Bochum. Gegen die unterklassigen Gegner fielen Tore wie reife Früchte, doch am Freitag wartet ein Gegner, der dem VfL Bochum deutlich mehr abverlangen wird. Der Meister von 2009, der VfL Wolfsburg, bestreitet das Saisoneröffnungsspiel im rewirpower-Stadion.

Ob Jan Simunek am Freitagabend (18 Uhr, rewirpower-Stadion) Diego Benaglio wird begrüßen können, ist noch offen. Die Nummer eins der Schweiz hat sich schließlich mit den Eidgenossen in Brasilien bis ins WM-Viertelfinale gekämpft und ist dort erst nach Verlängerung am späteren Finalisten Argentinien gescheitert. Eventuell muss sich Simunek, der ehemalige Wolfsburger Meisterspieler, also beim offiziellen Saisoneröffnungsspiel des VfL Bochum mit Marcel Schäfer als altem Weggefährten begnügen. Schäfer und Benaglio, mehr ist nämlich in Wolfsburg von der Meistermannschaft des Jahres 2009 nicht übrig geblieben.

„Wir haben heute den bislang stärksten Gegner in der Vorbereitung gehabt“, mit diesen Worten hatte Peter Neururer nach dem 5:0-Erfolg am Dienstag den Oberligisten VfB Homberg gewürdigt. Wiederholen wird er diesen Satz wohl nicht mehr, denn die Wolfsburger müssen am Freitag zwar noch auf etliche WM-Teilnehmer verzichten, verfügen aber dennoch bereits jetzt über eine erstklassige Mannschaft. Aaron Hunt und Sebastian Jung, die beiden Neuen, gehören dazu, aber auch Akteure wie Naldo, der Shootingstar der vergangenen Saison Maximilian Arnold, Vieirinha, Christian Träsch und etliche andere mehr. Trainer Dieter Hecking, der die Millionentruppe wieder dahin gebracht hat, wo sie in etwa hingehört, wird keine Mühe haben, ein qualitativ hochwertiges Ensemble nach Bochum zu schicken.

Ex-Bochumer Scheidhauer spielt starke Vorbereitung

Und vermutlich wird einer dazuzählen, der sich in Bochum auskennt. Kevin Scheidhauer ist bislang der Mann der Vorbereitung bei den Niedersachsen, die, ähnlich wie der Bochumer Namensvetter, keine Gnade mit unterklassigen Gegnern kannten. 26:0 gegen einen Kreisligisten, 11:1 gegen die Stadtauswahl, 9:0 gegen den FSV Kühlungsborn - die Tore fielen wie reife Früchte; und immer war maßgeblich Scheidhauer beteiligt.

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Was ihm einen flotten Spruch auf die Lippen zauberte: „Wenn ich meinen Job mache, kann kommen wer will.“ Das war Scheidhauers Antwort auf die weiter andauernden Bemühungen des Klubs, einen weiteren international bekannten Angreifer zu verpflichten.

Angreifer gibt es in Bochum inzwischen ausreichend, jetzt gilt es, ein Gesamtgebilde zu formen, das dem Minimalanspruch, nicht wieder in Abstiegsgefahr zu geraten, genügt. Gegen Wolfsburg wird Peter Neururer die Zentrale stärken mit Simunek und Patrick Fabian hinten und Anthony Losilla und Danny Latza davor. Auch Marco Terrazzino wird beginnen - und natürlich Neuling Stefano Celozzi. Weil Fabian Holthaus am Samstag schon bei der U21 weilen wird, ist Timo Perthel links gesetzt.