Bochum. Der VfL Bochum hat Innenverteidiger Jan Simunek verpflichtet. Der 27-jährige Tscheche kommt ablösefrei vom 1. FC Kaiserslautern und spielte zuvor für den VfL Wolfsburg, mit dem er die Deutsche Meisterschaft feiern konnte. Stephen Sama von der U21 des FC Liverpool ist ein weiterer VfL-Kandidat.
Da kommt aber noch viel Arbeit auf die Verantwortlichen des VfL Bochum zu. Momentan verfügt der Zweitligist, der am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den KSC (15.30 Uhr, live bei uns im Ticker) die Saison beenden wird, gerade einmal über 14 Feldspieler - inklusive Jan Simunek (27). Der Innenverteidiger vom 1. FC Kaiserslautern wechselt ablösefrei bis 2016 zum VfL.
Seit gestern ist klar: Der Abschied am Sonntag wird umfangreich ausfallen. Neben den Routiniers Marcel Maltritz und Slawo Freier, die ihre langen Karrieren beenden, sowie Lukas Sinkiewicz und Carsten Rothenbach müssen sich auch Jonas Acquistapace und Holmar Eyjolfsson eine neue Herausforderung suchen. Und dass Felix Bastians sowie Richard Sukuta-Pasu, die dem VfL nur bedingt helfen konnten und von finanzstärkeren Klubs ausgeliehen waren, in Bochum bleiben werden, damit rechnet niemand. Zumal bislang keiner mit Kaiserslautern und Hertha BSC über dieses Thema gesprochen hat. Die Spieler müssten schon bereit sein, auf viel Geld zu verzichten, um in Bochum bleiben zu können.
Ob Stephen Sama von der U21 des FC Liverpool verpflichtet werden kann, ist noch offen. Sama hat noch im vergangenen November für die U20 des DFB gespielt, mit ihm und Simunek hätte der VfL dann bereits zwei neue Innenverteidiger geholt.
Todt: KSC ist eine "Mannschaft mit Mentalität"
Einen Umbruch wie VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter hat dessen Vorgänger Jens Todt in Karlsruhe nicht zu bewältigen. Der Aufsteiger hat eine sensationelle Spielzeit absolviert und liegt momentan auf Rang fünf. „Wir haben eine Mannschaft mit einer super Mentalität gefunden“, benennt Todt einen Grund für den Erfolg, der „sehr, sehr gute Trainer“ Markus Kauczinski sei ein zweiter. Die Grundstimmung in Karlsruhe, so Todt, sei inzwischen absolut positiv, ein „großer Rückenwind spürbar“. Mittelfristig wolle man sich die „Chance erarbeiten aufzusteigen, auf dem Weg dahin“ möchte man ein „solider Zweitligist“ ohne Turbulenzen bleiben. Sollten sich die doch einstellen, sei er gewappnet: „Wenn man zwei Jahre Dauerkrise hatte, macht einen das ein bisschen härter.“
Auf Seiten des KSC kann man die Saison entspannt ausklingen lassen, während der VfL besser noch einmal Ehrgeiz erkennen lassen sollte. Überflügeln die Bochumer nämlich den FSV Frankfurt noch, dann ist das bares (Fernseh-)Geld wert. „Wir wollen einen erfolgreichen Abschluss, der vielleicht auch eine Verbesserung in der Tabelle bringen wird“, sagte Peter Neururer, der mit dem letzten Saisonspiel aber auch „zumindest emotional noch einiges gerade rücken“ will.
Deshalb werden die Bochumer auf jeden Fall mit „zwei Spitzen“, so Neururer, beginnen - und vermutlich mit einer Vierer-Abwehrkette, die sich nach diesem Spiel komplett vom VfL verabschiedet.