Bochum. Mit dem Karlsruher SC kommt am Sonntag eine der Überraschungsmannschaften der 2. Fußball-Bundesliga zum VfL Bochum. Das Team um Trainer Markus Kauczinski und den Ex-Bochumer Jens Todt als Manager spielte zeitweise sogar um den Aufstieg mit.

Das hat rund um den „nicht wettbewerbsfähigen Wildpark“, so Manager Jens Todt, kaum einer erwartet. Der Karlsruher SC, nach dem Komplettabsturz ein Traditionsverein auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit, ist nicht nur sofort wieder aus der Ödnis der 3. Liga zurückgekehrt, sondern wurde in keiner Phase dieser Saison von irgendwelchen Ängsten und Sorgen geplagt.

Im Gegenteil: Nach einer Erfolgsserie von 12 Spielen ohne Niederlage zwischen Ende Oktober 2013 und Anfang März 2014, so Todt, „haben wir ein bisschen vom Aufstieg geträumt“; um dann jedoch rasch wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. „Das ist noch ein weiter Weg“, sagt Todt, „wir haben gesehen, was da noch fehlt“. Aber auch die letzten Wochen können sich sehen lassen - die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski hat bereits wieder sechsmal nicht verloren.

Eine Mannschaft, die ohne große Namen auskommt. Rouwen Hennings (26), mit zehn Treffern bester Torschütze und ein HSV-Gewächs, pendelte jahrelang zwischen St. Pauli und Osnabrück hin und her - erst nach seinem Umzug in den Südwesten trifft er regelmäßig. Stabil spielt auch Daniel Gordon, der in seiner Jugend und als junger Erwachsener sechs Jahre lang das VfL-Trikot trug. „Gordi“, früher im Mittelfeld zuhause, aber seit längerem Innenverteidiger, ist sogar inzwischen Nationalspieler Jamaikas geworden.