Bochum. Trotz der Verpflichtung von Anthony Losilla hat der VfL Bochum weiterhin Bedarf an Spielern. Verzichtet Peter Neururer auf die U23-Akteure, die bei den Profis mittrainieren, so stehen ihm für die ersten Testspiele am Wochenende nur 16 Feldspieler zur Verfügung, weil Sestak, Holthaus und Gyamerah fehlen.

Eigentlich könnte man ganz zufrieden sein bislang mit dem Transferergebnis beim VfL Bochum. Die Riesenlücke in der Offensive wurde rasch geschlossen, und mit Jan Simunek und Anthony Losilla hat man auch zwei gestandene Defensiv-Spieler für sich gewinnen können. Den Franzosen bezeichnete Trainer Peter Neururer sogar als „Führungsspieler“. Geht Losilla die Aufgabe in Bochum so an wie den Stufentest gestern, der Aufschluss geben soll über den Fitness-Zustand der Spieler, dann wird er Neururers Anspruch sicher gerecht. Jenseits der Laufbahn fragte man sich schon scherzhaft, ob man einen Fußball-Spieler oder einen Leichtathleten verpflichtet habe, so zügig drehte der ehemalige Dresdener seine Runden.

Bleibt als Makel vor allem noch das Außenverteidiger-Problem. Würde Lukas Klostermann endlich den angebotenen Vertrag unterschreiben, dann hätte der VfL eine gewisse Planungssicherheit und würde den Ausfall von Jan Gyamerah auf der rechten Seite zu überbrücken versuchen. Doch je länger die Entscheidung hinausgezögert wird, desto mehr fühlt man sich beim VfL hingehalten und desto dringlicher wird die Suche nach einer konkreten Alternative. „Überzogenen Forderungen werden wir auf gar keinen Fall nachgeben“, hat Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis kürzlich den Ruhrnachrichten gesagt. Dass Klostermanns Berater Michael Decker inzwischen mit den Namen prominenter Klubs (HSV, FSV Mainz 05), die angeblich an dem jungen Außenverteidiger interessiert sind, das künftige Gehalt in ungeahnte Höhen zu treiben versucht, wie von den Bochumern behauptet, gehört zwar zur taktischen Grundausstattung in diesen Kreisen, wird aber bei der Gegenseite aufgrund der Zahlen als Unverschämtheit wahrgenommen.

Klostermann droht Schaden

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Kommt die Kuh nicht bald vom Eis, dann droht auch dem VfL-Talent Schaden. Macht man beim VfL nämlich irgendwann verärgert einen Strich unter die ganze Angelegenheit, dann kann Lukas Klostermann - bestenfalls - sein letztes Vertragsjahr in der U19 des VfL Bochum verbringen. Ob das für ihn nach den neun Zweitliga-Einsätzen in der vergangenen Saison der richtige Schritt nach vorne wäre, der potenzielle Interessenten begeistern könnte, darf bezweifelt werden.

Auf jeden Fall bleiben die personellen Ressourcen knapp beim VfL. Verzichtet Peter Neururer in den Testspielen am Wochenende auf die U23-Akteure, die bei ihm mittrainieren, dann stehen ihm nur 16 Feldspieler zur Verfügung.