VfL-Trainer Neururer will den Aalen-Sieg „vergolden“
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Bochum. Fußball-Zweitligist VfL Bochum soll nach dem fast perfekten Spieltag unbedingt nachlegen - ein Sieg gegen Sandhausen am Freitag wäre für Trainer Neururer ein ganz großer Schritt Richtung Klassenerhalt. Felix Bastians ist angeschlagen - Sven Kreyer stürmt vorerst für die U 23.
Heiko Butscher hat gut Lachen. Neulich ist der ohnehin oft gut gelaunt wirkende 33-Jährige zum zweiten Mal Papa geworden, Moritz heißt der Kleinste im Hause Butscher. Und zum zweiten Mal hat der „Kurzarbeiter“ des VfL nun getroffen.
Bei seinem erst sechsten Einsatz erzielte der gerade eingewechselte Links- oder Innenverteidiger, je nach Bedarf, das 2:0 zum wichtigen Auswärtssieg beim Abstiegskonkurrenten VfR Aalen. „Schaut euch doch das Training genau an, ich treff immer alles“, sagte er also mit dickem Grinsebart zu einem Journalisten, der ihm mit ironischem Unterton „echte Torjäger-Instinkte“ unterstellt hatte.
Duell gegen Sandhausen für Butscher ein Schlüsselspiel
Aber Butscher kann auch anders, nicht nur eine Art Mannschaftsclown und Motivator für bedröppelte Kollegen sein, sondern auch als Realist mit erhobenem Zeigefinger auftreten. „Ich schaue jetzt nicht nach oben, wir müssen erstmal gucken, dass wir von unten wegkommen“, sagt der gebürtige Bayer vor dem nächsten Schlüsselspiel gegen Sandhausen (Freitag, 18.30 Uhr, rewirpower-Stadion / in unserem Live-Ticker).
Und er hat jene Bochumer im Sinn, die den fast perfekten Spieltag, der fünf und sechs Punkte Vorsprung auf Bielefeld und Dresden bescherte, zum Anlass nehmen, das Thema Abstiegskampf ad acta zu legen.
Abstiegskampf bei Neururer weiter ein Thema
Peter Neururer zählt nicht dazu. „Das ist noch kein Endspiel, aber es ist ein Spiel, das ganz, ganz klar die Richtung aufweist“, sagt er vor dem Duell mit den Betonmischern aus Sandhausen, die ihre Heimspiele in schöner Regelmäßigkeit gewinnen, sich bereits zu 23 Punkten daheim malochten (Heimschlusslicht Bochum kommt auf 10).
Meist mit 1:0 wie zuletzt gegen Bielefeld, wie im Hinspiel gegen den VfL. Allerdings hat Sandhausen, das mit nur vier Punkten mehr bereits auf Rang neun steht, da also, wo der VfL gerne hin will, auswärts erst elf Punkte geholt (Bochum: 20). Heimschwäche trifft auf Auswärtsschwäche. Wer gewinnt? „Die Mannschaft brennt“, sagt Neururer. „Die Punkte, die wir in Aalen geholt haben, müssen wir nun vergolden.“
Heiko Butscher hat vorab „ein gutes Gefühl“. Allerdings weiß er auch genau, was zu tun ist: eine Menge. Vor einem „großen Schritt“ habe man ja schon öfter gestanden und diesen meist nicht geschafft. „Wir müssen hart arbeiten, unseren Spielaufbau verbessern“, sagt er. „Gerade gegen tief stehende Mannschaften haben wir Probleme.“ Dabei nimmt er nicht nur die Offensive in die Pflicht, „das fängt hinten an“, sagt Butscher.
Mindestens eine Änderung im Kader des VfL
VfL feiert Arbeitssieg
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Personelle Änderungen sind dabei nicht zu erwarten, da Mirkan Aydin als einziger Keilstürmer sein bestes Saisonspiel hinlegte. Richard Sukuta-Pasu bleibt also vorerst auf der Bank. Felix Bastians musste zwar gestern wegen einer Entzündung an der Plentarsehne (liegt in der Fußsohle) passen, nach Neururers Einschätzung kehrt er aber rechtzeitig zurück.
Im Kader wird es mindestens eine Änderung geben: Sven Kreyer trainiert ab sofort einige Wochen bei der U 23 mit, der Stürmer soll mit seinen Toren die Klasse in der Regionalliga sichern. Dafür kommt „von unten“ Stürmer Moritz Göttel, der nicht so torgefährlich ist, zu den Profis.
Lukas Klostermann: 17 Jahre und 283 Tage jung
Die Presseabteilung des VfL hat genau nachgesehen: Der Verteidiger ist der fünftjüngste Spieler aller Zeiten, der in einem Bundesligaspiel für den VfL auflief. Vor ihm rangieren die damals ebenfalls 17-jährigen, ein paar Tage jüngeren Dirk Drescher (Torwart, 1985/86 in Nürnberg), Kai Michalke (1993/94 gegen Jena), Leon Goretzka (2012/13 gegen Dresden), Kevin Vogt (2008/09 gegen Dortmund). Klostermann soll nach Möglichkeit in dieser Woche mittrainieren bei den Profis, bliebe dann im Kader. Noch offen war gestern, ob dies mit der Schule zu vereinbaren ist.
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