Essen. Essener Eishockey-Oberligist hat vier Corona-Fälle im Kader und weiß nicht, wie es weitergeht. Verband legt Plan vor, wie er es sich vorstellt.

Jetzt hat das Coronavirus auch die Wohnbau Moskitos mit voller Wucht erwischt. Nachdem sich bereits vor rund zwei Wochen drei Spieler infiziert hatten, meldete der Essener Eishockey-Oberligist am Montag vier weitere positive Fälle. Das für den vergangenen Dienstag geplante Nachholspiel gegen die Crocodiles Hamburg musste abgesetzt werden. Auch die für Freitag angesetzte Partie gegen die Saale Bulls Halle fällt aus, da die Hallenser mit Corona infizierte Spieler haben. Gleiches gilt für den Herforder EV, der sein Gastspiel am Sonntag in Essen bereits abgesagt hat.

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Die Moskitos suchen eifrig nach einem Ersatzgegner für Sonntag. Sollten zu den vier bekannten Fällen im Lager der „Mücken“ aber noch weitere hinzukommen, würde daraus ohnehin nichts werden. „Es ist natürlich eine Ungewissheit da“, sagt Moskitos-Stürmer André Huebscher. „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als einfach abzuwarten.“ Die Situation ist neu für die Essener, da zuvor in den eigenen Reihen noch keine Fälle aufgetreten waren. „Dadurch wissen wir nicht genau, was auf uns zukommt“, meint Huebscher.

Auch für Deutschen Eishockey-Bund ist die Lage unübersichtlich

Nicht nur die Moskitos, auch nahezu alle anderen Vereine der Oberliga Nord hat das Virus bereits getroffen. Ganze Mannschaften befinden sich in Quarantäne, es gibt zahlreiche Spielabsagen und Partien, die vorverlegt werden, damit der Spielplan nicht komplett aus den Fugen gerät.

„Die Situation ist momentan sehr schwierig und unübersichtlich“, sagt Markus Schubert, Leiter Spielbetrieb des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB). Dies lässt sich verdeutlichen am Beispiel des vergangenen Mittwochs: Drei Spiele standen auf dem Programm, die allesamt aufgrund von Infektionen bei beteiligten Vereinen abgesagt werden mussten.

Mike Glemser wird mit den Wohnbau Moskitos am kommenden Wochenende in der Oberliga nicht um Punkte kämpfen.
Mike Glemser wird mit den Wohnbau Moskitos am kommenden Wochenende in der Oberliga nicht um Punkte kämpfen. © Michael Gohl

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Die Crocodiles Hamburg und der Herner EV – zwei Teams, dessen Gegner jeweils betroffen waren – haben sich spontan zum Duell in der Hansestadt verabredet, da sie ohnehin im weiteren Saisonverlauf noch gegeneinander gespielt hätten. „Das ist im Sport, vor allem im Eishockey, aktuell leider der Alltag“, so Schubert. „Dennoch ist die Lage natürlich für uns alle nicht befriedigend.“

Was gespielt werden kann, soll auf jeden Fall gespielt werden

Die Crocodiles etwa absolvieren nach jetzigem Stand Mitte des Monats innerhalb von zehn Tagen satte sechs Partien, da das Ende der Hauptrunde der Oberliga für den 6. März terminiert ist. Bis dahin sollen möglichst alle Partien stattgefunden haben, was zurzeit aber unwahrscheinlich erscheint, da die Infektionszahlen weiter steigen und Spielabsagen folgen werden. „Was gespielt werden kann und wer spielen kann, soll auf jeden Fall spielen“, betont Schubert.

Eine Verlängerung der Hauptrunde gestalte sich schwierig, sei „eher keine Option“, so der Spielbetriebsleiter. „Wenn es dann wie im letzten Jahr am Ende Spiele gibt, die wir nicht mehr austragen können und das wird leider der Fall sein, kommt wieder der Punktequotient zur Anwendung.“ Dieses Werkzeug hatte der Verband bereits in der vergangenen Oberliga-Saison zu Hilfe genommen. Die Moskitos waren damals noch Regionalligist und gar nicht auf dem Eis.

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Abstiegsreglung wird auch für die Moskitos interessant

Im letzten Jahr hatte es zudem aufgrund der Pandemie keinen sportlichen Absteiger gegeben – ein Szenario, das in diesem Jahr unter anderem für die Moskitos interessant wäre, da sie sich auf dem aktuellen 11. Tabellenplatz nur für die Abstiegsrunde qualifizieren würden. „Die Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen. Wir schauen uns das an und beobachten die Entwicklungen genau“, sagt Schubert. Wenn die Liga irgendwann an den Punkt gelange, an dem ein sportlicher Abstieg nicht mehr vertretbar sei, werde der Verband dementsprechend durchgreifen und handeln.

Die Ungewissheit, sie bleibt - auch für die Moskitos.

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