Bochum. . VfL-Trainer Peter Neururer und Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter loben die gute Arbeit von Rasenballsport. Kritik gibt es „nur“ an den DFL-Statuten. Personell ist die Lage anne Castroper gut: Jan Simunek ist wieder fit und kehrt in die Startelf zurück. Nur Timo Perthel fällt noch aus.

Die bösen Worte blieben aus vor dem Spiel des VfL Bochum am Freitag (18.30 Uhr/live in unserem Ticker) beim allseits so ungeliebten Rasenballsport Leipzig. Der von Red Bull 2009 geborene und dank der Millarden von Firmenchef Dietrich Mateschitz finanziell erstklassig aufgestellte Klub sorgte spätestens seit seinem Aufstieg in die 2. Liga für Spott und Abneigung auf allen Ebenen des Fußballs, teils unter der Gürtellinie. Trainer und Vorstände polterten, Fans zahlreicher Vereine protestierten gegen Leipzig, mal mit Boykott, mal mit minutenlangem Schweigen auf der Tribüne.

Auch vom VfL werden zahlreiche Anhänger die Reise meiden, darunter die Ultras. 240 Bochumer Fans aber, so der gestern verkündete Stand, werden die Mannschaft unterstützen. Man ist sich uneins.

Kein Öl ins Feuer gießen - stattdessen Lob für Leipzig

Einig indes waren sich die VfL-Verantwortlichen: Sie vermieden es, Öl ins Feuer zu gießen, wählten bedachte Worte, schickten sogar Lob nach Sachsen. Trainer Peter Neururer hatte vor etlichen Wochen ja laut der „Sport-Bild“ in drastischer Wortwahl seinen Unmut über Leipzigs Dasein geäußert, diesen aber nicht gegen die Handelnden gerichtet - nicht gegen Trainer Alexander Zorniger, nicht gegen Sportdirektor Ralf Rangnick, nichtmal gegen Mateschitz.

Handzahm, in der Sache jedoch genauso kritisch wie damals äußerte sich Neururer auch zwei Tage vor dem Anpfiff. Man könne Leipzig keinen Vorwurf machen, im Gegenteil. Sauer stößt (nicht nur) Neururer auf, dass „es Statuten der DFL gibt, die es dem Verein ermöglichen, betriebsintern Spieler hin- und herzuschieben“. Gemeint ist, dass etwa RB Leipzig einen Spieler kauft und ihn dann an Red Bull Salzburg, sozusagen eine zweite Vereinstochter von Papa Großsponsor, ausleiht. Oder umgekehrt. Auch VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter sieht darin das Problem: „Die Statuten geben das her. Man sollte nicht mit dem Finger auf Leipzig zeigen, im Gegenteil: Die machen einen guten Job.“

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Klostermann eventuell im Kader gegen Bochum

Selbst zum „Fall Klostermann“ ließ sich keiner zu aufgeblasenen Emotionen hinreißen, man blieb sachlich in diesem ohnehin kühlen Geschäft. Neururer, der Rechtsverteidiger Lukas Klostermann ebenso wie Hochstätter nur allzu gern behalten hätte, wiederholte noch einmal, was er dem 18-Jährigen schon Ende August mit auf den Weg gab: „Ich wünsche ihm alles Gute, Gesundheit - und einen neuen Berater.“ Für ihn, sagte Hochstätter, habe man eben Malcolm Cacutalua geholt. Fall erledigt.

Jener Cacutalua (19) hat bereits fünfmal durchgespielt, der gesundheitlich einige Wochen angeschlagene Klostermann (18) war noch nicht im RB-Kader. Möglich, dass es am Freitag einen Rollentausch gibt. Jan Simunek kehrt für Cacutalua in die Innenverteidigung des VfL zurück. Klostermann könnte indes nach seinem Debüt in der zweiten Mannschaft am letzten Wochenende zumindest in den Kader rücken von Leipzig, da Marvin Comppers Einsatz fraglich ist.

Beim VfL gibt es keine neuen Ausfälle. Nur Timo Perthel wird wohl erst in Dresden am Dienstag wieder dabei sein („Wir müssen ihn auch bremsen“, so Neururer). Für ihn wird links hinten erneut Fabian Holthaus spielen. Überhaupt, so der Trainer, wolle man „nicht großartig viel“ ändern beim Spiel gegen den „starken Aufsteiger“, der mit Pressing und Tempo überzeugt hat und auf Rang fünf liegt - einen Punkt vor Bochum.

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