Region. Die neuen Corona-Beschlüsse öffnen dem Amateurfußball die Tür - ob aber auch ein Spielbetrieb zeitnah wieder möglich ist, ist noch unklar.
Der Fußball hofft wieder darauf, die Saison 2020/21 doch noch fortsetzen zu können. Nach den jüngsten Beschlüssen der Politik könnte – so es die Corona-Fallzahlen zulassen – schon Anfang April ein geregelter Trainingsbetrieb möglich sein.
Im Fußballverband Niederrhein gibt es dann die Überlegung, den Spielbetrieb nach einer drei- bis vierwöchigen Vorbereitung ab Anfang Mai wieder aufzunehmen – um bis zum 30. Juni zumindest die 50 Prozent-Hürde zu nehmen.
Fußballer bekommen eine Perspektive aufgezeigt
„Wir haben immer wieder von fehlender Perspektive gesprochen. Jetzt bekommen wir eine Zeitschiene, mit der wir arbeiten können“, sagt Henrik Lerch, Pressesprecher im Fußballverband Niederrhein (FVN). Er hofft darauf, dass die Saison nun doch noch ein einigermaßen geregeltes Ende findet, warnt aber auch: „Es muss alles optimal laufen, damit wir das hinbekommen. Es gibt ganz viele Unabwägbarkeiten.“
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Denn auch wenn die Inzidenzzahlen landesweit die Bedingungen erfüllen würden, könnten freilich weiterhin einzelne Hotspots entstehen oder auch Coronafälle einzelne Mannschaften betreffen. Das alles würde den Spielbetrieb unmittelbar betreffen.
Hoffnung auf Mannschaftstraining ab Anfang April
Zunächst richtet der FVN trotzdem alles auf den 5. April aus. Liegt die Inzidenz dann nämlich unter 100, wäre das Mannschaftstraining wieder möglich. Die erste Voraussetzung dafür, dass der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann.
Offen ist aber noch, ob gleichzeitig auch eine Inzidenz von unter 50 gegeben sein muss, um Spiele austragen zu dürfen. Erst ab diesem Wert wären nämlich auch Freizeitveranstaltungen im Außenbereich mit maximal 50 Personen zulässig. Da wird es auf die Auslegung der neuen Corona-Schutzverordnung ankommen, ob Fußballspiele darunter fallen. Die Verordnung wird voraussichtlich am Freitag veröffentlicht.
Selbsttest kann der Fußballverband Niederrhein nicht finanzieren
Dass die Hintertür, ab dem 22. März unter Vorlage von negativen Schnell- und Selbsttests flächendeckend genutzt werden kann, glaubt Henrik Lerch nicht. „Der Verband kann das nicht finanzieren und ich bezweifle, dass die Vereine das können“, sagt er. Dann nämlich müssten sich die Mannschaften vor jedem Training und jedem Spiel testen – im Amateurbereich in kaum zu stemmendes Unterfangen.
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In den kommenden Tagen und Wochen wird der Verband aber all das mit seinen Vereinen in Videokonferenzen diskutieren. „Es ist nicht unser Ziel, die Saison einfach abzubrechen. Wir würden gerne einen Spielbetrieb anbieten“, sagt Lerch. Hintergrund ist dabei natürlich auch, dass ansonsten eine erneute Aufstockung der Oberliga drohen könnte, da aus der Regionalliga West Absteiger hinzukommen könnten. Die Entscheidung läge letztlich aber bei den Vereinen.
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Am wichtigsten findet Lerch bei all den Perspektiven, die dem Fußball aufgezeigt werden, dass der Nachwuchs zurück auf den Sportplatz kommt. „Das die Kinder und Jugendlichen wieder rumtoben dürfen, ist ein tolles Zeichen.“
Und überhaupt hält er die neuen Regeln auch unter psychologischen Aspekten für wichtig. „Zu wissen, dass ich im April mit meinen Jungs auf dem Platz stehen kann, wenn ich mich jetzt noch einmal drei bis vier Wochen diszipliniere, ist doch ein Anreiz“, sagt Lerch. Ob das am Ende auch dazu führt, dass die Saison doch noch einmal angepfiffen wird, wird sich danach zeigen.
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