Bochum. . Eindeutige Zielsetzung von VfL-Vorstand Christian Hochstätter: „Wir wollen zu Hause wieder eine Macht werden“. Im Heimspiel gegen St. Pauli am Freitag setzt Trainer Peter Neururer auf zwei Spitzen - für den VfL Bochum sollen Sukuta-Pasu und Aydin stürmen.
„St. Pauli garantiert gute Stimmung und ordentlichen Fußball.“ Sagt nicht der Marketing-Chef des Kiez-Klubs, sondern der inoffizielle Marketing-Chef des VfL Bochum, der in seinem Hauptjob Trainer ist. Weder Peter Neururer noch die Anhänger müssen ja ihre Langzeitspeicher bemühen, um sich an das jüngste Spektakel zu erinnern, das diese These eindrucksvoll untermauert. 3:0 gewann der VfL gegen Pauli, es war ein offensives Fußballfest zur Heimpremiere von Neururer als VfL-Coach 2013. Es folgten dann noch ein Sieg in Sandhausen und einer gegen den 1. FC Köln, und der Klassenerhalt war geschafft.
Bei St. Pauli läuft es in der Offensive noch nicht rund
3:0. Bochum hatte damals viele Chancen, St. Pauli auch - und scheiterte immer wieder. Ein Problem, das das Team von Michael Frontzeck offenbar auch in teils neuer Offensiv-Besetzung nicht wirklich abgelegt hat. Erst ein Tor gelang dem Kult-Verein, der den Ex-Bochumer Torjäger Daniel Ginczek an Nürnberg verloren hat, in vier Pflichtspielen, beim hochklassigen 1:0 zum Auftakt gegen 1860 München traf Lennart Thy. Es folgten ein 0:0 beim Aufsteiger KSC, ein 0:1 im Pokal bei Drittligist Preußen Münster und ein 0:1 daheim gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld. Keine Bilanz, um mit breiter Brust anzureisen.
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Stoßstürmer John Verhoek, dem VfL bestens bekannt als Torschütze für den FSV Frankfurt in der vergangenen Saison, und Marc Rzatkowski, „der blonde Wirbelwind“ (Neururer), gingen leer aus. Rzatkowski, wie gewohnt auf der Außenbahn zuhause in St. Paulis 4-2-3-1, spielte im April noch gegen seine neuen Kollegen vor den 26100 Fans. Zumindest die Kulisse dürfte erneut mitspielen am prognostizierten lauen Sommerabend (Freitag 20.30 Uhr, live bei uns im Ticker): 17500 Karten sind vergriffen, Block A ist ausverkauft, die Ost wird es wohl bald sein.
Neururer muss seine Startelf ändern - Cwielong ist gesperrt
Und die Zielsetzung ist eindeutig: „Wir wollen zu Hause wieder eine Macht werden und dafür den ersten Schritt tun“, sagt Vorstand Christian Hochstätter. „Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben das Potenzial dazu.“ Allerdings stellt er vorab klar, dass „wir nicht umkippen und alles in Frage stellen“, wenn es nicht klappen sollte: „Wir haben erst den vierten Spieltag.“
VfL Bochum verliert 0:1
Mit welchem „Potenzial“ Neururer dabei überhaupt planen kann nach dem „Rückschlag“ in Frankfurt, ist noch offen. In jedem Fall will er verstärkt auf Offensive setzen. Seine Startelf ändern muss er ohnehin, da Piotr Cwielong gesperrt ist. „Wir werden das im System auffangen“, sagt der Trainer. Konkret: Er plant statt des bisherigen 4-3-3 mit einem Keilstürmer ein 4-4-2 mit „zwei klaren Spitzen“: Neben Richard Sukuta-Pasu darf Mirkan Aydin erstmals von Beginn an ran. Dahinter soll ein „Zehner“ stechen, „der Yusuke Tasaka heißen könnte“. Denn Ken Ilsö, für diese Rolle eigentlich vorgesehen, konnte gestern wegen eines Blutergusses nicht trainieren, sein Einsatz „steht in den Sternen“.
Eher unwahrscheinlich ist auch, dass Christian Tiffert bei Kräften ist. Den 31-Jährigen plagt ein „Überlastungssyndrom im Adduktorenbereich, das bis zum Sitzbein ausstrahlt“, erläuterte der Trainer. Tiffert fällt wohl aus. Sollte Ilsö sein VfL-Debüt geben können, wären wohl Tasaka, Latza und Jungwirth seine Partner im Mittelfeld. Wobei auch Onur Bulut eine Chance auf einen Startelf-Einsatz hat. Die sich noch erhöht, wenn Ilsö nicht fit genug sein sollte.
Während Marcel Maltritz seine Blessuren weitgehend überwunden hat und wohl spielen wird, ließ der Trainer noch offen, ob Heiko Butscher beginnt oder Fabian Holthaus. Tendenz: Butscher feiert sein Pflichtspiel-Debüt.