Gelsenkirchen. Noch im Winter kritisierte Trainer Peter Neururer vom VfL Bochum den FC Schalke 04 wegen des Transfers von Leon Goretzka. Nun folgte von Schalke-Manager Horst Heldt eine Retourkutsche. In unseren Schalke-Splittern geht es außerdem um Blumensträuße und einen möglichen Torwart-Tausch.

Nachdem es in der Hinrunde für Schalkes Neu-Nationalspieler Leon Goretzka so gar nicht lief, meldete sich Mitte Januar Goretzkas Ex-Trainer Peter Neururer vom Zweitligisten VfL Bochum zu Wort. "Er wäre besser noch ein oder zwei Jahre bei uns geblieben", polterte Neururer und ergänzte: „Die Knappen hätten ihn kaufen, aber noch einige Zeit für uns spielen lassen sollen. Das wäre für ihn und für Schalke besser gewesen." Nach Goretzkas Nominierung für den vorläufigen WM-Kader gab's nun eine Retourkutsche von Schalke-Manager Horst Heldt: "Im Fall Goretzka sind einige eines Besseren belehrt worden. Wir mussten nicht gerechtfertigte Kritik über uns ergehen lassen. Die Verpflichtung ist komplett aufgegangen und mündet im ersten Länderspiel." Obwohl Heldt den Namen nicht nannte: Er meinte damit eindeutig Peter Neururer!

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Ob der VfL Bochum finanziell von Goretzkas mutmaßlicher Länderspiel-Premiere profitiert - solche Klauseln sind nicht unüblich - wollte Heldt nicht verraten. "Weiß ich nicht", sagte der Manager nur. "Weiß ich nicht" steht in der Manager-Sprache oft für "Ja"...

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Auch Tim Hoogland einer der Gewinner der Saison

Goretzka ist einer der Gewinner der Saison - das weiß auch Heldt. Einen "Favoriten" für die Wahl zum Spieler der Saison hat der Manager nicht: "Jeder unserer Spieler hat seine eigene Geschichte, da fällt es mir schwer, einen herauszuheben." Einige erwähnte Heldt dann doch, zum Beispiel Rechtsverteidiger Tim Hoogland: "Er hat es hervorragend gemacht, als sich Atsuto Uchida verletzt hat."

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Trotzdem wird Hooglands Vertrag nicht verlängert. Gemeinsam mit den ebenfalls scheidenden Anthony Annan und Timo Hildebrand bekommt er vor dem Anpfiff einen Blumenstrauß zum Schalke-Abschied.

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Weitere Personalien verriet Heldt nicht: "Wir fokussieren uns voll und ganz auf das letzte Spiel." Immerhin ließ sich der Manager entlocken, dass er mit seinem Kollegen Helmut Schulte von Fortuna Düsseldorf während der Woche telefonierte. "Wir haben uns über einige Themen ausgetauscht", erklärte Heldt. Der Transfer von Torwart Fabian Giefer ist nach ohnehin fix - im Gegenzug wollen die Düsseldorfer offenbar Lars Unnerstall verpflichten. Der spielt momentan auf Leihbasis beim FC Aarau in der Schweiz, steht bei den Königsblauen aber noch bis 2015 unter Vertrag. Tendenz: Ein Torwart-Tausch deutet sich an!

Das ist der DFB-Kader in Bildern

Manuel Neuer (FC Bayern München)

Der Keeper wird auch in Brasilien wieder als Stammtorhüter zwischen den Pfosten stehen - sollte seine Schulterverletzung bis dahin auskuriert sein.

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund)

Der Dortmunder spielt seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau und wird mit seiner ersten Teilnahme bei einer WM belohnt. Er könnte für Neuer ins Tor kommen, falls dieser nicht fit wird.

Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

Der Hannoveraner wird als dritter Keepers ins Turnier gehen.

Erik Durm (Borussia Dortmund)

Der Jungstar überzeugte in diesem Jahr als Ersatz von Marcel Schmelzer und schaltete Ronaldo im Rückspiel des Champions-League-Halbfinales aus. Gegen Kamerun debütierte er kurz vor Nominierungende.

Benedikt Höwedes (FC Schalke 04)

Der Schalker Kapitän fiel in dieser Saison aufgrund von Verletzungen häufiger aus, profitiert aber von seiner Vielseitigkeit. Er kann sowohl in der Innenverteidigung als auch als Außenverteidiger spielen.

