Bochum. . Es sollte der entscheidende Schritt Richtung Klassenerhalt werden für den VfL Bochum - es wurde eine Vollkatastrophe. Bei der 1:4-Heimpleite gegen Arminia Bielefeld stimmte vor allem in Halbzeit eins so gut wie gar nichts. Vor allem das umformierte Mittelfeld wirkte wie ein Torso. Die Einzelkritik.

Andreas Luthe: Hatte keine Abwehrmöglichkeit beim 0:1 (14.). Kam vor der Elfmeterszene beim Stand von 0:1 zu spät gegen Klos, hatte Glück, nur mit der gelben Karte bedacht zu werden, und bedankte sich beim Fußballgott mit einer Elfer-Parade gegen Schönfeld (25.). Starker Reflex im kurzen Eck gegen Müller (30.). Im Stich gelassen bei den Toren zum 0:2, 0:3 und 1:4. Bei allem, was zu halten war, auf dem Posten. Note: 2,5

Slawo Freier: Gönnte sich vor dem 0:2 ein Schläfchen im Rücken von Sahar und ermöglichte ihm damit, ganz entspannt seinen Doppelpack zu schnüren (32.). Ohne jede Wirkung im Offensivspiel. Note: 5

Marcel Maltritz: Ging als Jubilar ins Spiel - machte seine 300. Partie als VfL-Profi. Machte allerdings erstmals mit einem Patzer auf sich aufmerksam, als er Ben Sahar vor dem 0:1 im Rücken entwischen ließ (14.). Gerne mal fehlerhaft im Passspiel. Konnte beim 0:3 Passgeber Schönfeld und den Torschützen Klos nur zusehen - für alles andere stand er falsch (39.). Gute Rettungstat vor Sahar kurz nach dem Wechsel (48.). Note: 5

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Patrick Fabian: Fraglos der einzige Verteidiger, der einigermaßen solide spielte. Hatte beim 0:3 aber weder den Torschützen Klos noch den Passweg im Griff (39.). Hatte in der ersten Hälfte bezeichnenderweise die meisten Ballkontakte aller Bochumer und gewann die meisten Zweikämpfe. Ganz bitter: Sein Total-Blackout vor dem 1:4 (87.). Stach davor aber heraus, weil er wenig falsch machte und sich reinhaute. Note: 4

Heiko Butscher (bis zur 84. Minute): Nicht selten ungestüm im Zweikampf und damit Verursacher gegnerischer Standards in Tornähe. Unsicher im Passspiel. Hob das Abseits vor dem 0:3 auf (39.). Wirkte mit so ziemlich allem überfordert bis zum 1:3, als er sicher einschob - seine erste richtig gelungene Aktion. Note: 5

Yusuke Tasaka: Gut: Er war einer der wenigen, über die auf der Tribüne in der ersten Halbzeit nicht mindestens einmal lautstark geflucht wurde. Schlecht: Das lag daran, dass er so gut wie gar nicht mitspielte. Kaum Ballkontakte, in der ersten Hälfte die wenigsten Zweikämpfe aller Feldspieler auf dem Platz. Note: 5,5

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Florian Jungwirth: Bekam kaum Zugriff auf die offensiven Mittelfeldspieler der Arminia. Leistete sich keinen groben Schnitzer, riss aber auch keine Bäume aus. Deutlich seltener am Ball als im gewohnten 4-3-3-System. Hatte mit sattem Linksschuss die erste nennenswerte VfL-Chance nach der Pause. Note: 4,5

Danny Latza (bis zur 70. Minute): Wie immer viel unterwegs und engagiert, aber in entscheidenden Szenen nicht auf der Höhe. Hielt vor dem 0:1 zwei Meter Sicherheitsabstand zu Christian Müller - der hatte daher genug Zeit, per Lupfer das Tor vorzubereiten (14.). Ließ sich vor dem 0:2 hübsch von Assistgeber Klos (nicht gerade als Tempodribbler bekannt) eindrehen (32.). Rannte auch beim 0:3 nur neben dem Vorlagengeber Schönfeld her (39.). Zeigte zusammen mit Maltritz die meisten Fehlpässe in der ersten Halbzeit (10). Insgesamt viel zu fahrig. Note: 6

Piotr Cwielong (bis zur 84. Minute): Hatte den ersten Torabschluss der Bochumer - machte aus kurzer Distanz aber relativ wenig daraus (4.). Hätte um ein Haar das 1:1 mit feinem Freistoß erzielt - doch Ortega fischte sein gezirkelten Ball aus dem langen Eck (19.). Stand relativ teilnahmslos im leeren Raum, als Klos vier Meter neben ihm das 0:2 vorbereitete (32.). Versuchte sich nach gut einer Stunde lieber an einer Pirouette anstatt den völlig frei stehenden Sukuta-Pasu einzusetzen (58.). Vollbrachte das Kunststück, nach Kreyers Schuss und Ortegas Abpraller aus 16 Metern über das leere Tor zu schießen. Note: 5,5

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Sven Kreyer: Hatte gegen Köln als Joker ein paar gute Szenen, durfte nun als zweite Spitze neben Sukuta-Oasu von Beginn an ran. Brachte sich in der 13. Minute mit gutem Antritt in Schussposition, prüfte DSC-Keeper Ortega aus 18 Metern per Linksschuss. Letztlich aber kaum am Spiel beteiligt. Mit den wenigsten Ballkontakten aller VfLer in Hälfte eins. Haute sich im zweiten Durchgang rein, brachte aber nur selten eine Aktion so zu Ende wie bei seiner gelungenen Hereingabe auf Jungwirth (68.). Bereitete mit feinem Zuspiel das 1:3 von Butscher vor (71.). Direkt danach mit Klasseschuss aus 18 Metern, der Cwielong eigentlich das 2:3 hätte ermöglichen müssen. Note: 3,5

Richard Sukuta-Pasu: Sein schlampiges Zwei-Meter-Anspiel leitete den Bielefelder Konter vor dem Elfmeter in der 23. Minute ein. Stand beinahe über die gesamte Distanz völlig neben sich. Hielt kaum einen Ball am Fuß, spielte kaum einen Pass sauber zum Mitspieler. Note: 5,5

Lukas Klostermann (ab der 70. Minute): Kam für den extrem unglücklichen Latza und rückte vor Freier auf die rechte Außenbahn. Setzte bei seiner ersten Aktion Kreyer ein, der Butscher dann das 1:3 auflegen konnte. Einer der wenigen beim VfL, die mit Antrittsstärke beeindrucken können. Note: 3

Holmar Eyjolfsson (ab der 84. Minute): Kam für Cwielong. Ohne Note.

Fabian Holthaus (ab der 84. Minute): Kam für Butscher. Ohne Note.