Bochum. . Mit Marcel Maltritz und Slawo Freier beenden zwei Spieler am Sonntag mit der abschließenden Partie gegen den KSC ihre Karrieren, die über Jahre den VfL Bochum prägten, die Aufstiege feierten und Abstiege beweinten. Marcel Maltritz will künftig in verschiedenen Bereichen des Klubs hospitieren.
Der Wunsch des Aufsichtsrates nach einer deutlichen Verjüngung der Mannschaft wird wohl in Erfüllung gehen: Neben Carsten Rothenbach (33), der nie auf Gegenliebe gestoßen ist in seinen zwei Bochumer Jahren, verabschieden sich am kommenden Sonntag (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) auch zwei Spieler in den Ruhestand, die für den VfL eine ganz andere Bedeutung als der Wahl-Hamburger Rothenbach hatten. Marcel Maltritz (35) und Slawo Freier (34) haben diesen Klub über viele Jahre mit geprägt und mit getragen; sie haben Aufstiege gefeiert und Abstiege beweint, haben Zorn und Frust der Anhängerschaft ertragen müssen, ja, man kann sagen: Sie haben diesen Klub ausgehalten und der Klub sie.
Ein Spiel noch, dann ist Schluss für Maltritz, der vor genau zehn Jahren als defensiver Mittelfeld-Spieler vom HSV ins Ruhrgebiet kam. „Natürlich gab es Höhen und Tiefen, aber ich hatte hier die schönste Zeit meiner Karriere“, sagt der Wittener rückblickend. Maltritz, der in der Rangliste der langjährigen VfL-Profis Platz fünf einnimmt mit 327 Pflichtspielen, wird künftig in verschiedenen Bereichen des Klubs hospitieren, „um dann zu entscheiden, was zu mir passt“. Wer ihn ein wenig kennt, kann sich eine Zukunft als Trainer, auch beim Nachwuchs, gut vorstellen.
Freiers Profistart beim VfL eng mit Trainer Neururer verknüpft
Das gilt vielleicht auch für Slawomir Pawel Freier, dessen Pawel zum Paul wurde, als Rudi Völler ihn in die Nationalmannschaft berief. Auch Freiers Profistart beim VfL ist eng mit dem Namen des heutigen und damaligen Trainers Peter Neururer verknüpft. Von Bernard Dietz gefördert, erhielt Freier von Neururer die Rückendeckung, die ein junger Spieler braucht. Und nun, so der aktuelle Cheftrainer, verlässt „einer der größten Fußballer, die der VfL je hatte“, die Bühne - und mit Maltritz gehe ein „Musterprofi“, der sich immer durch „Loyalität zum VfL ausgezeichnet hat“.
Und so etwas sollte man, jenseits aller Alltagsdiskussionen um tatsächliche oder vermeintliche Fehler, wertschätzen und honorieren.