Santo Andre. Der Regen hatte Recife am Tag des Spiels der Deutschen gegen die USA komplett im griff. Nichts ging mehr - auch nicht für unseren WM-Reporter Daniel Berg. Also ließ er es brasilianisch gelassen angehen. Mit einer Partie Fußball am Flughafen.
Es ist ja an dieser Stelle schon thematisiert worden, dass diese Reise nach Recife zum Spiel gegen die USA nicht ganz ideal verlaufen ist. Für alle, die es verpasst haben, die Kurzform: Stadt überschwemmt, Verkehrschaos, Flieger zurück verpasst, Hotel bezogen, auf neuen Flieger gewartet. Insgesamt 42 Stunden lang. Rückblickend betrachtet war es eine feine Idee, eine neue Zahnbürste, ein frisches T-Shirt und ein neues Deodorant zu besorgen. Lob an mich selbst.
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Es hieß schließlich der Flieger zurück ginge um 2 Uhr in der Nacht zu Samstag. Das war natürlich mal wieder Unsinn. Also: verschoben. Auf 7 Uhr am Samstag. 5.30 Uhr aufgestanden, 6.30 Uhr am Flughafen gewesen, 7 Uhr mitgeteilt bekommen, dass es noch etwas dauert.
Nach ein paar Tagen in Brasilien weiß man, dass das eigentlich bedeutet, sich noch etwas ganz anderes vornehmen zu können. Wenn der Automechaniker zum Beispiel sagt, er sei unterwegs, bedeutet das, dass er sicher gleich irgendwann losfahren wird. Vielleicht.
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Gelassen wie die Brasilianer
Nun, wir hatten diese Idee. Sie war naheliegend. Und sie lockte einen Mann von einem brasilianischen Radiosender an. Ein deutscher Journalist wurde live in die Sendung geschaltet, um zu erzählen, was da gerade geschah. Die ganze Odyssee. Und wie die Deutschen darauf reagierten.
Der Fußball kostete 50 Real (ca. 15 Euro). Und er war wunderbar.
Wir spielten wie Brasilianer. Fast. Zumindest mit der gleichen Gelassenheit. Und die Brasilianer schauten zu. Ungläubig wie es sonst nur Deutsche können.