Erfurt. Essener gewannen Hinspiel in den Pre-Playoffs mit 5:4. Das ist knapp gegen heimstarke Erfurter. Nur 24 Stunden später fällt bereits Entscheidung.

Als die Anhänger der Wohnbau Moskitos beim Heimspiel gegen Erfurt „Ab in den Süden“ anstimmten, wähnten sie sich vielleicht schon in den Playoffs, wo der Süd-Meister Blue Devils Weiden wartet. Der Essener Eishockey-Oberligist führte nach der Hälfte der Spielzeit im Pre-Playoff-Hinspiel gegen die Black Dragons mit 4:1. Am Ende hieß es nur 5:4 (3:1, 1:2, 1:1) für die „Mücken“. Ob es reicht, wird sich am Mittwochabend (20 Uhr) entscheiden.

„Wir haben gewonnen. Normalerweise reicht das in den Playoffs“, sagte ein nicht gänzlich zufriedener Moskitos-Trainer Frank Petrozza. „Aber wir sind in einer Situation, in der auch die Tordifferenz zählt.“ Da die Pre-Playoffs in diesem Jahr in Hin- und Rückspiel und nicht wie gewohnt im „Best-of-Three“-Modus ausgetragen werden, wird es eng für die Essener. „Jetzt müssen wir gucken, dass wir in Erfurt den Sack zumachen“, sagt Moskitos-Verteidiger Fabio Frick.

Moskitos hatten hohe Belastung in den vergangenen Tagen

In der Hauptrunde war die Kartoffelhalle jedoch kein gutes Pflaster für die Moskitos – 2:5 und 4:9 verloren sie die beiden Spiele dort. „Sie sind gut zu Hause und kommen da immer gut aus der Kabine“, warnt Frick. Man muss abwarten, wie die Moskitos die weite Anreise und die hohe Belastung der letzten Tage verkraften.

„Nach dem Spiel am Sonntag in Hannover, heute zu Hause und morgen in Erfurt kommen da natürlich ein paar Kilometer und Spielminuten zusammen“, so Frick. „Ich glaube, körperlich ist das nicht das große Problem.“ Es sei eher eine Kopfsache, findet der 23-Jährige. „Wir müssen hochkonzentriert in das Spiel gehen, die einfachen Sachen richtig machen und gut reinfinden.“

Neben den bekannten Ausfällen wird bei den Moskitos auch Stürmer Dominik Luft mit einer Kreuzbandverletzung fehlen. „Wir brauchen wieder ein 60-Minuten-Spiel, nicht nur 35 gute Minuten“, fordert Trainer Petrozza. Die Essener knüpften zu Beginn des Hinspiels dort an, wo sie bei den letzten fünf Siegen aufgehört hatten, ehe sie nach der Hälfte der Spielzeit immer mehr ihren Kurs verließen.

Erfurt verdiente sich zwischenzeitlichen 4:4-Ausgleich

Und so öffnete sich den Black Dragons die Tür zum Comeback, die sie natürlich dankend passierten. Der Ausgleich nach 52 Minuten war verdient. „Sie hatten die Intensität, die wir dann nicht mehr hatten“, erklärte der Moskitos-Trainer. „Aber wir haben“, so Frick, „gerade im letzten Drittel noch einmal versucht, alles nach vorne zu werfen“. Sechs Minuten vor der Schlusssirene war es der Verteidiger höchstpersönlich, der zur Fahrt ins gegnerische Drittel ansetzte, einfach mal die Scheibe Richtung Tor brachte und den 5:4-Siegtreffer erzielte. So durfte am Ende doch gejubelt werden am Westbahnhof – wohlwissend, dass die Reise in den Süden damit noch lange nicht besiegelt ist.

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