Mönchengladbach. Im Test bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat sich der VfL Bochum einen verdienten 4:2-Sieg erkämpft. In Torlaune zeigten sich im Team von Peter Neururer auch die Neuzugänge Tobias Weis und Mikael Forssell, die jeweils einmal trafen. Ein Highlight war das Spiel für Selim Gündüz.

Der Fußball-Zweitligist VfL Bochum hat im Testspiel gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach dort weitergemacht, wo er in der Liga aufgehört hat und sich als funktionierende Mannschaft präsentiert. Nach einer starken ersten Hälfte konnte er sich trotz der gestiegenen Gladbacher Überlegenheit in Durchgang zwei behaupten und am Ende einen 4:2 (2:1)-Sieg einfahren. VfL-Trainer Peter Neururer war mit dem Spielverlauf zufrieden: „Die erste Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, in der zweiten sind wir in Bedrängnis geraten, aber das war klar.“

Früh ging der VfL – nicht unverdient – vor rund 600 Zuschauern mit 2:1 in Führung. Bei idealen Bedingungen auf einem Nebenplatz des Borussia-Parks zeigten die Bochumer eine spielerisch sehenswerte Leistung, ließen den Ball gut laufen und spielten munter nach vorne. Auf der anderen Seite bekamen die Zuschauer indes enttäuschende Gladbacher zu sehen.

VfL Bochum sorgt für alle Tore der ersten Hälfte gegen Gladbach

So dauerte es nur eine knappe Viertelstunde, ehe der VfL-Neuzugang Tobias Weis das 1:0 für das Team von Trainer Peter Neururer besorgte. Einen Pass von Marco Terrazzino nahm Weis mit der Brust an und vollstreckte aus der Drehung mit links (16.). Der frühere Hoffenheimer zeigte auf der Zehner-Position in seinem erst zweiten Spiel für den VfL Bochum insgesamt vielversprechende Ansätze, auch wenn ihm an manchen Stellen noch die Kraft fehlte.

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Hoch motiviert durch den ersten Treffer legten die Bochumer zwei Minuten später nach: Danny Latza verwandelte nach einer zu kurz geratenen Abwehr von Gladbachs Thorben Marx per Bogenlampe aus 22 Metern zum 2:0.

Doch statt in dem Tor-Tempo weiterzumachen, sorgten die Gäste in der ersten Hälfte selbst für weitere Spannung. Eine flache Hereingabe von Gladbachs Neuzugang André Hahn versenkte Timo Perthel in der 22. Minute im eigenen Tor. Der Gladbacher Anschlusstreffer war somit Werk der Bochumer.

Mit dem Zwischenstand von 1:2 ging es in die Pause.

Gladbacher Marvin Schulz mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich

Aus der Kabine kam anschließend eine fast vollkommen neue Bochumer Mannschaft. Peter Neuruer hatte sieben Wechsel vorgenommen, einzig Torwart Michael Esser, Verteidiger Malcolm Cacutalua, Tobias Weis und Offensivmann Selim Gündüz standen auch die zweiten 45 Minuten auf dem Platz. Lucien Favre brachte auf Gladbacher Seite für Raffael Marlon Ritter und für André Hahn Tony Jantschke.

Ausgerüstet mit fünf U20-Spielern kam das neuformierte B-Team des VfL bei stärker aufspielenden Gladbachern gehörig ins Schwimmen. Die in der zweiten Hälfte klar überlegene Borussia versäumte es allerdings, die zahlreichen Torchancen konsequent umzusetzen. Einzig in der 53. Minute gelang durch Marvin Schulz der Ausgleich zum 2:2.

Nachnominierter Bochumer Gündüz belohnt sich für starken Einsatz

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Ganz anders der VfL: Aus drei Chancen machte er zwei Tore. Den ersten Treffer erzielte nach Weis der zweite Neuzugang, Mikael Forssell. Der 33-Jährige, der vom finnischen Hauptstadtklub HJK Helsinki nach Bochum gewechselt war, zeigte in der 57. Minute seine ganze Klasse: Einmal tauchte er im Strafraum auf und schon verwandelte er eiskalt und mit seiner ganzen Routine zum 3:2-Führungstreffer.

Den Schlusspunkt setzte der unermüdlich arbeitende Selim Gündüz mit seinem Treffer zum 4:2-Endstand (84.). Für den 20-Jährigen eine besondere Note, denn er war erst kurzer Hand für das Spiel gegen den Bundesligisten nominiert worden. Eigentlich sollte er am Sonntag in der Regionalliga für die Zweitvertretung des VfL auflaufen. Doch sein Einsatz beim 14:0-Testspielsieg gegen Kreisligist TuS Querenburg hatte Trainer Neururer so beeindruckt, dass er den stets ackernden Gündüz nicht nur nachnominierte, sondern auch über 90 Minuten spielen ließ. Und der bedankte sich entsprechend.

So haben sie gespielt:

VfL Bochum: Esser - Celozzi (46. Bulut), Cacutalua, Fabian (46. Butscher), Perthel (46. Holthaus) - Losilla (46. Zahirovic), Latza (46. Gulden) - Gündüz, Weis, Terrazzino (46. Cwielong) - Terodde (46. Forssell)

Borussia Mönchengladbach: Blaswich - Wendt, Brouwers, Dominguez, Daems - Marx, Schulz - Hahn (46. Jantschke), Raffael (46. Ritter), Herrmann/ Kruse