Essen. Zum Nachholspiel am Mittwoch gegen EHV Aue fallen etliche Spieler aus. Gegen den Abstiegskandidaten müsste Tusem aber zwingend auf Kurs bleiben.

Schon wieder schwappt eine Coronawelle über die Mannschaft des Tusem Essen. Der Handball-Zweitligist muss in der Nachholpartie gegen den EHV Aue an diesem Mittwoch (19.30 Uhr, „Am Hallo“) wohl auf mindestens sechs Spieler verzichten und tritt damit erneut mit einem dezimierten Kader an. Und mit den Gästen aus dem Erzgebirge wartet zudem ein unangenehmer Gegner.

Nachdem bereits zu Beginn der Rückrunde einige Akteure coronabedingt ausgefallen waren, wird der Tusem nun erneut auf eine harte Probe gestellt. Seit Freitag seien gleich fünf Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden, heißt es aus Mannschaftskreisen. Darunter seien wohl auch Torwart Lukas Diedrich und Kapitän Jonas Ellwanger. Der Verein hält sich dahingehend aber auch recht bedeckt, unter anderem um die Privatsphäre der Erkrankten zu schützen und wohl auch, um dem Gegner nicht gleich alle Ausfälle zu verraten.

Lucas Firnhaber und Tusem Essen müssen beim Nachholspiel gegen Aue auf die Zähne beißen.
Lucas Firnhaber und Tusem Essen müssen beim Nachholspiel gegen Aue auf die Zähne beißen. © Unbekannt | Michael Gohl

Tusem Essen hat Corona-Ausbruch - Absage noch nicht vom Tisch

Weitere Corona-Fälle hat es nicht gegeben (Stand Mittwochmittag), so dass gespielt wird. Eine Absage der Partie wäre erst dann infrage gekommen, wenn mindestens zehn Spieler in Quarantäne sind. Neben den Corona-Infizierten fällt zudem Nils Homscheid verletzungsbedingt weiter aus. Knapp 1500 Zuschauer sind für Mittwoch in der Halle am Hallo zugelassen.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/essen/warum-sich-tusem-essen-immer-weiter-vom-saisonziel-entfernt-id234503365.html

Genau solch eine Coronawelle war dafür verantwortlich, dass die Begegnung am 11. Februar kurzfristig abgesagt worden war. Damals waren es allerdings die Gäste, die mit dem Virus zu kämpfen hatten und nicht antreten konnten. Nun, zum Nachholtermin, scheint aber nicht der EHV, sondern der Tusem in der schwächeren Ausgangsposition zu sein. Die verbliebenen gesunden Spieler werden wieder reichlich Last aufschultern und somit mit ihren Kräften gut haushalten müssen. Andernfalls droht erneut die Puste auszugehen, wie es zum Beispiel bei der Niederlage in Hamm der Fall gewesen war.

Abstiegskandidat aus Sachsen zuletzt im Aufschwung

Und gegen den EHV Aue wird es wohl bis zum Schluss darauf ankommen, voll da zu sein und eine gute Leistung abzuliefern. Zwar stehen die Sachsen derzeit nur auf dem 18. Tabellenrang, haben sich allerdings in den letzten Wochen sehr gut verkauft. Gegen den aktuellen Spitzenreiter HSG Nordhorn-Lingen unterlag das Team von Trainer Stephan Swat nur knapp mit 22:23 und auch dem ASV Hamm-Westfalen bot es bis zum Ende die Stirn, ehe es sich doch mit 25:26 geschlagen geben musste.

Tusem setzt auf mehr Nachhaltigkeit

Tusem Essen unternimmt einige Anstrengungen, um mehr auf Nachhaltigkeit zu achten. Unter anderem gibt es künftig das Hallenmagazin nur noch in digitaler Ausführung, Einwegbecher sind abgeschafft und weitere Maßnahmen sollen noch folgen.„Wir sind uns unserer Verantwortung und Vorbildfunktion auch beim Thema Nachhaltigkeit bewusst und wollen uns hier zukünftig besser aufstellen“, sagt Geschäftsführer Niels Ellwanger zu dem Vorhaben.Laut eigenen Angaben produziere der Tusem innerhalb einer Saison bis dato zweieinhalb Tonnen Müll und verursache einen CO2-Ausstoß von 32 Tonnen.

Dafür feierte der EHV aber auch einen 25:23-Sieg bei den Eulen Ludwigshafen.„Mit Aue treffen wir auf eine kampfstarke Mannschaft, die sehr starke Spieler in ihren Reihen hat. Sie haben diese Saison die meisten Spiele eng gestalten können und waren immer für eine Überraschung gut“, weiß Tusem-Trainer Jamal Naji, der mit seiner Mannschaft aktuell auf Rang fünf steht und mit einem Sieg immerhin etwas näher an die Spitzenteams heranrücken könnte.

Essener wollen es nicht spannend machen

Aufpassen müssen seine Jungs auf Kreisläufer Bengt Bornhorn (100 Saisontore), Rechtsaußen Maximilian Lux (85) und Rückraumspieler Adrian Kammlodt (68). Diese drei Schützen gelte es unter Kontrolle zu bekommen, um die Partie eben nicht so spannend werden zu lassen. Auf der anderen Seite wird der Tusem wieder eine gute Torausbeute benötigen, was zuletzt bei den Siegen gegen Dresden und in Coburg gut funktionierte – da allerdings noch mit mehr Personal im Kader.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt’s hier: Essen

Mehr Artikel zu Rot-Weiss Essen:RWE