Der dänische Stürmer soll die Wosz-Elf zum ersten Dreier schießen. Beim Heimspiel-Auftakt im Lohrheidestadion könnten bis zu fünf Profis auflaufen.

„Wir wollen unseren ersten Dreier holen. Egal wie.“ U23-Trainer Dariusz Wosz hat beim Heimspiel-Auftakt gegen Siegen am Freitagabend im Lohrheidestadion (19.30 Uhr) einiges vor. Die Bochumer stehen nach einer 1:4-Niederlage gegen Gladbach und einem spielfreien Wochenende auf dem letzten Tabellenplatz - und wollen das schnellst möglich ändern. Dafür stehen Wosz fünf Profis zur Verfügung - mit Ken Ilsö erhält aber nur einer von ihnen eine Einsatzgarantie. Der Däne wird den Platz mit Sven Kreyer tauschen, der bei den Profis auf der Bank sitzt.

„Das ist so mit Peter Neururer abgesprochen, ich habe alle Freiheiten“, sagt Wosz. Und die nimmt er sich auch. „Ich werde den Jungs erst am Spieltag sagen, wer im Kader steht.“ Carsten Rothenbach, Joel Reinholz, Smail Morabit und Jonas Ermes müssen also abwarten, wobei Letzterer noch die besten Einsatzchancen hat. Im Tor steht der U23 lediglich der unerfahrene Sebastian Brune zur Verfügung, der seine Fähigkeiten noch unter Beweis stellen muss. Rothenbach dagegen wird es wohl schwieriger haben, in die erste Elf zu rücken. Jungspund Daniel Heber drängt in die Mannschaft. Eigentlich sollten sogar die Neuzugänge Adnan Zahirovic und Mario Jelavic in der Regionalliga auflaufen, eine Spielgenehmigung lag aber nicht rechtzeitig vor.

Doch auch so hat Wosz schon genug umzustellen, zumal der Trainer darüber nachdenkt, auf den defensiven Schlüsselpositionen einen Wechsel vorzunehmen. „Wir haben gegen Gladbach nicht gut gestanden. Die Defensivarbeit der ganzen Mannschaft hat mir nicht gefallen“, sagt Wosz, ohne Namen nennen zu wollen: „Das – wie in Gladbach – dreimal ein Spieler alleine aufs Tor zuläuft, will ich nicht mehr sehen. Diese blöden Fehler dürfen keinem von uns passieren.“ In der spielfreien Woche wurde hart trainiert, so Wosz: „Die Einstellung stimmt. Das muss sie gegen Siegen auch.“

Der Vorjahres-Fünfte hat trotz geschrumpftem Etats einen ordentlichen Umbruch hinter sich: Elf Spieler kamen, elf gingen. In der neuen Saison sprang aus den ersten zwei Partien nur ein Punkt heraus. Allerdings setzte es die Niederlage gegen Lotte, und das Remis erkämpfte sich Siegen ausgerechnet gegen Bochum-Bezwinger Gladbach. Saisonübergreifend haben die Sportfreunde jedoch neun Spiele nicht mehr gewonnen. Nun ist Trainer Michael Boris ebenso heiß auf den ersten Dreier wie Wosz: „In Lotte und gegen Gladbach haben uns alle auf die Schultern geklopft - jetzt wollen wir uns belohnen.“