Essenerinnen sind gegen Drittliga-Spitzenreiter Hamburger SV favorisiert. Es folgen richtungsweisende Wochen für Team von Trainer Högner.
Auf die bittere Niederlage gegen Werder Bremen (0:1) folgte für die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen erst einmal eine Länderspielpause. Dabei wäre es den Spielerinnen sicher lieber gewesen, möglichst schnell Wiedergutmachung betreiben zu können. Etwas Zeit, sich zu sammeln und den Fokus neu zu richten, haben die Essenerinnen nach zuletzt drei Pleiten in Folge aber auch angenommen. Denn der SGS stehen richtungsweisende Wochen ins Haus.
Erst ist am kommenden Wochenende ist der Meister Bayern München zu Gast, bevor Schönebeck spätestens im Heimspiel gegen Schlusslicht SC Sand Punkte einfahren muss, um nicht in den Abstiegskampf zu geraten. Das Pokalspiel an diesem Sonntag (15 Uhr) beim Hamburger SV kommt Trainer Markus Högner daher gerade recht. Er will eine Reaktion seiner Mannschaft sehen und hofft auf ein Erfolgserlebnis, das seiner Elf Schwung für die kommenden Aufgaben geben soll.
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Denn natürlich darf man von der SGS gegen den Tabellenführer der Regionalliga Nord einen Sieg erwarten. Auch wenn die Hansestädterinnen in der ersten Runde durchaus ihre Qualität zeigten, als sie den klassenhöheren FSV Gütersloh im Elfmeterschießen bezwangen. Zumal Gütersloh als Dritter zu den Top-Klubs in der 2. Liga gehört und in der Vorsaison noch die SGS aus dem Pokal gekegelt hatte.
Abstieg des HSV bis in die Verbandsliga
„Wir wissen, dass wir Hamburg ernstnehmen müssen“, sagt Högner. Er selbst hat mit der SGS auch schon gegen die Norddeutschen gespielt. Allerdings liegt das schon einige Jahre zurück: Von 2003 bis 2012 kickte Hamburg ebenfalls in der Eliteliga und war im Frauenfußball stark aufgestellt. So feierte die zweite Mannschaft 2011 noch die Meisterschaft in der 2. Liga. Doch Etatkürzungen sorgten letztlich dafür, dass sich die Frauen trotz des sportlichen Klassenerhalts vor neun Jahren in die Regionalliga zurückzogen.
Aber das war noch nicht der Tiefpunkt: Drei Spielzeiten später stand der Abstieg in die Verbandsliga fest. Seither bewegt sich in der Hansestadt aber wieder etwas in Sachen Frauenfußball: Nach der Rückkehr in die Regionalliga scheint in dieser Saison der Sprung ins Unterhaus möglich. Und dass sie dafür das Format haben, musste Gütersloh schon erfahren.
Högner vom Hamburger Auftritt beeindruckt
Högner fand vor allem die Art und Weise des Hamburger Auftritts dort beeindruckend. Denn trotz des Klassenunterschieds hat sich der HSV nicht versteckt. „Sie haben junge und schnelle Spielerinnen in ihren Reihen und haben mutig nach vorne gespielt. Wir müssen an die 100 Prozent kommen und selbstbewusst auftreten, um das Spiel zu gewinnen.“ Was das Essener Aufgebot angeht, ist die SGS dort schon fast angekommen: Allein Torfrau Stina Johannes ist noch keine Option.
Im Training war die Besetzung bei der SGS zuletzt noch dünner: Beke Sterner, Laureta Elmazi, Miriam Hils und Carlotta Wamser absolvierten einen Ausbildungslehrergang der deutschen U20. Ella Touon war drei Mal für die U19 der Schweiz im Einsatz. Im Team der Niederlande stand Jill Baijings. Allerdings kam die 20-Jährige in den Qualifikationsspielen für die WM in Australien und Neuseeland nicht zum Einsatz.
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