Bochum. Trainer Peter Neururer hat ihn in den ersten Trainingstagen schon ausgemacht, den Kampf um die Stammplätze beim VfL Bochum. Daran beteiligt ist neben den Neuzugängen auch ein Quasi-Neuer: Selim Gündüz, dem zuletzt großes Verletzungspech, aber auch der Hang zum Eigensinn im Weg stand.

„Man sieht ihn schon, den Kampf um die Plätze.“ Auch wenn „wir nicht verhehlen können, dass unsere Decke in der Defensive äußerst kurz ist“, sagt Peter Neururer mahnend, so herrsche doch auch hier und da ein reger Konkurrenzkampf im Training des VfL Bochum. Verantwortlich dafür sind natürlich in erster Linie die neuen Spieler, aber auch Akteure wie Selim Gündüz.

20 ist Gündüz inzwischen und bereits seit 2011 Profi beim VfL. Zwei Kreuzbandrisse haben ihn zurückgeworfen, nie hat er im Zweitliga-Aufgebot eine Rolle gespielt. Aber jetzt ist die Zeit gekommen, wo er den Sprung packen muss, wo er zeigen muss, dass er nicht nur dynamisch über den Flügel stürmen kann, sondern auch überlegt den besser postierten Mitspieler in Szene zu setzen vermag. Nicht nur das Verletzungspech, auch der ausgeprägte Eigensinn wirkte nämlich bislang wie ein Hemmschuh für Gündüz’ Karriere.

Physisch scheint der schnelle Dribbler wieder top zu sein, und wenn er die eine oder andere Lektion gelernt und verinnerlicht hat, könnte er in den kommenden Wochen und Monaten die Überraschung bei den Bochumern werden. Flügelspieler kann man beim VfL nämlich auch immer gebrauchen. Zumal er couragiert zur Sache geht. Peter Neururer: „Angst hat er keine, schon gar nicht vor dem Zweikampf.“

Am 5. August geht's gegen Schalke

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Ob Gündüz, wenn die Saison beginnt, bei den Profis eine Rolle spielen wird, ist noch nicht abzusehen, aber jetzt in der Vorbereitung ist er allemal dabei - auch am Samstag (14 Uhr), wenn der VfL zum zweiten Mal versucht, im Stadion Gladbeck gegen den Oberligisten SV Zweckel (Bohmertstr./für die Navigation Burgstr. 2) anzutreten. Weil die Partie gegen PEC Zwolle nicht zustande kommt, kam man noch einmal auf Zweckel zurück. Für den 26. Juli, dann wollten die Bochumer eigentlich gegen Twente Enschede spielen, wird noch eine Alternative gesucht. Vorher steht allerdings bereits der Härtetest gegen den VfL Wolfsburg am 18. Juli an und die Partie beim VfB Homberg am 15. Juli. Auf den 5. August (19 Uhr) wurde außerdem ein Freundschaftsspiel gegen den FC Schalke 04 terminiert. Die Partie im rewirpower-Stadion ist sozusagen Teil des Goretzka-Transfers zu den Königsblauen.

Doch zurück zum morgigen Samstag. Wieder muss der VfL Bochum auf einen Spieler verzichten, diesmal ist es Piotr Cwielong, der es an den Adduktoren hat. Dafür soll Fabian Holthaus, der demnächst in Ungarn für die U19 des DFB um EM-Ehren spielen wird, erstmals nach Urlaub und Muskelproblemen für eine Halbzeit mit von der Partie sein. „Wir haben das Bestreben, ihn fit zur Nationalmannschaft zu schicken“, sagte Peter Neururer und hob sich damit deutlich ab von den Schalker Verantwortlichen, die Max Meyer nicht für das Turnier abstellten.