Bochum. . Aus der Hauptstadt in Richtung Ruhrpott: Neuzugang Simon Terodde ist in Bochum angekommen. Nach einer nicht reibungslosen Saison bei Union Berlin brauchte der Stürmer erstmal eine Fußball-Auszeit. Doch nun steigt das Fieber wieder und Terrode hat ein Ziel: Tore.
Der Umzug von Berlin in den Westen musste organisiert werden, der Ausstand bei seinen Kollegen von Union war noch offen und am Dienstag gab es bei seinem Kumpel Michael Parensen, der Geburtstag feierte, vielleicht sogar ein paar Abschiedstränen.
Auch wenn Teroddes letzte Monate bei den Eisernen nicht mehr so liefen wie zu seiner Anfangszeit an der Spree, so denkt er an die Jahre 2011 bis 2014 gerne zurück. „Das war eine schöne Zeit, aber jetzt blicke ich nach vorne.“ Am Mittwoch, als er von Berlin in Richtung Bochum fuhr, war für ihn das Kapitel Berlin aber abgeschlossen. Je näher er Bochum kam, je mehr fieberte er schon dem Trainingsauftakt an der Castroper Straße entgegen.
Der 1,92 Meter große Hüne strotzt vor Selbstvertrauen und hat sich mit Freundin Laura während seines Indonesien-Urlaubs gut erholt. „Das war ein Mix aus chillen am Strand und einigen Aktivitäten. Wir haben also nicht nur gefaulenzt, sondern auch viel von der Kultur des Landes mitbekommen.“
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Dabei hatte der Angreifer keine Gedanken an die abgelaufenen Spielzeit verschwendet und sich auch noch nicht mit seinem neuen Klub auseinander gesetzt. Terodde: „Irgendwann musst du vom Fußball auch einmal loslassen, der Urlaub ist schließlich schneller vorbei, als man denkt.“ Spätestens wenn er am Abend auf Bali die Laufschuhe schnürte, wusste er, was in den nächsten Wochen auf ihn zukommt. „Ich kenne keinen Spieler, der die Vorbereitung liebt. Aber das ist nun mal die Basis für die nächsten Monate.“
Bei WM-Spielen eingeschlafen
Kaum zurück, hat er sich natürlich wie die meisten seiner Berufskollegen auch gleich in den WM-TV-Marathon gestürzt und gesteht: „Ich hatte allerdings mit den Spielen um 0 Uhr so meine Probleme. Da bin ich regelmäßig eingeschlafen.“
Dafür will er auf dem Platz hellwach sein, denn natürlich weiß Terodde ganz genau, was der VfL von ihm in Zukunft erwartet: Tore. „Ganz oben steht für uns, die desolate Heimbilanz aufzubessern. Dafür müssen wir in Zukunft alles tun. Der VfL muss endlich wieder dahin kommen, dass die Gegner mit einem unguten Gefühl nach Bochum reisen.“
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Schnellstmöglich plant der Stürmer den Umzug nach Bochum, nachdem er zwischenzeitlich bei seiner Freundin in Leverkusen eine Bleibe gefunden hat. „Die tägliche Fahrt würde mich verrückt machen. Ich habe mir vor einer Woche schon einige Wohnungen in Bochum angeguckt. Ich bin sicher, bald etwas passendes zu finden.“
Wie viele VfL-Fans wartete der 26-Jährige gespannt auf die Veröffentlichung des Zweitliga-Spielplans. Und schon am 3. Spieltag kommt es für den Neu-Bochumer zu einem Highlight, wenn es gegen Union Berlin geht. „Das ist ein Hammerauftakt. Die Spiele gegen meine alten Klubs sind für mich persönlich etwas ganz besonderes, aber ich freue mich auch auf ein Wiedersehen mit meinem Kollegen Marc Pfertzel, der jetzt in Sandhausen spielt.“ Der Franzose übrigens hat dem Angreifer einige Tipps über den VfL gegeben. Terodde: „Er hat regelrecht geschwärmt und vor allem die Infrastruktur des VfL hoch gelobt. Da hat er nicht zu viel versprochen.“
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Ohne Rücksicht auf Verluste
Jetzt muss der Stürmer, der in 89 Zweitliga-Partien 23 Treffer erzielte, nur noch bestätigen, was Christian Hochstätter bei der Vertragsunterschrift Ende Mai prognostizierte. „In Terodde haben wir einen Angreifer verpflichtet, der Bälle behaupten kann und über das wesentliche verfügt, was einen Stürmer auszeichnet – den Torabschluss. Simon hat überall seine Tore geschossen.“ Peter Neururer geht sogar noch weiter: „Er ist ein Spieler, der um jeden Ball fightet und dabei weder sich noch seinen Gegenspieler schont.“
Kann der gebürtige Bocholter diesen Vorschusslorbeeren der sportlich Verantwortlichen nur halbwegs gerecht werden, dann dürfte es in der kommenden Spielzeit an der Castroper Straße einen neuen Publikumsliebling geben. (RevierSport)