Mannheim. . Das deutsche Handball-Nationalteam hatte in seinem Test gegen Russland mit 25:27 das Nachsehen. Trainer Dagur Sigurdsson ließ die Stars auf der Bank.
Handball-Europameister Deutschland hat auf dem Weg nach Rio einen Dämpfer kassiert. Ohne Führungsspieler wie Uwe Gensheimer begann die Auswahl die Olympia-Vorbereitung mit einer 25:27 (13:16)-Niederlage gegen Russland. Bei dem Testspiel in Mannheim war Julius Kühn mit acht Treffern erfolgreichster Werfer für das Team von Trainer Dagur Sigurdsson. Für den Kontrahenten traf vor 8235 Zuschauern Dmitri Schitnikow mit ebenfalls acht Toren am besten. In rund zwei Monaten startet Deutschland beim olympischen Handball-Turnier in Rio de Janeiro. Russland ist nicht qualifiziert.
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Am Mittwoch waren neben Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen zwar auch die Kieler Steffen Weinhold und Christian Dissinger im Aufgebot, bekamen vom Bundestrainer nach der langen Saison aber eine Pause. Der Konkurrenzkampf in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ist enorm.
Bei der Europameisterschaft im Januar hatten einige etablierte Spieler gefehlt, die nun aber wieder fit sind. So ließ Trainer Sigurdsson gegen Russland etwa nach seinem Kreuzbandriss Kreisläufer Patrick Wiencek beginnen. Auf die Bank musste in der ersten Halbzeit Rechtsaußen Patrick Groetzki vom deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen. Er teilte sich die Spielzeit mit Tobias Reichmann von Champions-League-Sieger KS Vive Kielce, der starten durfte.
Deutsche Mannschaft mit Angriffschwierigkeiten
Beide Teams begannen solide in der Abwehr und zwangen den Gegner zu Fehlern. Rückraumspieler Paul Drux etwa verlor gleich in den ersten Minuten bei zwei Angriffen die Kontrolle über den Ball. Da die Russen ihre Angriffe zielstrebiger und effektiver vortrugen, erspielten sie sich bis zur Mitte der ersten Halbzeit einen 8:5-Vorsprung.
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Auf den Rückstand reagierten die Deutschen fahrig. Einige schnelle Abschlüsse aus der zweiten Reihe wehrte der russische Torhüter Dmitri Pawlenko ab, oft waren die Offensivaktionen des DHB-Teams einfallslos und umständlich. Viel lief in dieser Phase über Julius Kühn, der es immer wieder mit Kraft durch die Mitte probierte. Einigen Paraden von Keeper Silvio Heinevetter war es zu verdanken, dass Deutschland bis zur Pause nur mit drei Toren zurücklag.
In der zweiten Halbzeit setzen sich die Angriffsschwierigkeiten fort, eine aggressivere Defensive hielt das Spiel offen. In der 49. Minute gelang durch Kai Häfner erstmals der Ausgleich. In einer umkämpften Schlussphase blieben aber die Russen vorne.
Olympia-Vorbereitung fast ohne Pause
Die Nationalmannschaft fährt am Donnerstag zu einem Lehrgang an den Chiemsee. Danach bekommt die Auswahl bis zum 9. Juli Urlaub. Anschließend bereitet sich das Team fast ohne Pause auf die Olympischen Spiele im August vor, unter anderem steht am 13. Juli in Stuttgart ein Testspiel gegen Tunesien an.
Vier Tage später muss der Bundestrainer die 14 Spieler und einen Reservisten für Rio benennen. Das erste Spiel der Deutschen beim olympischen Turnier ist am 7. August gegen Schweden. (dpa)