Essen. Schwache Essener verlieren beim Dritten Deutzer TV mit 70:79. Allerdings weiß Trainer Wendt genau, wie unnötig diese Niederlage war.
Basketball-Erstregionalligist ETB hat im Kampf um die Playoffs einen herben Dämpfer einstecken müssen: Beim Dritten Deutzer TV kassierten die Miners eine verdiente 70:79-Niederlage, die Essener zeigten nicht nur gemessen an der Bedeutung der Partie viel zu wenig in Köln. „Das war enttäuschend, sehr enttäuschend“, so auch Headcoach Lars Wendt nach der Partie geknickt und einigermaßen ratlos.
Auswärts haben die Miners weiter Probleme, wirklich ins Rollen zu kommen. Am Rhein war das Team in den ersten 20 Minuten praktisch gar nicht anwesend, die eigentlich so sattelfeste schwarz-weiße Defense gestattete der schlechtesten Offensive der Liga satte 42 Punkte. „Wir waren nicht da, haben das Gegenteil von dem gemacht, was wir besprochen und trainiert hatten“, bilanzierte Wendt den ersten Durchgang. Auch offensiv blieb das Team – mit Ausnahme der Offensivrebounds – blass.
ETB Miners arbeiten Rückstand in der zweiten Halbzeit auf
In der zweiten Halbzeit schickte sich der ETB an, den 29:42-Rückstand abzuarbeiten. Doch was bis zur 35. Minute geschafft war, machten sich die Miners umgehend wieder kaputt: „Wir gehen in Führung, alle freuen sich, keiner verteidigt mehr“, so Wendt konsterniert. Mit einem anschließenden Drei-Punkt-Spiel rissen die Gastgeber das Momentum umgehend wieder auf die eigene Seite, „und wir vergessen alles, was wir besprochen haben“.
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Deutz machte in den Schlussminuten souverän den Deckel drauf, die Rheinländer spulten ihr Programm über nahezu 40 Minuten konstant runter. Lars Wendt: „Da muss man Respekt zollen, Deutz ist eine gute Mannschaft, die ihr Ding durchzieht.“
Zu oft ist bei den Miners die Abhängigkeit zu groß von Patrick Carney (25 Punkte) und Tylik Evans, der mit nur 13 Punkten und vier Assists (bei vier Turnovern) nicht an die Gala gegen Herten anknüpfen konnte. Und es kommt zu wenig von den „Locals“ und viel zu wenig von der Bank, die es ihrerseits bei der Punkteausbeute nur ganz knapp in die Zweistelligkeit schaffte. Zum Vergleich: Die Deutzer Bank steuerte satte 50 Punkte, also mehr als die Hälfte, zum Sieg bei.
Ajagbe ist einziger Lichtblick im Essener Team
Einziger Lichtblick bei den Gästen: Sadiq Ajagbe, der mit 17 Punkten und neun Rebounds nur knapp am Double-Double vorbeischrammte. Enttäuschend einmal mehr: Abel Baptista, der in knapp 20 Minuten nur auf drei Punkte und zwei Rebounds kam. An diesem speziellen Abend gesellten sich zur schwachen Wurfquoten (rund 50 Prozent „Zweier“, 20 Prozent von Downtown) auch noch 22 Turnover. Die Miners waren einfach nicht wach. Lars Wendts Fazit: „Das war ein Geschenk für Deutz.“
So haben die gespielt
Deutzer TV – Miners 79:70 (42:29).
Viertel: 20:15, 22:14, 15:20, 22:21.
Miners: Carney (25/davon 5 Dreier), Ajagbe (17/9 Rebounds), Evans (13/4 Assists), Brkic (9/8 Rebounds), Agyapong (3/7 Rebounds), Baptista (3), Weichsel (0), Janoschek (0), Broer (0), Szewczyk (0), Kazembola (0), Özmeral (0).
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