eleni Markou, die am Elfmeterpunkt völlig frei, aber wohl auch im Abseits stand. Tufekovic war ohnehin zur Stelle.
Vor der Pause schnupperte SGS an der Führung
Nach gut 20 Minuten war die TSG-Torfrau erneut gefordert: Jacqueline Klasen bediente per Traumpass Feldkamp, doch Tufekovic parierte erneut. Und auch kurz vor der Pause schnupperte die SGS nach einem blitzsauberen Spielzug an der Führung: Räcke verlagerte das Spiel mit einem weiten Pass auf Laurier, die wiederum Klasen auf die Reise schickte. Die Essenerin war auf dem rechten Flügel nicht zu halten und legte den Ball fast von der Grundlinie in den Rückraum auf Jill Baijings. Doch die Niederländerin brauchte zu lange, um sich die Kugel auf den starken Linken zu legen.
TSG nach der Pause dominanter
Nach der Pause trat Hoffenheim dominanter auf und erspielte sich zumindest eine optische Überlegenheit. Das nötige Glück hatte die SGS, als Brand doch einmal die Lücke fand und auf Wienroither ablegte, die das lange Eck nur knapp verpasste. Die Gäste hatten nun weniger Ballbesitz, setzen aber weiter Nadelstiche: Nach einer guten Stunde flankte Feldkamp in Folge einer kurz ausgeführten Ecke. Wamser köpfte mit dem Rücken zum Tor drüber und hätte wohl besser für die einlaufende Markou durchgelassen.
Die Gäste setzten den Lucky Punch
Fast im Gegenzug verfehlte auf der Gegenseite Waßmuth das Essener Tor aus guter Position deutlich. Spielerisch fand die TSG kein Mittel mehr, aber der Wille war ihr anzumerken. Den Lucky Punch aber setzte die SGS: Elmazi war erst wenige Sekunden für die bärenstarke Wamser im Spiel, da legte sie einen großartigen Sprint hin und schlenzte den Ball mit ihren 17 Jahren eiskalt in den Giebel. Ein Traumtor.
„Über 90 Minuten gesehen, hatten wir die besseren Chancen und haben uns jetzt auch endlich mal gegen eine absolute Top-Mannschaft für unsere Leistung belohnt“, freute sich Högner.
SGS: Johannes – L. Ostermeier, S. Ostermeier, Räcke, Klasen – Markou, Senß – Wamser (90. Elmazi), Baijings (80. Wilde), Laurier (73. Laurier) – Feldkamp.
Tor: 0:1 Elmazi (90.).
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