Gummersbach. Essener Handballer müssen den Spitzenreiter VfL Gummersbach ziehen lassen. Gegnerischer Torwart zog Tusem beim deutlichen 23:29 (8:13) den Zahn.

Während der VfL Gummersbach unter Applaus eine Ehrenrunde durch die Schwalbe Arena drehte, versammelten sich die geschlagenen Essener in einem Kreis und versuchten ab diesem Moment, die eben kassierte Niederlage abzuhaken. Denn Tusem Essen war im Spitzenspiel beim Tabellenführer vor fast 4000 Zuschauern verdientermaßen unterlegen und musste sich gegen den VfL deutlich mit 23:29 (8:13) geschlagen geben.

Auch wenn diese Pleite etwas zu hoch ausfiel, war sie durchaus verdient. Denn die Gäste scheiterten zu oft am gegnerischen Torwart. Er war der Mann des Abends und brachte mit seinen insgesamt 14 Paraden jedes Mal die ausverkaufte Arena zum Beben. Tibor Ivanisevic war der Endgegner vieler Tusem-Angriffe und sorgte dafür, dass seine Mannschaft mit viel Rückenwind in die Offensivaktionen gehen konnte.

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Tusem Essen nutzt schwache Phase der Gummersbacher

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Die Zuschauer, die sich enorm auf dieses Traditionsduell und Topspiel gefreut hatten, bekamen für ihren Eintritt eine Menge zu sehen – nicht nur die teils spektakulären Paraden ihres Torhüters. Von Beginn an verlangten sich beide Mannschaften alles ab – physisch, wie auch psychisch. In einer emotionsgeladenen Partie hatten die Hausherren immer leichte Vorteile, weil sie in der Defensive nur schwer zu überwinden waren und im Angriff nur selten Chancen ausließen.

Doch es gab auch Phasen, in denen der VfL schwächelte, unter anderem kurz nach der Pause. Da schöpften die Essener noch einmal Hoffnung und kämpften sich nach zwischenzeitlichem Fünf-Tore-Rückstand bis auf einen Treffer heran. Doch diesen kleinen Funken Hoffnung, das Spitzenspiel noch zu drehen, traten Torhüter Ivanisevic und Rückraumspieler Janko Bozovic mit aller Kraft aus. Letzterer war mit insgesamt elf Toren nicht zu bremsen für die Essener Hintermannschaft. Obwohl Tusem-Trainer Jamal Naji im Vorfeld vor dem österreichischen Nationalspieler gewarnt hatte.

Enttäuscht: Mittelmann Justin Müller verliert mit Tusem Essen das Topspiel beim Spitzenreiter VfL Gummersbach.
Enttäuscht: Mittelmann Justin Müller verliert mit Tusem Essen das Topspiel beim Spitzenreiter VfL Gummersbach. © Unbekannt | Michael Gohl

Gäste lassen auch viele Siebenmeter-Chancen aus

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Der Tusem aber haderte zu sehr mit seiner eigenen Leistung vor des Gegners Tor. Immer wieder blieben freie Chancen ungenutzt, was sich am besten anhand der mangelhaften Ausbeute von Siebenmetern zeigt: Von fünf Versuchen landete nur der Abschluss von Eloy Morante im Tor, den Rest entschärfte Ivanisevic.

Gummersbach erwies sich als echtes Schwergewicht, das nur durch einen enormen Kraftaufwand hätte gestemmt werden können. Der Tusem gab sich alle Mühe und sich bis zum Schluss nicht auf, hielt dem großen Druck der Gastgeber in den entscheidenden Phasen aber nicht stand. Teils agierte der Tabellenzweite zu hektisch und ließ sich zu einfachen Fehlern hinreißen. Dabei bewiesen die Gäste durchaus auch ihre Qualität mit feinen Spielzügen und Durchsetzungsvermögen.

Trainer Jamal Naji maximal unzufrieden mit dem Ergebnis

Auch der Essener Abwehr ist kein allzu großer Vorwurf zu machen, doch an diesem Abend war es eben ein Torhüter, der den Unterschied machte. „Ich bin maximal unzufrieden mit dem Ergebnis“, sagte Tusem-Trainer Jamal Naji nach der Niederlage und führte aus: „Wir haben über 55 Minuten sehr gut gedeckt, aber im Angriff zu viele technische Fehler gemacht und verlieren das Torhüter-Duell deutlich. Wir sind phasenweise an unseren eigenen Unzulänglichkeiten gescheitert.“

Die Tusem-Handballer haben höher verloren, als sie es verdient hatten. Nun gilt es schnell die Köpfe hochzubekommen, aus den Fehlern zu lernen und dem Tabellenführer auf den Fersen zu bleiben. Dafür müssen Punkte her, am besten schon beim kommenden Derby gegen Eintracht Hagen am 12. November. Das nächste Topspiel für den Tusem, der sich gegen den Tabellenvierten dann wieder beweisen kann.

So haben sie gespielt

Gummersbach – Tusem Essen 29:23 (13:8).

Gummersbach: Nagy, Ivanisevic; Vidarsson (2), Köster (5), Blohme (2), Schneider (2), Pregler (2), Dzialakiewicz, Santos, Styrmisson (4), Kiesler (1), Stüber, Zeman, Bozovic (11/2).

Tusem: Diedrich, Bliß; Beyer (2), Glatthard, Rozman (1), Dangers (2), Becher (3), Ignatow (2), Szczesny (2), Müller (4), Firnhaber (2), Seidel (1), Morante (4/1), Klingler.

Siebenmeter: 2/2 – 1/5.

Strafminuten: 12 – 8.

Schiedsrichter: Hellbusch (Trebur)/Jansen (Geinsheim).

Zuschauer: 3911.

Spielfilm: 3:1 (5.), 4:3 (10.), 6:5 (15.), 9:5 (20.), 12:7 (25.), 13:8 (30.) – 14:11 (35.), 16:15 (41.), 19:15 (45.), 22:17 (50.), 26:20 (55.), 29:23 (60.).

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