Leipzig. Auch am Spieltag geht das verbale Duell zwischen RB Leipzig und dem VfL Bochum weiter. Nachdem sich die Bochumer zuletzt zurückgehalten hatten, kritisierte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick den VfL-Coach für den Umgang mit Lukas Klostermann. Der 18-Jährige hatte den VfL Richtung Leipzig verlassen.
Ab 18.30 Uhr geht es am Freitagabend zwischen den Zweitligisten RB Leipzig und VfL Bochum um Punkte - das verbale Duell ging auch am Morgen des Spiels weiter. Nachdem sich die Bochumer zuletzt zurückgehalten hatten, kritisierte Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick den Bochumer Trainer Peter Neururer im Interview mit "Bild" wegen des Umgangs mit Lukas Klostermann. Der 18-Jährige hatte den VfL nach monatelangen Verhandlungen Richtung Leipzig verlassen.
Für Rangnick sind die Gründe klar. "In den acht Monaten, in denen Lukas bei Peter Neururer trainiert hat und im Kader der Profis war, wäre es vielleicht besser gewesen, wenn er mal mit dem Jungen ein Einzelgespräch über seine Stärken und Schwächen geführt hätte. Wir hatten nur deshalb eine Chance, weil er in Bochum für sich keine wirkliche Perspektive gesehen hat. Lukas ist ein Idealtyp für unsere Philosophie, er wird seinen Weg in den nächsten zwei, drei Jahren bei uns gehen", sagte der ehemalige Schalke-Coach.
Einen Satz wiederholte VfL-Trainer Neururer - andere nicht
Neuurer hatte sich unmittelbar nach der Vertragsunterschrift verärgert gezeigt: „Ich wünsche Lukas allerbeste Gesundheit und einen anderen Berater.“ Diesen Satz wiederholte er noch einmal am Mittwoch. Andere Sätze wiederholte er nicht - zum Beispiel "Mit RB gibt es keine fairen Deals. Die können kaufen, wen sie wollen" oder "Bei uns hätte Lukas einen Weg eingeschlagen, von dem ich sage: Der führt in die Nationalmannschaft. Jetzt spielt er in Leipzig in der U19. Das sind drei Schritte zurück."
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Klostermann, dessen Jugendvertrag beim VfL noch bis 2015 gelaufen wäre, hat sich für vier Jahre an Zweitliga-Aufsteiger RB Leipzig gebunden. In der vergangenen Spielzeit wurde er neunmal in der 2. Bundesliga eingesetzt (Neururer: „Wo sonst hätte man ihm denn dieses Vertrauen geschenkt?“). Der Berater sprach von namhaften Interessenten und jonglierte mit Vereinsnamen, angefangen beim HSV bis hin zu Juventus Turin.
Das verbale Duell zwischen Leipzig gegen Bochum eröffnete Neururer am 10. September mit einem Sport-Bild-Interview. "Was da gemacht wird, finde ich zum Kotzen", hatte Neururer gesagt. Zudem stößt (nicht nur) Neururer sauer auf, dass „es Statuten der DFL gibt, die es dem Verein ermöglichen, betriebsintern Spieler hin- und herzuschieben“. Nach einem Aufruf der Faninitiative verzichten viele VfL-Fans auf die Fahrt nach Leipzig. Nur 240 Anhänger werden den VfL wohl unterstützen. (we)