Bochum. Nach dem österreichischen Talent Michael Gregoritsch und dem slowakischen Routinier Stanislav Sestak hat der VfL Bochum mit Simon Terodde innerhalb weniger Tage den dritten Stürmer verpflichtet. Für Mirkan Aydin bedeutet das aller Wahrscheinlichkeit nach das Aus.

Geht es noch eine Woche so weiter in diesem Tempo, dann wird aus dem einstigen Stürmer-Notstandsgebiet an der Castroper Straße am Ende noch ein schier unerschöpfliches Füllhorn an Offensivgeist. Nicht einmal fünf Tage hat es gedauert, bis die Verträge von drei neuen Stürmern beim VfL Bochum unter Dach und Fach waren. Als letzter Neuling nach Michael Gregoritsch und Rückkehrer Stanislav Sestak hat auch Simon Terodde einen Zweijahresvertrag mit dem VfL Bochum unterzeichnet. Der 26-Jährige steht also bis 2016 beim VfL unter Vertrag, wie auch Sestak.

Terodde kommt von Union Berlin, wo man ihm trotz des bis 2015 gültigen Kontraktes keine Steine in den Weg gelegt hat. Heißt: Die Bochumer bekommen den groß gewachsenen Angreifer ablösefrei. Was besonders VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter freut: „Simon hat überall - ob in Duisburg, Düsseldorf, Köln oder Berlin - seine Tore geschossen.“ Und VfL-Trainer Peter Neururer, der Terodde 2008 beim MSV Duisburg als jungen Burschen kennengelernt hatte, sagte: „Er ist ein Spieler, der um jeden Ball fightet und dabei weder sich noch seinen Gegenspieler schont. Seine Physis kommt ihm dabei zugute. Ich bewundere seine Entwicklung, die ich seit unserer gemeinsamen Zeit verfolgt habe.“

Terodde in Berlin nicht mehr gefragt

Noch vor einem Jahr galt der lange Angreifer bei den „Eisernen“ in Berlin als Hoffnungsträger, war in der Saison 2012/13 absoluter Stammspieler und an 15 Toren beteiligt. Dann jedoch wollte man in Berlin mehr als nur mitspielen in der Zweiten Bundesliga, verzettelte sich nach gutem Start und will bzw. muss nun neu aufbauen - auch weil die aktuelle Mannschaft nicht gerade preisgünstig ist. Simon Terodde ist bei diesem Neuaufbau offenbar nicht mehr gefragt.

In Bochum, wo man alle Jahre wieder ebenfalls auf einen neuen Start hofft, ist er das schon. Als zentraler Stürmer dürfte er auch aufgrund seiner Kopfballstärke erst einmal gesetzt sein. Sestak und Gregoritsch sind beide in der Lage, auf die Flügel auszuweichen oder sich etwas fallen zu lassen und ihren Stoßstürmer in Szene zu setzen. Sie müssten sich eigentlich gut ergänzen können.

Für Aydin scheint es keinen Platz mehr zu geben

Die zügige Bearbeitung der bis vor wenigen Tagen offenen Offensiv-Fragen bedeutet auf der anderen Seite: Für Mirkan Aydin, der sich gerade in der Türkei nach einem neuen Arbeitgeber umschaut, scheint derzeit kein Platz mehr zu sein beim VfL Bochum. Es sei denn, Aydin schnürt den Gürtel künftig deutlich enger. Nur dann wäre wohl ein vierter Stürmer finanzierbar.

Damit hat der VfL derzeit 23 Profis unter Vertrag - inklusive Smail Morabit, dessen endgültiger Wechsel zum FC Heidenheim immer noch nicht perfekt ist, und den U23-Akteuren Selim Gündüz sowie Joel Reinholz. Ist die Trennung von Morabit in absehbarer Zeit perfekt, dann sind es immer noch 23 Akteure, falls Lukas Klostermann das Vertragsangebot des VfL demnächst akzeptieren sollte. Womit man beim VfL schon fast am Ende der Fahnenstange angekommen wäre. Priorität genießt danach wohl die Verpflichtung eines offensiven, ballgewandten Mittelfeldspielers. Wünschenswert wären aber auch ein weiterer Innenverteidiger sowie ein Flügelspieler.