Bochum. Nach vier Punkten aus zwei Partien in der 2. Fußball-Bundesliga und dem Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals haben Mannschaft und Fans Lust auf mehr. Sieben Punkte nach drei Spieltagen hatte der VfL in Liga zwei zuletzt vor zwölf Jahren sammeln können. Trainer Peter Neururer mahnt indes: “Wir haben noch nichts erreicht.“
Mal ehrlich: Wer hat eigentlich mit einem solchen Saisonbeginn gerechnet? Der VfL Bochum hat vier Punkte aus zwei Spielen gesammelt, kam im DFB-Pokal souverän eine Runde weiter, deutete sein spielerisches Potenzial bereits an. Das gibt den Fans, einen Tag vor dem Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt, neuen Mut und macht Lust auf den weiteren Verlauf der Zweitliga-Saison – die neu formierte Mannschaft indes hat wichtiges Selbstvertrauen getankt.
Und deshalb, sagte Peter Neururer bei der gestrigen Pressekonferenz treffend, sei man schon jetzt „richtungsweisend unterwegs. Wir wollen die Atmosphäre, die wir uns bis jetzt erarbeitet haben, weiter verbessern.“
Neururer dämpft die Euphorie
Ging es in den zurückliegenden Spielzeiten fast durchweg darum, die Stimmung von Umfeld und Mannschaft nicht noch weiter in den Keller sinken zu lassen, ist der VfL momentan in einer etwas besseren Situation. Gelingt ein Sieg beim bereits jetzt etwas angeknockten, weil noch punktlosen FSV, dürfte der Kartenverkauf für das Flutlicht-Spiel am Freitagabend gegen St. Pauli deutlich anziehen. Sieben Punkte nach drei Spieltagen hatte der VfL in der Zweiten Bundesliga zuletzt vor zwölf Jahren, in der Saison 2001/2002, sammeln können. Am Ende stand der Aufstieg. Trainer, damals wie heute: Peter Neururer.
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Träumen erlaubt? Nein, natürlich noch nicht. Neururer sagt: „Wir haben noch nichts erreicht.“ Gleichwohl scheint ihn der Gedanke, zügig „in irgendwelche positiven Fahrwasser“ zu geraten, zu kitzeln. Exemplarisch nennt er Eintracht Braunschweig, den Überraschungs-Aufsteiger: „Das war eine Mannschaft, der man höchstens das Mittelmaß zugetraut hatte. Die sind auf einer Welle der Begeisterung durch die Liga geschippert.“
Nur: Um den Traum vom „Lauf“ in Richtung oberes Tabellendrittel weiter spinnen zu können, sollte morgen schon ein Sieg her. Um in vier, fünf, vielleicht sechs Wochen aus den „bisher etwas schwammig formulierten“ Saisonzielen des VfL Bochum konkrete Ansprüche und Ziele machen zu können.
Chaftar komplettiert den Kader
Ähnlich wie in Braunschweig lief es in der vergangenen Saison beim FSV Frankfurt, wenngleich die Begeisterung im Umfeld des kleinen Stadtteil-Klubs sicher nicht mit jener in Niedersachsen zu vergleichen war. Frankfurt wurde Vierter, schnupperte sogar eine Zeit lang am Relegationsplatz. Die Abgänge der Leistungsträger John Verhoek (St. Pauli), Marcel Gaus (Kaiserslautern) und Yannick Stark (1860 München) allerdings scheint die Mannschaft von Benno Möhlmann noch nicht verkraftet zu haben. Die Resultate der beiden Auftaktpartien: 0:1 gegen Aufsteiger Karlsruhe, ein Last-Minute-1:2 gegen 1860 München.
Nicht unwahrscheinlich, dass die Bornheimer über den Kampf ins Spiel kommen wollen. Diesem Umstand muss der VfL zwingend mit der richtigen Einstellung begegnen. In der vergangenen Saison, als man den Klassenerhalt am 33. Spieltag in Frankfurt trotz einer Niederlage perfekt gemacht hatte, ließ man diese noch vermissen.
Im Kader des VfL wird es zwei Änderungen geben: U23-Stürmer Sven Kreyer nimmt den Platz von Joel Reinholz ein, der mit dem Unterbau gegen Siegen spielen wird. Linksverteidiger Mounir Chaftar ist wieder fit und komplettiert den Kader.