Frankfurt. . Zufrieden, durchaus glücklich waren sie alle im Bochumer Lager nach dem am Ende fulminanten 5:1 beim FSV Frankfurt (1:1). Einer überstrahlte dabei aber wohl alle: Michael Gregoritsch erzielte das wichtige 2:1 und damit sein erstes Saisontor. „Ich bin froh, dass der Knoten geplatzt ist“, sagte er.

„Simon, wir fahren gleich ab“, ruft Peter Neururer aus dem Kabinentrakt, Gelächter schicken er und einige andere hinterher. Aber Terodde steht da vor den Medienvertretern, lächelt, bleibt so cool wie so oft im Abschluss, auch bei seiner vierten oder fünften Interview-Runde an diesem schwül-heißen Samstagnachmittag. Der zweimalige Torschütze, der mit acht Treffern die Hitliste der Torjäger anführt in der 2. Liga, erzählt nicht von seinem 3:1 oder 4:1. Froh sei er, dass er Stanislav Sestak auch mal einen auflegen konnte, vor dem gewieften Schlenzer des Slowaken zum 5:1. Er erzählt von dem 2:1 beim danach auseinander fallenden FSV Frankfurt. „Dieses Tor war der Dosenöffner“, sagt Terodde.

Und der Herr der Dosenöffner schien einer der Glücklichsten zu sein unter ziemlich vielen glücklichen Bochumern, die 1500 mitgereisten Tabellenführer-Fans inbegriffen. Michael Gregoritsch war schon immer ein lustiger Bursche, jetzt strahlte er dazu eine gehörige Portion Selbst-Zufriedenheit aus. Erleichtert sei er, sagte der Österreicher nach dem 5:1 beim FSV Frankfurt und seinem ersten Saisontor, dass „auch bei mir der Knoten geplatzt ist, dass es der Mannschaft geholfen hat.“ Schon vor dem Anpfiff hatte Trainer Peter Neururer ihn zu sich geholt, minutenlang mit ihm geredet. Ihm „Mut zugesprochen“, erzählte Gregoritsch. Ihm „gesagt, was er alles kann und dass Fußball ein Laufsport ist“, verriet Neururer.

Nach 30 Sekunden hätte der Offensive schon das „Vertrauen, das der Trainer mir hier schenkt“, zurückgezahlt, schob das mögliche 1:0 aber neben das Tor. Gregoritsch blieb dran, rannte, ackerte - und erlöste sich selbst. Nach Vorlage von Sestak hämmerte er den Ball mit dem linken Fuß ins linke Eck, „den hab’ ich super getroffen“, sagte er. Der Rest war ein Genuss für alle Bochum-Fans. Traumhafte Kombinationen, herrliche Treffer und noch weitere dickste Chancen zu einem Sieg, der deshalb „nach hinten heraus auch in der Höhe verdient war“, wie Vorstand Christian Hochstätter zufrieden feststellte.

Dabei hatten er und Trainer Neururer in der ersten Halbzeit etliche Mängel im Positions- und Laufspiel erkannt, wenngleich der VfL bei einem harmlosen FSV von Beginn an kontrolliert überlegen war. Schon nach 45 Minuten hätte eine Führung stehen müssen, stattdessen durfte Frankfurts Kapllani einmal zuschlagen. Doch der VfL im Spätsommer 2014 bricht nach Rückständen wie dem 0:1 gegen Berlin und Karlsruhe oder Rückschlägen wie dem 1:1 von Frankfurt und Aue (Endstand: auch 5:1!) nicht ein. Im Gegenteil. Er drückt aufs Tempo. Auch, wie Neururer immer wieder betont, weil der Charakter, „der Teamgeist unglaublich gut“ sei. So überließ Sestak, ein sicherer Elfmeter-Schütze, Terodde den Elfmeter, weil der ja einen Lauf hat. Und Gregoritsch zeigte nach gut einer Stunde an, dass er ausgepumpt war. Terrazzino übernahm. „Das“, schwärmte Neururer, „war großartig im Sinne der Mannschaft.“

Latza gegen Düsseldorf wohl dabei

Am Donnerstag kommt Fortuna Düsseldorf ins rewirpower-Stadion (Anpfiff 20.15 Uhr). Ob Jan Simunek, der wegen Adduktoren-Problemen fehlte und von Malcolm Cacutalua hervorragend vertreten wurde in Frankfurt, wieder dabei sein kann, ist noch offen. Danny Latza dürfte seine Bauchmuskel-Probleme, weswegen er ausgewechselt werden musste, bis dahin überstanden haben, hieß es am Sonntag. Neururer rechnet mit einem „ausverkauften Haus“, gut 15 000 Karten sind schon abgesetzt.

Bochum fertigt Frankfurt ab

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