Bochum. Der Trainer des VfL Bochum, Peter Neururer, warnt davor, die individuell gut besetzten Löwen vom TSV 1860 München nur als Schlusslicht wahrzunehmen. 11.000 Karten sind verkauft für das Spiel des VfL gegen den TSV.
Peter Neururer fasste das Wichtigste zur erhofften Einstellung seiner Spieler, aber auch zur Erwartungshaltung des Umfeldes so zusammen: „Wir spielen gegen eine Mannschaft, die viel Qualität hat. Und nicht gegen den Tabellenletzten.“ Man werde, sagte der Trainer des VfL Bochum, dem TSV 1860 München im Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr/im Live-Ticker) „mit großem Respekt“ begegnen. Gleichwohl ist auch klar, was vom VfL erwartet wird. Ein Sieg. Der erste Heimsieg der Saison. Der erste Sieg nach sechs erfolglosen Pflichtspielen.
Von einer nun einzuleitenden „Trendwende“ will der Coach zwar nichts wissen, weil er „die Mannschaft in der Gesamtstruktur“ ungeachtet manch schwacher Auftritte wie in Heidenheim, in Dresden, phasenweise in Leipzig und auch beim 1:1-Heimspiel gegen Darmstadt auf dem „richtigen Weg“ sieht. Da gelte es, „die Kräfte zu bündeln“, intern wie extern, auf den Rängen, was bisher ja vorzüglich gelang. Aber gute Stimmung in der Ostkurve oder im Block A oder auf den teuren VIP-Sesseln ist kein Selbstläufer. Wenn es abwärts geht, wenn in diesem Jahr dann noch Aalen und Aue kommen nach Bochum, sinkt der Gute-Laune-Pegel rapide. Und auch die Bereitschaft der Fans, sich Karten zu kaufen.
Von Abstiegskampf bis Spitzenrang ist alles drin
11.000 Tickets sind verkauft für das Gastspiel der in den vergangenen Jahrzehnten meist so gern gesehenen Gäste, die nur einmal, im Dezember 2013, in Bochum siegten mit 2:1. Etwa 18000 dürften es also werden am Sonntag, das ist immer noch eine gute Zahl für den VfL. Der bei einer Pleite gegen die sechs Punkte dahinter wahrhaftig auf dem letzten Rang liegenden Münchener wieder mittendrin wäre im Sog des Abstiegskampfes. Bei einem Erfolg allerdings, da hat Neururer natürlich Recht, bleibt Bochum auf Tuchfühlung zu den Toprängen. Ein Schlüsselspiel?
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Nach der Saison weiß man mehr. Die Mannschaft, der gestern vor dem Training auch von Christian Hochstätter die „sportliche Situation“ vor Augen geführt wurde, wie der Sportvorstand seine Ansprache nur allgemein umriss, ist jedenfalls gefordert, die Kurve zu kriegen.
Fabian zurück in der Innenverteidigung
Dabei wird Patrick Fabian wieder mithelfen, der Innenverteidiger hat seinen Virus überwunden und kehrt für Heiko Butscher zurück in die Innenverteidigung. Timo Perthels Einsatz ließ der Trainer offen. Der Linksverteidiger absolvierte ein Lauftraining ohne Schmerzen. Sollte er zum Aufgebot gehören, wird er trotz wochenlanger Auszeit vom Mannschaftstraining - sein letztes Spiel bestritt er am 3. Oktober gegen Nürnberg - auch spielen, sagte Neururer: „Es würde keinen Sinn machen, ihn auf die Bank zu setzen.“ Nach einer Verletzungspause wisse man nie, wie lange ein Spieler durchhält - als Einwechselspieler wäre er also keine Option.
Insofern sollte man davon ausgehen, dass wie in den letzten drei Pflichtspielen Fabian Holthaus, der seine Sache gegen Darmstadt und in Dresden ja nicht schlecht gemacht hat, beginnt. Auch mit der Rückkehr von Michael Gregoritsch für Tobias Weis ist zu rechnen, auch wenn Neururer sich da bedeckt hielt. Nur soviel sagte er: „Großartige Änderungen wird es nicht geben“ - außer beim Resultat. So die Hoffnung. Neururer: „Es geht darum, drei Punkte zu holen.“
So könnten sie spielen
VfL Bochum: Luthe - Celozzi, Cacutalua, Fabian, Holthaus (Perthel) - Losilla, Latza - Tasaka, Gregoritsch - Sestak, Terodde. Reserve: Esser - Butscher, Bulut, Terrazzino, Weis, Forssell, Cwielong (Holthaus)
TSV 1860 München: Ortega - Angha, Bülow, Schindler, Hertner - Weigl, Sanchez, Stark - Adlung, Okotie, Rama