Bochum. Nach sechs sieglosen Spielen und dem schmerzhaften Aus im DFB-Pokal braucht der VfL Bochum unbedingt ein Erfolgserlebnis. In der 2. Fußball-Bundesliga spielt das Team von Trainer Peter Neururer am Sonntag gegen 1860 München. Patrick Fabian und Timo Perthel können dann wieder mitwirken.
„Ich weiß ob der Atmosphäre, dass ein Sieg her muss.“ Nach nun sechs sieglosen Spielen und nach dem immer noch schmerzhaften Aus im DFB-Pokal vor wenigen Tagen muss am Sonntag (13.30 Uhr/live in unserem Ticker) im rewirpower-Stadion dringend ein Erfolgserlebnis her für den VfL Bochum. „Es geht um die Tendenz“, sagt Neururer vor dem Gastspiel des TSV 1860 München in Bochum.
Die Trendwende muss her, sonst steht man schon bald wieder mit dem Rücken zur Wand in Bochum. Auch wenn sich der VfL-Trainer vor seine Mannschaft stellt („Ich kann ihr keinen Vorwurf machen, auch in Dresden nicht“), so ist doch bei dem einen oder anderen der Schwung der ersten Saisonwochen verloren gegangen. Sicher spielen auch die Fehler einer aus Verletzungsgründen umformierten und in Teilen unerfahrenen Defensive eine bedeutende Rolle, aber andererseits darf man von etablierten Spielern wie Stanislav Sestak, Tobias Weis und Yusuke Tasaka durchaus ein wenig mehr erwarten, als zuletzt angeboten wurde.
Selbstvertrauen „nicht abhanden gekommen“
Peter Neururer will darauf nicht eingehen, sein Schutzangebot gilt nicht nur der Mannschaft in Gänze, sondern auch jedem einzelnen Spieler. Was auch so bleiben wird, damit das Selbstvertrauen nicht allmählich verschüttet wird. Momentan, so Neururer, sei dieses Selbstvertrauen „glücklicherweise noch nicht abhanden gekommen“ - und mit dem sehnlichst erwarteten Erfolgserlebnis nach wochenlanger Durststrecke möchte man wieder zurückfinden in die richtige Spur.
Leicht werde das allerdings nicht fallen, glaubt der VfL-Trainer, der vor einer oberflächlichen Betrachtungsweise warnt. „Der Tabellenstand sagt nicht immer etwas aus über die Qualität“, meint Peter Neururer und hat dabei vor allem den kommenden Gegner im Blick. Die Münchener „Löwen“ spielen bislang wohl ihre schlechteste Saison seit der Rückkehr 1999 in die Bundesliga, verfügen aber gleichwohl über individuelle Klasse, hätten jedoch, so Neururer, „noch nicht zueinander gefunden“. Auf heftigen Widerstand sollte man sich jedoch gefasst machen, so hat zum Beispiel der SC Freiburg bei seinem 5:2-Pokalerfolg gegen die Münchener erst mit dem vierten Tor in der 84. Spielminute den Elan des Gegners entscheidend gebremst.
Dem VfL beim Bremsen helfen sollen am Sonntag zwei Spieler, die zuletzt fehlten in der Defensive. Innenverteidiger Patrick Fabian hat bereits am Donnerstag wieder uneingeschränkt trainieren können, und für Timo Perthel, so Neururer, „sieht es gut aus“. Beide werden zur Startelf zählen, sofern sie einsatzfähig sind. Eine dritte Neubesetzung könnte Tobias Weis betreffen, dessen Wünsche nach seinem Wechsel zum VfL noch nicht in Erfüllung gegangen sind. Weis, der an den ersten Trainingstagen mit viel Ehrgeiz die neue Aufgabe angepackt hatte, konnte, wenn es dann darauf ankam, noch nicht so richtig überzeugen.