Essen. In der 2. Fußball-Bundesliga hat der VfL Bochum zum Rückrundenauftakt eine bittere Pleite einstecken müssen. Die Elf von Trainer Peter Neururer unterlag gegen Union Berlin chancenlos mit 0:4. Die Gäste aus Berlin beendeten im Ruhrpott damit eindrucksvoll ihre kleine Krise.
Peinlich, peinlicher, VfL Bochum. Der Zweitligist verabschiedete sich mit einer 0:4-Heimniederlage gegen Union Berlin für dieses Jahr von seinem Publikum. Damit haben sich die Bochumer unfreiwillig im Abstiegskampf zurück gemeldet und stehen nächste Woche in Dresden unter großem Druck.
Dabei wollte VfL-Trainer Peter Neururer die bislang sehr magere Heimbilanz gegen die ersatzgeschwächten Berliner unbedingt aufbessern und den dritten Heimsieg der Saison feiern. Doch nach Christopher Quirings Treffer zum frühen 0:1 agierten die Bochumer wie ein Abstiegskandidat. Die Abstände stimmten nicht, Union wurde weitgehend das Spiel überlassen, Zweikämpfe wurden verloren.
Quiring trifft wie es ihm beliebt
Die Gäste bedankten sich für so viel Passivität mit weiteren Toren. Dabei spielte der junge Quiring, dessen Stern zuletzt nicht mehr ganz so hell leuchtete, zunächst die Hauptrolle. Nach einem schlimmen Fehler von Slawo Freier durfte Quiring unbehelligt sechzig Meter hinter sich legen, um dann den Ball aus relativ spitzem Winkel vorbei an den interessiert zusehenden Bochumern im Tornetz zu platzieren.
Auch interessant
Ein Treffer, wie er im Profifußball ganz selten ist, und gleichzeitig ein Beleg dafür, wie weit entfernt der VfL an diesem Tage von seinem eigenen Anspruch war. Zuvor hatten die Gastgeber Glück gehabt, als Marcel Maltritz den Schuss von Martin Dausch an die Latte des eigenen Gehäuses gelenkt hatte. Die einzige nennenswerte Szene der Hausherren hatte Piotr Cwielong, der zentral von Richard Sukuta-Pasu angespielt wurde, sich aber verzettelte.
Peter Neururer hatte die zuletzt gesperrten Florian Jungwirth und Slawo Freier zurück in die Startelf geholt, anstelle von Jonas Acquistapace und Ken Ilsö, dessen Offensiv-Part nun Christian Tiffert übernehmen sollte. Sollte, denn Tiffert trat praktisch nicht in Erscheinung, und Freier, bislang einer der besseren Bochumer, reihte Fehler an Fehler. Schließlich blieb in der Pause auch noch Sukuta-Pasu in der Kabine, er hatte einen Schlag in den Rücken bekommen.
Der Ex-Bochumer Kopplin legt auf
Hoffnung auf eine mögliche Wende machte das nicht, aber es sollte ja noch schlimmer kommen. Denn Simon Terodde erhöhte per Kopf auf 3:0 für die Gäste, als Patrick Fabian orientierungslos durch den Strafraum segelte. Mitfreuen durfte sich Björn Kopplin, der Ex-Bochumer hatte – mit links – die Flanke geschlagen. Und dann durfte Benjamin Köhler zeigen, dass er genau so gut zu zielen versteht wie Unions Altmeister Torsten Mattuschka, der zuvor in aller Ruhe die Fäden ziehen durfte bei den Berlinern. Köhler versenkte den Ball per Freistoß zum 0:4.
Ein schmutzig-grauer Tag endete mit einer bitteren Pleite und wohl mit einem Muskelfaserriss bei Patrick Fabian. Auch das passte zum Geschehen: Die letzten Sekunden musste der VfL in Unterzahl bestreiten.
Bochum ohne Chance