Bottrop. Die Wahrscheinlichkeit eines Saisonabbruchs wird mit jedem weiteren Lockdown-Tag größer. Rhenania Bottrop sieht sich gut vorbereitet.
Auch beim SV Rhenania Bottrop stehen während der Corona-Zwangspause die Räder still. Zumindest sportlich. Der Klub will am Samstag beraten, wie es nach den Einschränkungen durch die Pandemie weitergehen soll. Im Fokus steht dabei vor allem die Bezirksliga-Mannschaft der Blau-Weißen.
Die Saison hätte sich Marco Hoffmann anders vorgestellt. Der Coach des Bezirksliga-Aufsteigers SV Rhenania Bottrop stellt rückblickend fest: „Wir sind mit viel Schwung gestartet, haben fünf von sechs Spielen gewonnen und haben uns einen Platz in der Spitzengruppe erkämpft. Mit dem Saisonverlauf waren wir natürlich sehr zufrieden, wir konnten eine wunderbare Entwicklung sehen. Die Trainingsbeteiligung war enorm. Und das hat sich auch in den Ergebnissen widergespiegelt. Ich hätte schon gerne gesehen, wie das weitergeht.“
Corona bremst den beeindruckenden Lauf von Rhenania Bottrop
Doch der beeindruckende Lauf der Blau-Weißen wurde jäh durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausgebremst. Während in den letzten Wochen die Hoffnung noch groß war, die Saison könne schon bald fortgesetzt und mindestens die Hinrunde beendet werden, stellen sich die Rhenanen mittlerweile auch auf den Fall ein, dass die Saison ohne sportliche Wertung abgebrochen werden könnte.
„Der Tenor im Verein ist, dass die Mannschaft in dieser Aufstellung über die Saison hinaus zusammenbleiben soll. Wir haben das Team ja auch nicht nur aus sportlichen, sondern auch aus charakterlichen Gründen so zusammengestellt. Ich bin mit vielen Spielern in Kontakt und kann sagen, dass die Stimmung trotz der langen Pause immer noch gut ist“, sagt Dominik Wrobel.
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Der Sportliche Leiter des SV Rhenania hat trotz der angespannten Situation ein gutes Bauchgefühl: „Die Folgen von Corona werden wir Fußballer sicher noch lange spüren, vielleicht noch in der nächsten und übernächsten Saison. Aber wir sind deshalb nicht in Schieflage. Der SV Rhenania ist gut aufgestellt. Wir können da weiter machen, wo wir aufgehört haben.“
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Und auch wenn die Bottroper mit einem Großteil ihres Kaders für die nächste Saison planen, schließt Wrobel nicht aus, dass die Mannschaft weiter optimiert wird. Zu viel verraten will der Kaderplaner allerdings nicht: „Wir haben bereits einige Namen auf dem Zettel. Es wäre aber noch zu früh, ins Detail zu gehen.“
Marco Hoffmann: Wir sind in einer glücklichen Lage
Während Wrobel also schon die Planung der kommenden Saison in Angriff nimmt, versucht Marco Hoffmann sein Team in der Spur zu halten. Der Trainer hat sich mit dem Status quo arrangiert: „Mir war klar, dass der Lockdown länger dauern würde.“ Mit einem drohenden Saisonabbruch hätte der 39-Jährige kein großes Problem: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass es für uns weder um den Aufstieg noch gegen den Abstieg geht.“
Trotzdem hofft der Coach auf baldige Lockerungen und die Möglichkeit, die Mannschaft schnell wieder auf dem Sportplatz zu sehen: „Ich habe aus den letzten Gesprächen mit den Spielern mitgenommen, dass ihnen allen das Miteinander fehlt. Den meisten fällt es zwar nicht schwer, sich zu einem individuellen Training aufzuraffen, einige haben aber auch Probleme damit, sich ein Ziel zu setzen. Das kann ich nachvollziehen, die Situation ist keine einfache.“
Fortbildung in der Fußball-Pause
Dennoch überwiegt bei Marco Hoffmann und seinem Co-Trainer Sascha Wisniowski der Optimismus: „Viele Probleme werden sich ganz von alleine lösen, wenn wir wieder auf den Platz können. Wir brauchen vier Wochen Vorbereitung, dann kriegen wir das wieder hin.“
Bei Null anfangen muss Marco Hoffmann dann nicht. Der Trainer nutzte die freien Wochen, um sich sportlich fit zu halten und seinen fachlichen Horizont zu erweitern: „Ich bin immer auf der Suche nach Anregungen für die Trainingsarbeit. Die finde ich im Internet, aber auch bei Trainerkollegen, die mir immer wieder ihre Unterlagen zur Verfügung stellen. Ich arbeite gerade an einem Athletik-Konzept. Wenn die Jungs nach der langen Pause wieder auf den Platz dürfen, will ich niemanden überfordern. Zu meinen Pflichten gehört auch, darauf zu achten, dass sich niemand verletzt.“
Rhenania Bottrop besiegt ESV Hohenbudberg 7:1
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