Was war das abschließende Vorrundenspiel zwischen dem DFB-Team und den USA für eine Regenschlacht. Aber für unseren WM-Reporter Daniel Berg begannen die Probleme erst nach Abpfiff und nach dem Regen - mit einer vierstündigen Busfahrt und einem verpassten Flug.
Recife ist bekannt für seine Hai-Angriffe. Und berüchtigt für seine Busfahrer. Bei mir. Seit neuestem.
Die Reise zum Vorrundenspiel der Deutschen gegen die USA ist ein Abenteuer. Erst regnet es so sehr, dass die Straßen überflutet sind, dass die Busse Bugwellen vor sich her schieben wie Ozeanriesen. Dann hört es auf zu regnen. Und die Probleme beginnen erst richtig.
Denn bedauerlicherweise ist Busfahren nicht die Stärke meines Busfahrers. Er soll den Bus nach dem Spiel zum Flughafen bringen. Müsste etwa 45 Minuten dauern, wir brauchen vier Stunden. Das liegt daran, dass er uns von einem Stau in den nächsten manövriert.
Für den Stau kann keiner was, für Unmut allerdings sorgt die Information, dass ein zweiter Bus, der gleichzeitig losfuhr, am Flughafen ist. Er nahm einen anderen Weg.
Die Klimaanlage arbeitet derart, dass man sich wundert, warum keine Eiswürfel aus den Luftschlitzen purzeln. Auf den hinteren Plätzen sagt jemand: „Ich spüre meine Beine nicht mehr.“ Er macht einen Witz. Hoffe ich.
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Mühsam ruckeln wir uns den Weg frei zum Flughafen. Der Flieger ist längst weg. Nach 18 Stunden Reise betrete ich das Hotelzimmer, das kurzfristig reserviert werden konnte. Dort sitze ich und schreibe das hier. Ich habe Zeit, der Flieger geht erst in der Nacht zu Samstag um 2 Uhr. Den kriegen wir. Wenn nicht wieder unser Busfahrer kommt. Ein Abenteuer. Anstrengend, aber auch irgendwie großartig.