Was zählt bei einer Weltmeisterschaft mehr: das Weiterkommen oder ein schönes Spiel? Für DFB-Teammanager Oliver Bierhoff ist die Antwort klar: er wünscht sich mehr Lob - und folgt mit seinen Äußerungen dem Vorbild von Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fühlt sich bei der WM in Brasilien missverstanden. Team-Manager Oliver Bierhoff findet, die Kritik am schwachen Spiel der Deutschen beim 2:1-Achtelfinalsieg gegen Algerien sei überzogen und würde alle nach unten drücken.
Egal, ob Bierhoff mit seiner Ansicht Recht hat oder nicht: Er hat mit seinen Aussagen einen Schutzwall um seine Truppe gezogen. Motto: Wir hier drin, ihr da draußen!
Diese Strategie lässt einen Sinn erkennen. Die deutsche Mannschaft kann sich fühlen wie Asterix, Obelix, Automatix, Verleihnix und alle anderen Gallier aus dem Comic. Sie sitzen in ihrem kleinen Dorf und trotzen der Übermacht, die lauert.
Mit diesem psychologischen Schachzug kann man Trotz wecken. Trotz, der Kräfte freisetzt.
In Brasilien gibt es auch die echten Gallier
Was die Nationalmannschaft gerade erst entdeckt, führt Trainer Jürgen Klopp beim Bundesligisten Borussia Dortmund schon lange vor. Nämlich: Die kleine, tapfere Borussia zieht aus Dortmund los und erobert die Fußballwelt. Eine Methode, die beim BVB bislang richtig gut funktioniert hat.
Der DFB sollte sich aber nicht so sicher sein, dass sich dieses Modell als Blaupause auf die WM übertragen lässt. Denn in Brasilien gibt es auch die echten Gallier. Die kommen aus Frankreich und treffen am Freitag im Viertelfinale auf Deutschland.