Essen. Essener Skaterhockey-Bundesligist verliert in Iserlohn 4:10, bleibt aber auf Abstand zur Abstiegszone. Ständige Personalnot hinterlässt Spuren.
Für die Hockeyskater der Wohnbau Moskitos wird die Luft im Bundesliga-Tabellenkeller allmählich dünner. Trotz der deutlichen 4:10 (0:4, 3:4, 1:2)-Niederlage beim Rivalen Samurai Iserlohn haben die Essener aber Platz acht und damit einen Drei-Punkte-Abstand zu der Abstiegszone gehalten. Auf den ersten Abstiegsrang (10.) stehen weiterhin die Düsseldorf Rams nach ihrer 7:8-Pleite gegen die Rhein Main Patriots (9.) und der 4:12-Niederlage einen Tag später in Iserlohn.
Wie schätzt Moskitos-Kapitän Daniel Breves die Situation ein? „Ich mache mir da jetzt noch keine großen Sorgen, aber das ist natürlich trotzdem nicht das, was wir wollen“, sagt er. „Die gesamte Liga ist in diesem Jahr sehr ausgeglichen, sodass wir da relativ schnell unten rauskommen können. Ich bin sehr positiv gestimmt, dass das funktioniert.“
Moskitos leisten sich ein katastrophales erstes Drittel
Die Gelegenheit, sich wieder etwas abzusetzen, hatten die ehemaligen Rockets bereits in Iserlohn, verpassten sie aber vor allem aufgrund eines katastrophalen Anfangsdrittels. Nach 20 Minuten führten die Samurai bereits mit 4:0, weil die Gäste ihnen zu viele Räume anboten. „Wir haben keinen wirklichen Zugriff gefunden. Das erste Drittel gehörte komplett Iserlohn, weil wir die Zweikämpfe nicht angenommen haben“, ärgerte sich der 30-Jährige. Das Team habe sich zwar im zweiten Drittel gefangen, doch nach vier Minuten war der Ball schon wieder zwei Mal hinter Ersatzgoalie Fabian Hegmann eingeschlagen – 0:6.
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Eine Auszeit von Trainer Frank Petrozza leitete die Wende ein. Der darauffolgende Doppelschlag von Könning und Saccomani schürte noch einmal Hoffnung. „Das war eine kurze Welle der Euphorie, aber da hatte Iserlohn auch immer relativ zügig die passende Antwort drauf“, meinte Breves. Die Essener erspielten sich zwar weiterhin gute Tormöglichkeiten, doch der Iserlohner Torwart Sven Rotheuler parierte einige Male stark. „Das hat uns dann auch ein bisschen zur Verzweiflung gebracht“, räumte der Moskitos-Kapitän ein.
Essener können Powerplay nur mit einem Tor nutzen
Spätestens als die Hausherren den alten Abstand wieder hergestellt hatten, war der Essener Aufschwung beendet. Am Ende des zweiten und zu Beginn des letzten Drittels hatten die Moskitos in einer fünfminütigen Überzahlsituation noch einmal die Gelegenheit heranzukommen, nutzten das Powerplay allerdings nur zu einem Treffer. „Dann nimmt so ein Spiel eben die Richtung an, die wir nicht wollten“, erklärte Breves. „Für den anderen Mann zu laufen, in die Zweikämpfe zu gehen. Wir waren immer einen Schritt zu langsam.“ Die Gründe nannte er auch: „Uns steht jetzt schon wochenlang immer nur ein kleiner Kader zur Verfügung. Das ist für alle, die immer da sind, natürlich demotivierend.“
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Auch nach Iserlohn reisten die Essener mit nur acht Feldspielern, die im zweiten und im Schlussdrittel immerhin phasenweise Hockey spielten und sich nicht aufgaben. In der dreiwöchigen Sommerpause haben die Moskitos noch einmal Zeit, neue Kräfte zu sammeln und sich auf die letzten fünf Spiele einzustellen. Das nächste bestreiten sie am Samstag, 13. August (19 Uhr), beim amtierenden Deutschen Meister Crefelder SC.
So haben sie gespielt
Iserlohn – Moskitos 10:4.
Drittel: 4:0, 4:3, 2:1.Tore Moskitos: Saccomani, Könning, Doden, J. Dannöhl.
Strafminuten: Essen 8 – Iserlohn 5.
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