San Pedro del Pinatar. . Jeweils zwei Treffer haben Mirkan Aydin und Ken Ilsö in dieser Zweitliga-Saison bislang zustande gebracht, damit gehören sie zu den Enttäuschungen. Beiden traut man mehr zu, beide wollen im neuen Jahr einen neuen Anlauf nehmen, den Erwartungen gerecht zu werden.

Sie sind Zimmerkollegen im Trainingslager, und Ken Ilsö, der lebenslustige Däne, schmatzt mitunter nervend laut beim Kaugummi-Kauen. Aber sonst, sagt Mirkan Aydin lächelnd, bestätigt auch der smarte Ilsö grinsend, sei „alles okay“. Auf dem Platz, in der Hinrunde, lief es dagegen alles andere als gut bei den beiden Offensivkräften. Aydin und Ilsö zählen zu den Enttäuschungen dieser Saison, zwei Tore erst hat jeder geschossen – dabei haben sie Potenzial, das für höhere Zweitliga-Ansprüche genügen sollte.

Ilsö benötigte lange, um Fuß zu fassen nach seiner Verpflichtung Ende Juli, er zeigte einige gute Spiele in der kleinen Erfolgsserie im November (Köln, Bielefeld), um dann wieder abzutauchen. Mangelnder Biss, Fleiß, Ehrgeiz, das wirft man Ilsö und auch Aydin immer mal wieder vor.

„Ich war mit mir immer dann zufrieden, wenn ich von Beginn an gespielt habe“, wehrt sich Ilsö – als Zehner oder Neuneinhalber, knapp hinter der Spitze. In acht seiner 15 Einsätze kam er aber von der Bank, in den anderen sieben wurde er ausgewechselt - nicht zuletzt wegen seiner Schwankungen, anfangs auch wegen fehlender Fitness. Der Däne ist offenbar unzufrieden mit seiner Reservisten-Rolle, vermisst Vertrauen in ihn, auch wenn er es so deutlich nicht sagt. „Mein Vertrauen“, hatte sein Trainer Peter Neururer dazu unlängst gesagt, „muss man sich erarbeiten“.

Richard Sukuta-Pasu ist derzeit unantastbar

Aydin indes, dem Stürmer mit der Ballbehauptung eines Erstliga-Angreifers, will kleinere Verletzungen (Leisten- und Hüftprobleme) seit dem Wadenbeinbruch in Fürth vor fast zwei Jahren „nicht als Ausreden geltend machen“, so der 26-Jährige. „Ich habe auch Ansprüche an mich, mit meiner Leistung in der Hinrunde kann ich nicht zufrieden sein. Ich lebe viel vom Selbstbewusstsein“, sagt er. Das kann er sich nur mit Einsätzen holen – und am besten mit: Toren.

Natürlich, die Stoßspitze war zuletzt besetzt mit dem derzeit unantastbaren Richard Sukuta-Pasu, nachdem der VfL mit dem Versuch des offensiven Hurra-Stils zwischenzeitlich tief gefallen war. Eine Systemumstellung, die Aydin und letztlich auch Ilsö, eher Fußball-Schöngeist als Malocher, nicht entgegen kam. „Die Mannschaftsstruktur, das Spiel hat sich verändert, das ist sicher auch ein Grund, warum es nicht so lief“, sagt Aydin, der aber zum Jahresabschluss in Dresden, als er Sukuta-Pasu ersetzte, aufsteigende Form zeigte.

Zum Jahresabschluss auf die Bank

Für Ilsö gilt das nur bedingt, er musste zum Jahresabschluss auf die Bank. Trainer Peter Neururer vermisst die Konstanz, wenn er von „wechselnden Momenten“ zwischen starken Pässen und mangelnder Präsenz gerade im Defensivverhalten spricht bei seinem einstigen „Wunschspieler“, über dessen Verpflichtung er sich so gefreut hatte.

Ilsö verweist auch auf den Umbruch, darauf, dass sich das neue Team finden müsse. Das benötige Zeit. „Wir hatten teilweise den richtigen Weg eingeschlagen, den wollen wir wiederfinden. Dafür bereiten wir uns hier vor“, sagt er. Und hofft, genau wie Aydin, dass „wir frühzeitig gute Ergebnisse erzielen, um uns weiterentwickeln zu können auch mit Blick auf die nächste Saison.“

Und, das ist für die Anlage der Offensiven nicht unwesentlich, „um mehr Risiko gehen zu können im Spiel“, so Ilsö. „Wenn man immer knapp vor einem Abstiegsplatz steht, ist das schwierig.“