Bochum. Die Vorfreude ist riesig im und um den Fußball-Zweitligisten VfL Bochum - auf das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf am Donnerstagabend. Nicht dabei sein wird wohl weiterhin Kapitän und Torwart Andreas Luthe. Auch Jan Simunek droht weiter auszufallen. Bei Danny Latza sieht es dagegen gut aus.
Das Vorprogramm zum West-Duell am Donnerstagabend (20.15 Uhr, rewirpower-Stadion) hätte nicht besser laufen können. Der VfL Bochum schoss sich mit einem fulminanten 5:1 in Frankfurt an die Spitze der 2. Liga. Und Fortuna Düsseldorf legte nach mit einem hart erkämpften 3:2-Erfolg gegen den FC Heidenheim, ist mit nur einem Punkt weniger Fünfter.
Es war nach schleppendem Start (zwei Remis, ein 0:2 gegen den starken Karlsruher SC) der dritte Erfolg in Serie für die Fortuna - und der erste Heimsieg. Ein Akt der Befreiung, den sich auch die Bochumer Auswärtshelden so herbeisehnen. „Es muss unser Ziel sein, unseren Fans endlich einen Heimsieg zu schenken“, sagte 2:1-Schütze Michael Gregoritsch nach dem Torhagel in Frankfurt am Samstag.
Gregoritsch ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass allen Kritikern zum Trotz, die den eigenen Nachwuchs zu kurz kommen sehen (Holthaus, Gulden, Bulut), bei Neururer Leistung und Klasse zählen und nicht das Alter. Gregoritsch ist 20 - und fehlte erst ein einziges Mal in der Startelf, nach seiner Länderspielreise mit der U21.
Sestak lobt Kabinen-Klima
Ein anderes Beispiel ist Malcolm Cacutalua, der aus dem Stand den von Neururer auch als Typ überaus geschätzten Heiko Butscher (34) erst auf die Tribüne und dann auf die Bank verdrängt hat. Der 19-Jährige erledigte seinen Job als Innenverteidiger auch in Frankfurt, in seinem zweiten Spiel, wieder sicher. Geführt von Patrick Fabian, dessen Charakter, dessen Standing in der Mannschaft vielleicht noch mehr wert ist als seine vom Kampf geprägte Klasse auf dem Platz.
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Womöglich ist ein Erfolgsfaktor derzeit auch in der Frage des Vertrauens zu finden. Michael Gregoritsch jedenfalls, der 20-jährige Offensive, betont dieses „Vertrauen“, das er in Bochum mehr spüre als bisher. Stanislav Sestak, der Routinier im Angriff, sieht dies ähnlich. Das gesamte Trainerteam sei „unglaublich positiv“ eingestellt, „das habe ich noch nicht erlebt in meiner Karriere. Das Klima in der Kabine ist deshalb sehr gut bei uns.“
Und das Klima auf den Rängen war es auch bisher. Das Vorprogramm also hat die Bühne bereitet für ein Spektakel, Neururer erwartet ein „packendes“ Spiel auf hohem Zweitliganiveau. Warum? Wegen der positiven Tendenzen beider Teams; weil Düsseldorf - wohlgemerkt: (noch) nicht Bochum - „mit seinem unglaublichen Potenzial zu den Aufstiegskandidaten“ zähle, so Neururer; weil „beide einen großartigen Tag benötigen, um den Gegner zu schlagen“.
Latza wird wohl spielen
Dabei dürfte sich beim VfL nicht viel ändern personell. Andreas Luthe sei zwar auf einem guten Weg, sagte Neururer, aber vermutlich werde es für einen Einsatz am Donnerstag noch nicht reichen. Weil man dank der Stärke von Michael Esser auch „keine Not“ habe im Tor. Deutlich machte der Trainer aber auch nochmal, dass der Kapitän alsbald zurückkehrt: „Andi Luthe wird bei mir nicht auf der Bank sitzen.“
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Das trifft auf einen gesunden Jan Simunek, der zuletzt mit Adduktoren-Problemen ausfiel, in der Form der ersten Spiele wohl auch zu. Der Innenverteidiger konnte aber gestern das lockere Training (Regeneration beim Fußballtennis) nicht bestreiten. Cacutalua bleibt also wohl im Team.
Danny Latza dagegen absolvierte ohne Probleme ein Lauftraining, nachdem er sich an der Bauchmuskulatur verletzt hatte beim Spiel in Frankfurt. Latza wird wohl spielen können am Donnerstagabend.
Beim Flutlicht- und Sport1-Live-Spiel hofft Neururer zwar auf ein ausverkauftes Haus, bisher allerdings sind „erst“ rund die Hälfte der Tickets verkauft, etwa 15 000. Davon gingen 3000 an Düsseldorf.
Sagen wir es mal so: Stimmungsvoll wird es auch mit 23 000.