Bochum. Im letzten Spiel des Jahres trifft der VfL Bochum am Freitagabend auf Dynamo Dresden. Für die Bochumer geht es um wichtige Punkte, um den Abstand auf die Abstiegsplätze zu vergrößern. Doch gerade jetzt muss Trainer Peter Neururer die Mannschaft verletzungsbedingt auf mehreren Positionen umbauen.
Eigentlich könnten dem VfL Bochum besinnliche und ruhige Weihnachtsfeiertage ins Haus stehen. In der Tabelle stehen die Kicker von der Castroper Straße auf dem zwölften Rang im Mittelfeld. Nur ist dieses Mittelfeld der zweiten Liga in dieser Saison alles andere als sicher. Gerade einmal zwei Punkte Vorsprung haben die Bochumer auf den Tabellenvorletzten SG Dynamo Dresden. Und genau zu diesen Dresdnern führt die Bochumer das letzte Spiel im Kalenderjahr 2013 am Freitagabend.
"Wir können alle die Tabelle lesen", sagt VfL-Trainer Peter Neururer, "wir wissen, was nach oben geht. Aber wir wissen auch ganz genau, was nach unten passieren kann." Den durchaus ungemütlichen Ernst der Lage haben die Bochumer kurz vor Weihnachten erkannt. Umso wichtiger wäre ein Erfolgserlebnis zum Jahresausklang, um dann auch wirklich ein paar ruhige Tage genießen zu können.
Doch gerade vor dem so wichtigen Spiel in Dresden muss Peter Neururer heftig improvisieren. "Das schöne Gefühl, aus dem Vollen schöpfen zu können, ist nicht mehr vorhanden." Stattdessen hat die medizinische Abteilung des VfL alle Hände voll zu tun und muss sich vor allem um die Leistungsträger der bisherigen Spielzeit kümmern. Besonders schwer wiegt der Ausfall von Angreifer Richard Sukuta-Pasu. Ein Hämatom am vierten und fünften Lendenwirbel macht normale Bewegungsabläufe für den 23-Jährigen nahezu unmöglich. Innenverteidiger Patrick Fabian fällt mit einem Muskelfaserriss bis ins neue Jahr hinein aus. Und auch Rechtsverteidiger Slawo Freier muss mit einer Innenbanddehnung im Knie und einer leichten Sprunggelenksverletzung passen.
Jan Gyamerah erstmals im Kader des VfL
Gute Vorzeichen für ein erfolgreiches Auswärtsspiel sehen anders aus. Aber es ist für all die, die so gerne einen Platz im Kader der Bochumer hätten die Chance, sich jetzt aufzudrängen. Diese Chance wird der Isländer Holmar Eyjolfsson als Ersatz für Slawo Freier bekommen. "Holmar ist schnell und zweikampfstark. Das können wir gegen Dresden auf der Position gebrauchen", so Neururer. Außerdem darf Jonas Acquistapace in Dresden wohl an der Seite von Marcel Maltritz in der Innenverteidigung spielen - eigentlich seine Lieblingsposition. Und im Sturm, da wird wahrschinlich Mirkan Aydin versuchen, die Kohlen aus dem Feuer zu holen, allerdings ist er selbst auch erst seit Mittwoch wieder im Training. Erst die Abschusseinheit der Mannschaft am Freitagmorgen in Dresden wird Gewissheit bringen, ob er tatsächlich auflaufen kann.
Für Peter Neururer sind aber auch die Umstellungen kein Grund, die Ausrichtung zu verändern. "Wir müssen uns nicht klein machen. Wir spielen auf Sieg und müssen die letzten Körner, die wir für dieses Jahr noch haben, auch verschießen", gibt er sich selbstbewusst. Grundvoraussetzung sei aber, die Ordnung zu halten. Bei der derben 0:4-Heimpleite gegen Union Berlin am vergangenen Wochenende sei die zwar vorhanden gewesen, das Zweikampfverhalten dagegen war aber mangelhaft. "Wir müssen in Dresden die Zweikämpfe auch bestreiten und nicht nur begleiten", sagt Neururer, der bei all den Hiobsbotschaften aus dem Krankenlager auch gute Nachrichten zu verbreiten hatte. Lukas Sinkiewicz ist eben so wieder dabei wie Fabian Holthaus. Und auch Talent Jan Gyamerah wird erstmals in dieser Saison im Kader der Bochumer stehen.