Bochum. . Mit seinem 300. Einsatz tritt Marcel Maltritz in den „Club der lebenden Legenden ein“ beim VfL Bochum: am Freitagabend, beim Abstiegs-“Endspiel“ gegen Arminia Bielefeld. Außerdem will der Innenverteidiger, der seit 2004 das VfL-Trikot trägt, noch ein Jahr an der Castroper Straße dranhängen.

Er hat gar nicht mehr mitgezählt. Co-Trainer Frank Heinemann, selbst ja eine VfL-Ikone, hat es ihm neulich erzählt. Marcel Maltritz, längst zum Kult auch in der Kurve aufgestiegen, steht vor seinem 300. Einsatz in einem Erst- oder Zweitliga-Spiel für den VfL Bochum. „Ich freue mich“, sagt der auch mit 35 Jahren noch so robuste Innenverteidiger, dass er nun dazugehört: zum intern so genannten „Club der lebenden Legenden“.

Jenen Club, in den man mit 300 Einsätzen eintreten darf. Michael „Ata“ Lameck wird, so viel darf man unterstellen, unerreicht bleiben mit seinen 518 Einsätzen, dahinter reihen sich die vier VfL-Größen Lothar Woelk (385), Walter Oswald (353), Dariusz Wosz (346) und Franz-Josef Tenhagen (306) ein. Auf Platz sechs: Maltritz.

Zehn Jahre, seit 2004, spielt der gebürtige Magdeburger nun für den VfL. Dass der Familienvater bleiben will und wird bei „seinem“ Klub , ist klar, Maltritz besitzt einen Anschluss-Vertrag als Jugendtrainer. Allerdings will der Profi noch ein Jahr dranhängen - in der 2. Liga, auffem Platz. Noch, sagt er zwar mit typisch schelmischem Maltritz-Grinsen, sei „alles offen“. Doch Pessismissmus sieht zweifellos anders aus. In ein, zwei Wochen, so Maltritz, werde es eine Entscheidung geben.

„Bielefeld hat Qualität, wird wohl mit zwei Riesen vorne spielen“

Zuvor gilt es das zu tun, was Maltritz (fast) immer auf den Rasen gebracht hat: „harte Arbeit“ zu erledigen, wie er sagt, am Freitag gegen Bielefeld. Das Jubiläums-Spiel des Verteidigers, dem Technik nicht vor die Füße gefallen ist wie so manchem Kollegen, hätte man kaum besser wählen können - wenn es denn gut geht. Bei einem Sieg gegen die Arminia jedenfalls, den Tabellenvorletzten, hätte der VfL Bochum 40 Punkte - und damit, davon geht auch Maltritz aus, den Klassenerhalt sicher. „Bielefeld hat Qualität, wird wohl mit zwei Riesen vorne spielen“, sagt er warnend auch mit Blick auf seine Aufgabe, im Verbund mit Patrick Fabian die großen 1,93-Meter-Kerle Fabian Klos und Kacper Przybylko zu stoppen.

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Mit Mut, mit Selbstbewusstsein nach zwei Heimsiegen soll der VfL selbst die Akzente setzen. Dabei hat sich die von Trainer Peter Neururer lange gehegte Hoffnung, Mirkan Aydin könne beginnen, zerschlagen: Der Stürmer trainierte auch gestern nur inidividuell nach seinem Muskelfaserriss, ist also keine Option, auch nicht für die Bank. In der Startelf, so ließ Neururer gestern im Abschluss-Spiel trainieren, wird Sven Kreyer stürmen neben Richard Sukuta-Pasu. Der 23-Jährige war der Matchwinner gegen Cottbus, überzeugte auch bei seinem Kurzeinsatz in Köln - nun kann er sich von Beginn an beweisen. Zudem startet Heiko Butscher für den gesperrten Jonas Acquistapace hinten links - und Slawo Freier rückt wieder auf die rechte Verteidigerbahn. Shooting-Sternchen Lukas Klostermann (17) muss, trotz starker Leistungen zuletzt, auf die Bank.

Neururer: „Lukas hat gezeigt, dass man sich auf ihn verlassen kann, auch wenn er reinkommt. Er kann marschieren.“ Warum er dies nicht von Beginn an darf im Rücken von Slawo Freier, der ihm schon in Köln „wertvolle Tipps“ gab, so Neururer, darf verwundern. Denn über die Außenbahnen vorne sollen dann weiter die formschwachen Yusuke Tasaka und Piotr Cwielong loslegen.

Der Kader soll ansonsten unverändert bleiben, lediglich Fabian Holthaus rückt für den gesperren Acquistapace auf die Bank.

Der VfL startet voraussichtlich wie folgt: Luthe - Freier, Maltritz, Fabian, Butscher - Tasaka, Jungwirth, Latza, Cwielong - Kreyer, Sukuta-Pasu. Reserve: Dornebusch (TW), Eyjolfsson, Holthaus, Klostermann, Bulut, Zahirovic, Gulden

Arminia Bielefeld könnte so beginnen: Ortega - Appiah, Burmeister, Salger, Feick - Schütz, Riese - C. Müller (Alternativ: Schönfeld), Sahar, - Przybylko, Klos (Lorenz).