Bochum. . Mittelfeldspieler Christoph Dabrowski hat das Spiel des VfL Bochum jahrelang geprägt. In der kommenden Saison wird “Dabro“ allerdings nicht mehr aktiv eingreifen: Der 35-Jährige hat seine Karriere beendet und wird am Sonntag verabschiedet. In Zukunft würde er gerne als Trainer durchstarten.
208 Spiele, 24 Tore, 14 Vorlagen sowie 50 gelbe, drei gelb-rote Karten und einmal glatt Rot. Doch es sind weit mehr Spuren als die in der Statistik, die Christoph Dabrowski während seiner Zeit an der Castroper Straße hinterlassen hat. Der 35-Jährige prägte lange Zeit das Spiel des VfL Bochum, von dem er am Sonntag nun verabschiedet wird.
Der frühere Mittelfeldstratege wirkt beim Gespräch in der WAZ-Redaktion entspannt. Nach 16 Jahren im Profigeschäft erlebt der gebürtige Pole erstmals einen Sommer ganz ohne Druck. Diesmal stand für ihn keine Saisonvorbereitung an. Und das bedauert Dabrowski nicht. Die Entscheidung fürs Karriereende lag schließlich in seiner Hand. Es gab ein Angebot an ihn, als Erfahrener die U23 in der Regionalliga zu führen und gleichzeitig als Co-Trainer zu arbeiten. „Doch ich mache keine halbe Sachen“, sagt der 35-Jährige, der Distanz vom Dasein als Spieler gewinnen möchte.
Dabrowski hat die Trainerlizenzen bereits erworben
Trotzdem ist „Dabro“ weiter ehrgeizig. „Die Flamme lodert immer noch.“ Er will noch viel erreichen – und zwar als Trainer. Nach der B-Lizenz hat er seit kurzem auch den A-Trainerschein in der Tasche. Die kommenden zwölf Monate will der langjährige Bochumer als Orientierungsjahr nutzen, um sich im Trainerberuf weiterzubilden. Der Ex-Profi plant, bei anderen Trainern zu hospitieren. Kontakte zu etablierten Fußball-Lehrern hat der 35-Jährige in Hülle und Fülle. Schließlich spielte Dabro unter 14 unterschiedlichen Übungsleitern.
Einer seiner ersten Trainer hat trotz 16 Jahren Abstand den tiefsten Eindruck hinterlassen: Als 19-Jähriger trainierte er unter Felix Magath bei Werder Bremen. „Das war eine harte Schule.“ Ein besseres Vorbild in Sachen Disziplin – kaum denkbar für den Fußballer.
Bevor Dabrowski nun endgültig einen neuen Weg einschlägt, wird es noch einmal sehr emotional werden an dem Ort, an dem der Fußballer so viele unvergessliche Momente erlebt hat. Die sieben Jahre in Bochum sind an dem Mittelfeldspieler nicht spurlos vorbeigegangen. Sie haben ihn viel Kraft gekostet und ihn gezeichnet. Als Profi trug er teilweise schlimme Verletzungen davon.
Dabrowski bleibt VfL Bochum weiter verbunden
Meistens war Dabro als Führungsspieler gesetzt. Dennoch gab es kritische Phasen, als er bei Fehlern im Spiel das Geraune von den Tribünen vernahm. Doch selbst aus solchen Krisen gewinnt Dabrowski für sich Positives. „Dabei lernt man mitunter am meisten.“ Der verpasste Aufstieg in der Relegation ärgert ihn am meisten.
Doch das Positive überwiegt „Die meisten, so denke ich, wissen, dass ich immer alles gegeben und ehrliche Arbeit abgeliefert habe.“ Die intensive Zeit „hat unheimlich viel Spaß gemacht.“ Dem Klub fühlt er sich jedenfalls weiterhin verbunden. In der kommenden Saison verfolgt er den Weg seines Klubs von der Tribüne aus. Auch wenn es weiter in Christoph Dabrowski lodert. Auf dem Rasen sollen es jetzt andere richten.
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