Rio de Janeiro. Unser WM-Reporter Daniel Berg will noch kurz die Welt retten, vermisst aber ein funktionstüchtiges Mietfahrzeug. Die Verleihfirma will sich umgehend kümmern - aber das brasilianische umgehend. Über Dinge, die in Brasilien noch nicht gehen.
Gestern an dieser Stelle war von Dingen die Rede, die in Brasilien nicht gehen. Zum Beispiel: Kuchen zum Frühstück.
Wie angekündigt nun die Geschichte, was noch nicht geht: Zum Beispiel das Auto. Man baut ja eine Beziehung zu so einem Mietfahrzeug auf. Es soll einen von A nach B bringen und meisten schnell und zuverlässig. Termine, Termine, nur noch kurz die Welt retten. Man kennt das ja.
Aber wie soll man die Welt retten, wenn das Auto am nächsten Morgen nicht nur nicht anspringt, sondern nicht einmal ein letztes Geräusch des Stotterns von sich gibt. Die Verleihfirma kümmerte sich aber umgehend. Also: das brasilianische umgehend. Dauerte also.
Das war der gleiche Tag, als die Klimaanlage in meinem Zimmer ausfiel. Der Kollege hatte es mir schon erzählt, dass das passieren könne. Ich wunderte mich also nicht, setzte mich in die Hitze meines Zimmers und nahm es ein paar Stunden lang so gelassen wie ich konnte: überhaupt nicht.
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Überhaupt nicht gelassen
Ich drückte den entsprechenden Knopf an der Fernbedienung. Nichts. Ich drückte fester. Nichts. Noch fester. Immer noch nichts.
Typisch Brasilien. Kein Auto, keine Klimaanlage. Kann doch nicht wahr sein!
Zur Rezeption, du musst zur Rezeption. Nur noch schnell die Zimmerkarte holen. Sie liegt auf dem Bett. Runter zur Rezeption. Keiner da. Wut. Wieder hoch. Tür auf, Zimmerkarte in den Zimmerkarten-Stromingangsetzungsschlitz gesteckt. Und das wohlige Brummen der Klimaanlage vernommen.
Schön. Schön kalt. Schön blöd.