Hamburg. Desolat gegen den FSV Frankfurt, dann geht Ken Ilsö – Die turbulente Woche beim VfL Bochum scheint wie ein reinigendes Gewitter gewirkt zu haben. Zwar glänzte der VfL nicht bei seinem 1:0-Erfolg beim FC St. Pauli. Dafür wird ein neuer Teamgeist beschworen. Die Stimmen zum Spiel.

VfL-Trainer Peter Neururer: Auf St. Pauli zu gewinnen, verdient oder nicht, aber mit großer Leidenschaft und taktischer Disziplin, ist sehr erleichternd. Vor allem nach dem, was wir in der letzten Woche beim Heimspiel gegen Frankfurt, auch in der Art und Weise erleben mussten. Die Woche hat die Mannschaft zusammenrücken lassen. Dieser Sieg ist für uns natürlich wahnsinnig wichtig, um nicht noch weiter unten reinzurutschen. Aber den ganz großen Schritt machen wir erst dann, wenn wir auch in der nächsten Woche gegen Düsseldorf gewinnen.

Pauli-Coach Roland Vrabec: Wir sind eigentlich gut in die Partie reingekommen, waren präsent, wie wir es sein wollten. Aber dann kassieren wir nach einer Standardsituation das Gegentor, wie so oft in dieser Saison. Das fiel eigentlich aus dem Nichts. Das war aber noch nicht so schlimm, weil wir weitergemacht haben, nicht die Köpfe hängen lassen haben. Allerdings haben wir dann in der zweiten Halbzeit unsere Linie verloren, überhaupt nicht mehr geduldig gespielt. Nach dieser zweiten Halbzeit haben wir den Sieg nicht verdient.

VfL-Kapitän Andreas Luthe: Wir wollten unbedingt eine Reaktion zeigen, das hat man gemerkt. Der ein oder andere Spieler hat in der letzten Woche schön Gegenwind bekommen, da sind deutliche Worte gefallen. Jetzt bin ich froh, dass wir als Einzelspieler und als Mannschaft die nötige Reaktion gezeigt und heute hier verdient gewonnen haben. Wenn ich sehe, wie davon einige Jungs reagiert haben mit Leistung in der Trainingswoche und auch heute, dann ist das toll. Wir haben natürlich Glück, dass Ratsches (Marc Rzatkowski; Anm. d. Red.) Ball an die Latte geht. Aber ich habe auch genau gesehen, dass der an die Latte geht (lacht).

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Felix Bastians: Wir haben es defensiv gut gemacht. Man hat gesehen, dass sich Pauli, die ja eigentlich ein stark besetztes Mittelfeld haben, schwer getan hat. Das war mit Sicherheit auch ein bisschen dem Platz geschuldet, aber auch uns. Wir haben den Gegner gut analysiert, haben besonders in der ersten Hälfte viele gute Diagonalbälle gespielt. Aber ich glaube, wir hätten unsere Angriffe besser ausspielen müssen. Wir müssen St. Pauli früher den K.o. geben, die Chancen dafür hatten wir. Da fehlt uns vielleicht noch ein bisschen die Qualität im Abschluss, aber immerhin haben wir uns diese Chancen herausgespielt.

Latza will in den nächsten Wochen so weitermachen

HolmarEyjolfsson:Es war Zeit, dass ich ein Tor mache. Und wenn das dann auch noch ein Siegtor ist, ist das natürlich besonders. Wir sind alle sehr glücklich. Ich glaube auch, dass ich auf der rechten Seite immer besser zurecht komme. Für mich persönlich war das erst eine Notlösung, weil Slawo(Freier; Anm. d. Red.) verletzt war. Aber ich spiele immer besser, mein Positionsspiel wird immer besser, vielleicht kann ich auch in Zukunft da spielen.

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Danny Latza: Diese Woche hat uns zusammengeschweißt. Man hat es im Training gespürt, dass alle wollen und wissen, was wir vorhaben. Jetzt müssen wir nur noch in den nächsten Woche so weitermachen.

Florian Jungwirth: Wir haben heute unglaublich gut geabeitet. Es waren schwierige Bedingungen, da haben wir sehr hohen Aufwand betrieben. Das 1:0 war dann nicht unverdient. Dann war klar, dass Pauli nach der Halbzeit kommt. Aber wir haben sehr gut dagegen gehalten. Wir haben es nicht immer geschafft, den Ball zu halten. Aber ich glaube, nach letzter Woche ist das nicht sofort so einfach, wieder selbstbewusst aufzutreten. Vom Einsatz und von der Einstellung war das aber, glaube ich, eine Steigerung von 3000 Prozent.