Bochum. Gezielt arbeitete der VfL Bochum am Freitag an Spielzügen, um am Samstag ab 13 Uhr die Abwehr des SC Paderborn auszuhebeln. Alles deutet darauf hin, dass VfL-Trainer Peter Neururer auf das Sturm-Duo Richard Sukuta-Pasu/Mirkan Aydin setzt.

Der eine oder andere Kiebitz, der sich herbemüht hatte, dann aber nichts zu sehen bekam, war erbost. Hinter verschlossenen Stadiontoren absolvierte der VfL Bochum am Freitag, einen Tag vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn, sein Training. Angst vor Paderborn etwa? Geheimtraining? „Ach was, das war doch kein Geheimtraining“, sagte Peter Neururer und fügte hinzu: „Ich bin optimistisch.“

VfL-Stürmer Sukuta-Pasu ist weiterhin erste Wahl

Gezielt habe man nach dem gemeinsamen Videostudium des Gegners an Spielzügen gearbeitet, um Paderborns Abwehr am Samstag (13 Uhr, live in unserem Ticker) auszuhebeln. In der Simulation offenbar mit viel Erfolg. Neururer: „Unsere vermeintliche Startelf hat nach 25 Minuten mit 4:0 geführt.“

Über die konkrete Besetzungsliste für diese „vermeintliche“ Startelf mochte sich der VfL-Trainer zwar noch nicht auslassen, doch alles deutet darauf hin, dass Richard Sukuta-Pasu, der weiterhin erste Wahl ist, Mirkan Aydin und nicht Ken Ilsö zur Seite gestellt wird.

Aydin plagen zwar Adduktorenprobleme, aber Peter Neururer geht davon aus, dass der Angreifer schließlich zur Verfügung stehen und „grünes Licht“ geben wird. Der Pole Piotr Cwielong und der Japaner Yusuke Tasaka, der damit in die Startelf zurückkehrt, sollen die Flügel beleben.

Paderborns Trainer Breitenreiter fordert "die Gier nach mehr"

„Ich erwarte jetzt nicht Zufriedenheit, sondern die Gier nach mehr.“ Den 1:0-Erfolg gegen den TSV 1860 München definiert Andre Breitenreiter, der neue Trainer des SC Paderborn, als eigentlichen Startschuss in diese Spielzeit.

Es war der erste Saisonsieg der Ostwestfalen, die mit zwei Niederlagen (0:1 gegen Kaiserslautern, 0:4 gegen Cottbus) die Saison eröffnet hatten. Trotz der Abreibung in Cottbus ist man ruhig geblieben in Paderborn und holte sich anschließend mit den Unentschieden gegen Köln und Bielefeld die ersten Punkte.

Breitenreiter (42) hätte vor einem knappen Jahr beinahe dem VfL Bochum weh getan, als Trainer des TSV Havelse. Nur mit Mühe und Not konnte der VfL damals das Pokalspiel beim niedersächsischen Amateurklub für sich entscheiden. Dass sich der Ex-Profi nicht mehr lange die Vierte Liga würde antun müssen, war da bereits vorherzusehen. Tragende Kräfte in Paderborn sind nach wie vor Jens Wemmer und Christian Brückner sowie die Paderborner Urgesteine Markus Krösche und Mahir Saglik. Fehlen werden heute Alban Meha und Martin Amedick.

Damit wären alle offenen Fragen beantwortet, denn Florian Jungwirth und Danny Latza bilden derzeit das zentrale Duo vor der Abwehr, und Jonas Acquistapace schlüpft diesmal von Beginn an in die Rolle des linken Außenverteidigers. Denn für Heiko Butscher reicht es nicht. Seinen Platz im Kader wird ein Offensiv-Spieler einnehmen. Sven Kreyer und Joel Reinholz kommen dafür infrage. Zwar hat Kreyer relativ deutlich die Nase vorne, aber Neururer wollte wohl Reinholz’ Ehrgeiz anstacheln, indem er den letzten Kaderplatz im Profiaufgebot von der Leistung abhängig machte, mit der die beiden Stürmer gestern Abend im Dress der U23 in Leverkusen aufwarteten.

Kachunga ist für VfL-Trainer Neururer ein „außergewöhnlicher Spieler“

Dem SC Paderborn zollt Neururer Respekt, der 1:0-Erfolg gegen die Münchener „Löwen“ sei „mehr als verdient“ gewesen. Als „sehr konterstark“ hätten sich die Paderborner dabei präsentiert. Elias Kachunga, die Mönchengladbacher Leihgabe, bezeichnete der VfL- Trainer als „außergewöhnlichen Spieler“, Mahir Saglik, der Ex-Bochumer, sei ein „abgebrühter Bursche“. Klingt alles sehr nach Warnung und Mahnung zur Vorsicht.

Doch dann ging es wieder in die andere Richtung. Neururers Ankündigung: „Wir werden so offensiv sein wie noch kein Mal in dieser Saison.“