Bochum. Vor dem Westgipfel der 2. Liga zwischen dem VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf sieht Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter sein Team als Favorit: “Ich gehe davon aus, dass wir gewinnen“, sagte er beim verbalen Vorgeplänkel. Jan Simunek fällt definitiv aus. Michael Esser bleibt wohl im Tor.

Peter Neururer, der in den meisten seiner 59 Jahre doch einiges getan hat für seinen Ruf des Sprücheklopfers mit dem Hang zum Überdrehen, lässt sich einfach nicht aus der Reserve locken. Beim Thema Aufstieg bleibt er in der Rolle, in der sich ganz Fußball-Bochum offenbar wohlfühlt zurzeit: in der des ambitionierten Außenseiters.

Neururer setzt zwar weiter auf ein „hoffentlich ausverkauftes Stadion“; dies sei ein „Ereignis und zeugt eine einmalige Stimmung, die trägt - auch die Mannschaft“. 17.000 Karten für das Spiel gegen Düsseldorf am Donnerstag (20.15 Uhr/im Live-Ticker) waren am Mittwochmittag aber „erst“ verkauft, davon 3000 an die Gäste-Fans. Die Blöcke A und D der Südtribüne sind ausverkauft, die Ostkurve nähert sich diesem Ziel, man sollte sich also lieber vorzeitig eindecken, rät der Klub. Ganz „voll“ allerdings, mit knapp 30.000 Fans, dürfte das Stadion wohl nicht werden zu dieser Zeit.

Neururer, der Trainer des Spitzenreiters nach sechs Runden, sieht aber weiterhin nur einen klaren Aufstiegskandidaten loslegen am Donnerstag - Fortuna Düsseldorf. Der Gast habe, „bezogen auf die 2. Liga“, eine „überragend gute Qualität“, ein „außergewöhnlich hohes Tempo“ - Bellinghausen, Benschop, Hoffer, Liendl stehen für offensive Klasse, die Außenverteidiger Schmitz und Schauerte auch. Den VfL sieht Neururer da noch nicht bei den großen Anwärtern für die erste Klasse.

Der erste Heimsieg wird angepeilt

Kann ja noch werden. Zum Beispiel nach dem ersten Heimsieg im vierten Versuch. Christian Hochstätter, der Sportvorstand, übernimmt an diesem Tag des verbalen Vorgeplänkels vor dem einzigen NRW-Gipfel die Abteilung Attacke: „Ich sehen uns als Favoriten, weil wir über die sieben Spiele in der Liga und im Pokal gesehen die bessere Performance abgelegt haben“, sagt er. „Ich gehe davon aus, dass wir dieses Heimspiel gewinnen.“ Von Aufstiegszielen will aber auch der Vorstand noch nicht sprechen. „Wir sind bisher gut damit gefahren, von Spiel zu Spiel zu denken“, sagt er. Allerdings: Wer „Favorit“ ist gegen einen Aufstiegskandidaten, darf sich wohl auch selbst dazu zählen. Man wird sehen.

Auch Düsseldorf setzt auf Offensive

Auch Fortuna Düsseldorfs Stärke ist die Offensive. Die Außenverteidiger - Lukas Schmitz, einst bei der U23 des VfL, und Jan Schauerte - stehen oft sehr hoch. Das defensive Zentrum ist offensiv angelegt (Pinto, Gartner).

VfL-Coach Peter Neururer setzt ebenfalls weiter auf seine starke Offensive - ohne ins Messer laufen zu wollen. Die Außenverteidiger Perthel und Celozzi sollen daher lange nicht so hoch attackieren wie gegen den KSC.

Beeindruckt jedenfalls ist Hochstätter durchaus von „seiner“ neuen Mannschaft; ist zufrieden, „dass wir als Team ein gutes Händchen“ hatten bei den Verpflichtungen. Am meisten Mut für die nahe Zukunft mache ihm die „Breite“, die man nun im Kader habe. Mit Tobias Weis, Mikael Forssell, Malcolm Cacutalua hat sich die „Trainingsqualität“ noch einmal „enorm erhöht“. Da gibt es kein Zurückziehen, da wird Druck gemacht auf die Etablierten. „Davon profitieren alle, auch die jungen Spieler“, sagt Hochstätter mit Blick auf Talente, die nicht zur Startelf oder zum Kader zählen wie Gulden, Holthaus, Bulut oder auch Gündüz.

Cacutalua wird starten

Ein anderer junger Spieler, der aus Leverkusen ausgeliehene Malcolm Cacutalua, wird am Mittwoch starten. Innenverteidiger Jan Simunek fällt mit Adduktoren-Problemen weiter aus, Comeback: offen. Danny Latza ist bereit, die erste Elf wird sich im Vergleich zum 5:1 in Frankfurt also nicht ändern.

Auch nicht im Tor. „Stand jetzt“, sagte Neururer jedenfalls, „spielt Michael Esser.“ Andreas Luthe habe zwar „blendend trainiert“ am Morgen, sei aber erst in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Nach der Lendenwirbel-Verletzung wolle und müsse man nichts riskieren. Neururer: „Michael Esser hat bisher tadellose Leistungen gezeigt.“