Bottrop. Das Bottroper Schwimm-Ass bereitet sich in Florida auf die College-Meisterschaften vor. Mindestens zwei Corona-Tests pro Woche.

Als Delaine Goll im August über die Corona-Maßnahmen an ihrer Universität in den USA, der Florida International University, berichtete, schien das alles für deutsche Verhältnisse noch sehr weit entfernt. Nach der zweiten Coronawelle rund um den Jahreswechsel, stehen die Maßnahmen nun aber auch hier in einem anderen Licht.

Die Trainingsgruppe der ehemaligen Schwimmerin der SVg. Bottrop, in der eigentlich 25 Frauen sind, wurde damals halbiert. Die Sportlerinnen durften keinen Kontakt zu anderen Studenten haben, durften sich nicht weiter als fünf Meilen von ihrer Universität entfernen, sollten öffentliche Transportmittel meiden und alle zwei Wochen einen Corona-Test machen.

Auch in den USA sinken die Infektionszahlen

Auch aktuell sind die Regeln weiterhin streng. Zwar sinken die täglichen Neuinfektionen auch in den USA stark, liegen aber immer noch zwischen 100.000 und 90.000 Fällen. Insgesamt haben sich in den USA über 27 Millionen Menschen mit Covid-19 infiziert, circa 465.000 davon sind verstorben. 

„Es sind keine Besuche im Restaurant erlaubt, man darf sich nicht in großen Gruppen treffen, in die Wohnung dürfen Besucher nur mit Maske, und auch beim Autofahren muss diese getragen werden“, berichtet Goll, die an ihrer Universität seit Sommer alle Kurse online absolviert und wöchentlich mindestens zwei Coronatests machen muss. „Einer davon ist es ein nasaler Abstrich, der an der Uni genommen wird. Der andere ist ein Selbsttest im Rachen. Dazu kommt noch, dass wir uns immer drei Tage vor und drei Tage nach einem Wettkampf testen lassen“, so die 21-Jährige. 

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Das Testnetz ist also sehr engmaschig. Zurecht, denn auf dem Campus der Florida International University sind bereits einige Coronafälle aufgetreten. „Doch in unserem Team wurde bisher nur eine Person positiv getestet, wodurch acht andere in Quarantäne mussten“, so Goll. 

Dennoch war die Bottroperin gerade selbst in Isolation – und das ausgerechnet zweieinhalb Wochen vor ihrem großen Wettkampf, den „Conferences“, bei denen die Colleges in einer Liga gegeneinander antreten. „Ich befinde mich seit ein paar Tagen in Quarantäne, da ich Kontakt mit jemanden hatte, der positiv auf Covid-19 getestet worden ist. Das alles einmal selbst mitzuerleben, und dann auch noch so kurz vor dem Wettkampf, ist extrem stressig“, sagt Goll. 

Testergebnisse von Goll waren bisher immer negativ

Nach dem Bekanntwerden des positiven Tests musste sie sich streng an ein Protokoll vor Ort halten, wurde innerhalb von zwei Stunden in die Quarantäne in ein anderes Gebäude gebracht und hat seitdem jeden Tag einen Test machen lassen – mit zum Glück immer negativem Ergebnis. Erst seit Mittwoch kann sie sich wieder normal auf ihren Wettkampf vorbereiten und hofft bei den „Conferences“ auf neue Bestzeiten im Brustschwimmen. 

Durch das ganze Corona-Chaos stand der Präsidentschaftswahlkampf zwischen Donald Trump und Joe Biden für Goll nicht im Fokus. Ganz an ihr vorbei gingen die Auseinandersetzungen, die in dem Sturm auf das Kapitol in Washington gipfelten, aber natürlich nicht. Goll: „Wenn ich mit dem Auto unterwegs war, habe ich gesehen, wie die Polizei zwischen den Anhängern von Trump und Biden stand. Sie waren 100 Meter voneinander entfernt, haben sich gegenseitig angemacht und den Verkehr aufgehalten. Das zu sehen, war echt ein krasses Erlebnis.“

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