Bochum. Der VfL Bochum hadert immer noch mit seiner unnötigen 1:2-Niederlage gegen Aalen. Im Zweitrunden-Spiel beim turmhohen Favoriten hofft der VfL Bochum trotzdem, für eine Überraschung sorgen zu können. VfL-Trainer Peter Neururer will für das Pokalspiel trotzdem so wenig wie möglich ändern.
Marcel Maltritz ist lange im Profigeschäft, rund 400 Pflichtspiele hat der Innenverteidiger des VfL Bochum bereits bestritten. Der 34-Jährige weiß Siege einzuordnen und mit Niederlagen umzugehen. Doch dieses 1:2 gegen Aalen, auf dem Papier in solch einer langen Erst- und Zweitliga-Karriere ein scheinbar nebensächliches Ereignis, nagte an dem Routinier, mehr als viele andere Niederlagen. „Ich habe zwei Tage gebraucht, um das 1:2 zu Hause sacken zu lassen“, sagte Maltritz am Montagmittag, nach dem ersten Training der Woche, in dem „die Gedanken wieder nach vorne gingen“, so Trainer Peter Neururer. Zwei Tage nach Aalen. Abgehakt, hoffentlich. Kurz vor Frankfurt (Mittwoch, 19 Uhr, bei uns im Live-Ticker). Vor dem Pokalspiel der 2. Runde beim turmhohen Favoriten, dem Erstligisten und Europa-League-Teilnehmer, der zuletzt Bordeaux und Bremen 3:0 abfiedelte und in Stuttgart ein 1:1 holte.
Und die Begründung des Führungsspielers trifft den wunden Punkt. Erstens habe man eben „unnötig“ verloren, sagte Maltritz. Zweitens, dieser Stachel sitzt tiefer, habe man es nicht geschafft, eine große Chance zu nutzen. Sich festzubeißen weiter oben, eine Serie fortzuführen. Wie so oft in der jüngeren Vergangenheit. „Immer, wenn wir einen richtigen Schritt machen können, machen wir ihn nicht“, haderte Maltritz.
Frankfurt-Spiel ist Frustabbau
Insofern kommt es ihm, kommt es seinen Kollegen wie Danny Latza („Wir hatten ein, zwei Tage, darüber nachzudenken, jetzt geht es weiter“) oder Slawo Freier („Wir werden uns gut vorbereiten und versuchen weiterzukommen“), kommt es natürlich Trainer Peter Neururer gerade recht, etwas für den Frustabbau tun zu könnnen - das ist zumindest die Hoffnung vor dem Pokalspiel bei Eintracht Frankfurt. „Wir dürfen nicht so viele Fehler machen und müssen unsere Chancen nutzen“, sagt Maltritz. „Dann haben wir eine Chance.“
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Peter Neururer, der über die Favoritenrolle beim stark besetzten Europacup-Teilnehmer seines von ihm sehr geschätzten Kollegen Armin Veh ja eigentlich kein Wort verlieren muss („Frankfurt muss einen schwächeren Tag haben und wir brauchen eine großartige Leistung, dann haben wir eine Chance“), drückt es noch etwas exakter aus: „Wir bekommen im Vergleich zum Spiel gegen Aalen höchstens zehn Prozent der Chancen, davon müssen wir 100 Prozent nutzen.“
Neururer will nicht nur verteidigen
Dass man sich Möglichkeiten herausspielen werde, davon allerdings ist man überzeugt - und will auch in Frankfurt bei aller zu erwartenden defensiven Gegenwehr nicht das eigene Konzept über Bord werfen. „Ich will so wenig wie möglich ändern, das gilt für die taktische Ausrichtung wie auch personell“, sagt Neururer. „Warum sollten wir uns jetzt nur hinten reinstellen? Die Leistung gegen Aalen war o.k., nur das Ergebnis grauenhaft.“
Der Kader ändert sich aber auch deshalb nicht, weil die Angeschlagenen weiterhin kein Thema sind für einen Einsatz. Auch den schmerzlich vermissten Sechser Florian Jungwirth plagt noch eine Schwellung, immerhin aber dürfte Jungwirth als einziger der zuletzt Fehlenden beim Liga-Spiel am Sonntag in Sandhausen wieder dabei sein. Beim Team des Ex-Bochumers Takashi Inui, in Stuttgart nur Reservist, wird Neururer wohl auf die gleiche Startelf setzen.