Bochum. Nach dem 0:1 in Frankfurt muss der VfL Bochum gegen den FC St. Pauli eine Reaktion zeigen, um nicht wieder unten reinzurutschen in der bisher noch ausgeglichenen 2. Fußball-Bundesliga. Dabei wird Coach Peter Neururer ein paar Änderungen bei der Aufstellung vornehmen müssen.
„Die Niederlage ist ärgerlich, aber wir stellen jetzt nicht alles in Frage.“ Christian Hochstätter wirkte nach dem 0:1 beim durchaus abstiegsreif aufgestellten FSV Frankfurt gefasst. Kein Bochumer, vom Sportvorstand über den Trainer bis zu den Spielern, wollte irgendetwas beschönigen nach der ersten Saisonniederlage. Von Panikmache aber war man auch weit entfernt: „Es war klar, dass wir nicht ohne Niederlage durch die Saison marschieren“, sagte Peter Neururer. Und fügte die entscheidende Konsequenz hinzu: „Gegen St. Pauli stehen wir jetzt unter Zugzwang.“ Denn bei einer Pleite rutscht der VfL ab nach unten in der Liga, die sich nach drei Spieltagen noch als ausgeglichen darstellt.
Wiederholen darf sich am Freitag (20.30 Uhr live in unserem Ticker) gegen die Gäste, die mit dem 0:1 gegen Bielefeld ebenfalls einen Rückschlag verdauen müssen, ein Auftritt wie in Frankfurt nicht. Von einem „gebrauchten Tag“ sprach Neururer, von haarsträubenden Fehlern nicht nur vor dem 0:1 und davon, dass er zur Pause „drei, vier Spieler“ hätte auswechseln können.
Allein in der Offensive, wo es Christian Tiffert erwischte, der sich so langsam mal ein höheres Tempo aneignen sollte. Aber auch Yusuke Tasaka, schon in den Spielen zuvor enttäuschend, blieb fast alles schuldig, ebenso wie diesmal Flügelpendant Piotr Cwielong. Erst Recht Richard Sukuta-Pasu: Nach gutem Beginn baute der Stürmer in den letzten beiden Pflichtspielen enorm ab, wirkte in Frankfurt fast wie ein Fremdkörper. Aber auch in Zentrum und Defensive agierten die Bochumer sehr fehlerhaft (Danny Latza, Fabian Holthaus), langsam (Marcel Maltritz) oder beides (Slawo Freier).
VfL-Coach Neururer wird nach drei Spielen mal wieder umstellen müssen
Auch interessant
Nach drei Pflichtspielen mit unveränderter Startelf wird Neururer umstellen. Cwielong flog - auch das übrigens zu Unrecht - mit Gelb-Rot vom Platz. Die Offensiv-Alternativen Nummer eins und zwei heißen Mirkan Aydin, dem es in Frankfurt an Zielstrebigkeit noch mangelte, und Ken Ilsö. Der Neuzugang sammelte bei der zweiten Mannschaft Spielpraxis, ging mit ihr aber unter (0:4 gegen Siegen). Hinten links könnte Talent Fabian Holthaus, der bei aller Offensiv-Dynamik naturgemäß noch viel lernen muss in punkto Cleverness und Zweikampfverhalten, eine Pause bekommen.
Heiko Butscher soll heute ins Mannschaftstraining zurückkehren und wäre dann wohl einsatzbereit: „Er hat die Vorbereitung mitgemacht und deshalb nicht zu viel verloren“, sagt Neururer. Felix Bastians fällt weiter aus, ebenso wie Jan Gyamerah. Neuzugang Adnan Zahirovic, der auch als Rechtsverteidiger (für Freier) spielen könnte, ist bis Donnerstag mit der bosnischen Nationalmannschaft unterwegs. Ohne Spielpraxis beim VfL und Mannschaftstraining in dieser Woche kann er gegen St. Pauli nicht erste Wahl sein.
VfL verliert 0:1
