Bochum. Bochums Trainer Peter Neururer erwartet gegen den 1. FC Köln auch ein Duell auf den Rängen - und setzt klar auf ein lautstarkes Ende für den VfL Bochum. Es gibt noch 2500 Karten, die aber nur an Fans des VfL verkauft werden.

Mangelnden Optimismus kann man dem VfL Bochum sicherlich nicht vorwerfen vor dem Topspiel am Sonntag (13.30 Uhr / in unserem Live-Ticker) gegen den 1. FC Köln. Jeden Tag neue Sprüche, die Stärke demonstrieren sollen. Geäußerter Glaube? Zweckoptimismus? Oder einfach nur ein bisschen Getöse vor einem stimmungsvollen Spiel?

„Der Zustand der Mannschaft ist hervorragend. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir imstande sind, Köln zu schlagen“, sagt jedenfalls Peter Neururer, der Trainer. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, sagt Christian Hochstätter, der Sportvorstand. „Als VfL Bochum sind wir wer.“

Knapp 10.000 Effzeh-Fans in Bochum erwartet

Köln kommt - das ist großes Kino, das ist das Ding von Medienmann Neururer, auch von Ex-Nationalspieler Hochstätter, die sich natürlich lieber mit den Großen messen als mit Sandhausen. Und Köln ist momentan wieder ein gefühlter Großer, der Spitzenreiter mobilisiert die (eigenen) Massen: Die FC-Fans hätten das Bochumer Stadion wohl alleine gefüllt, wenn sie denn gedurft hätten.

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Offiziell spricht man von 7000 bis 8000 Kölner Anhängern, es dürften etliche mehr werden im Stadion, das immer noch nicht ganz ausverkauft ist. 2500 Karten für die Ostkurve, „ausschließlich für Fans, die als Bochumer zu erkennen sind“, so Pressesprecher Christian Schönhals, sind noch zu haben, dafür öffnet voraussichtlich auch am Sonntag noch der Ticketschalter hinter der Ostkurve.

Wird es ein Auswärtsspiel daheim? Nein, sagt Neururer: „Obwohl wir auch schlechte Leistungen abgeliefert haben, war die Unterstützung unserer Fans in dieser Saison immer unglaublich. Ich denke, auch auf den Rängen wird es einen Contest geben zwischen Kölnern und Bochumern - und unsere Fans sind in der Überzahl....“

VfL-Sieg gegen Köln wäre eine echte Überraschung

Hochstätter bringt es auf den sportlichen Punkt: „Die Mannschaft hat es in der Hand, dafür zu sorgen, dass es ein Heimspiel wird.“ Wie im Mai, als erst das Alaaf erdröhnte (0:1) und dann der VfL den Beton beben ließ (1:1, 2:1).

Zu erwarten ist die gleiche Startelf wie in Cottbus, im Kader gibt es eine Änderung: Linksverteidiger Felix Bastians sitzt erstmals seit dem Spiel in Union Berlin auf der Bank, Mounir Chaftar ist ja verletzt.

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Wie die Überraschung, und nichts anderes wäre ein VfL-Erfolg, gelingen soll, ist rein theoretisch ebenfalls klar: Ein „reines Versteckspiel“ soll es zwar nicht geben, sagt Neururer, aber mit Sicherheit auch kein „risikoreiches Forechecking“. Bochum will den FC um die Mittellinie herum erstmals attackieren, will den technisch starken, schnellen Offensiven „keine Tiefe geben“, die Räume in der eigenen Hälfte eng machen - und Konter setzen.

Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Außen Piotr Cwielong und Yusuke Tasaka zu: Sie müssen zum einen Kölns Außenverteidiger Miso Brecko und Jonas Hector binden, zum anderen die zuletzt oft vermissten eigenen Aktionen nach vorne setzen. Und vorne soll Richard Sukuta-Pasu sein neues Selbstbewusstsein in Tore ummünzen: Im Training am Donnerstag jedenfalls, erzählte Neururer, lag seine Trefferquote bei den Torschuss-Übungen bei „100 Prozent. Das ist sensationell.“