Jerome Boateng (FC Bayern München)

Jerome Boateng bietet ebenfalls mehrere Einsatzmöglichkeiten in der Defensive. Ihm wird ein Startplatz in der Innenverteidigung in Aussicht gestellt. Gegen Kamerun wurde er als Rechtsverteidiger getestet.

Mats Hummels (Borussia Dortmund)

Der Innenverteidiger gilt als der beste seiner Zunft in Deutschland. Nach einer Verletzungspause während der Saison befindet er sich momentan wieder auf einem guten Weg zu alter Stärke.

Per Mertesacker (FC Arsenal)

Beim FC Arsenal spielt er eine gute Saison und ist im Kader der Nationalmannschaft gesetzt. Ob er als Stammspieler in die WM geht, bleibt abzuwarten.

Matthias Ginter (SC Freiburg)

Der Jungstar ist nach guten Jahren beim SC Freiburg auf dem Sprung zu Borussia Dortmund. Auch Löw würdigte seine Leistungen zuletzt und er darf die Erfahrung bei einer WM sammeln.

Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund)

Der Ur-Dortmunder befindet sich bereits in WM-Form. Sein großes Plus ist die Flexibilität. Er kann auf fast allen Positionen im Team spielen.

Philipp Lahm (FC Bayern München)

Der Kapitän der Nationalmannschaft ist gesetzt! Die Frage ist nur, ob er im defensiven Mittelfeld spielen wird, oder als Außenverteidiger.

Sami Khedira (Real Madrid)

Nach seinem Kreuzbandriss im Testspiel gegen Italien stand er am vergangenen Wochenende wieder im Kader von Real Madrid. Inzwischen ist er fit und lief auch im Test gegen Kamerun auf.

Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach)

Für Christoph Kramer geht ein Traum in Erfüllung. Noch vor wenigen Wochen dürfte er damit nicht gerechnet haben, profitiere aber von den vielen Verletzungen und Fragezeichen im defensiven Mittelfeld.

Toni Kroos (FC Bayern München)

Bei Kroos scheiden sich die Geister. Die einen mögen sein Spielstil nicht, die anderen bewundern ihn. Einen Stammplatz wird er sich aber nicht erkämpfen können.

Bastian Schweinsteiger (FC Bayern München)

Schweinsteiger ist ähnlich wie Philipp Lahm in der Nationalelf gesetzt. Beim FC Bayern spielt er eine prima Saison und wird in Brasilien die Mannschaft lenken.

Andre Schürrle (Chelsea FC)

Er hätte sich sicherlich noch mehr Einsatzzeiten unter Jose Mourinho erwartet, kann trotzdem auf eine erfolgreiche erste Saison in der Premier League zurück blicken. Sein Zug zum Tor sollte ihm einen Platz im Team bringen.

Mesut Özil (FC Arsenal)

Nach seinem Wechsel von Real Madrid in die Premier League hatte er einige Anlaufschwierigkeiten. In den letzten Wochen befindet er sich aber in guter Form und dürfte auch bei Löw hoch im Kurs stehen. Gegen Kamerun gab es gegen ihn erneut Pfiffe.

Marco Reus (Borussia Dortmund)

Der Borusse spielt eine wahrlich starke Saison. 16 Treffer gelangen ihm und er kann sowohl auf den Außenpositionen im offensiven Mittelfeld, als auch in der Zentrale spielen.

Lukas Podolski (FC Arsenal)

Ähnlich wie Mesut Özil befindet er sich derzeit in guter Form. Auch wenn Löw viele Optionen für die Offensive hat. Er kann auch in der Sturmspitze auflaufen und bewies in den Tests seinen Willen.

Thomas Müller (FC Bayern München)

Er gehört inzwischen zu den gestandenen Nationalspielern und ist ein wichtiger Baustein für Joachim Löw.

Mario Götze (FC Bayern München)

Nach seinem Wechsel von Borussia Dormund an die Isar stellte er sich sicherlich einen gefestigteren Platz beim Rekordmeister vor. Doch wenn er zuletzt auf dem Feld stand, konnte er überzeugen. Kann auf allen Positionen in der Offensive spielen - auch als "Falsche Neun"

Julian Draxler (FC Schalke 04)

Draxler galt lange als heißer Kandidat für die Nationalmannschaft, spielte zuletzt aber nicht mehr so stark, wie es vielleicht nötig ist für einen Platz im Kader. Dennoch darf er mit nach Brasilien reisen.

Miroslav Klose (Lazio Rom)

Sollte er fit sein, fährt er mit - keine Frage! Er ist der Lieblingsstürmer von Joachim Löw und trotz seines Alters immer noch einer der besten Stürmer Deutschlands.

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