Bochum. Vermutlich mit Christoph Dabrowski spielt der VfL Bochum am Sonntag gegen Schlusslicht Jahn Regensburg. Slawo Freier wird nämlich wohl ausfallen. Spielt Dabrowski auf der “Sechs“, würde Leon Goretzka wieder offensiver agieren - eine von, so VfL-Trainer Neitzel, “nicht mehr so vielen Alternativen“.

Es ist das zweite Spiel nach der Winterpause, und die Mannschaft des VfL Bochum stellt sich schon wieder fast von alleine auf. Auch Slawo Freier fällt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus beim Spiel gegen Schlusslicht Jahn Regensburg am Sonntag (13.30 Uhr/live in unserem Ticker). Der Konkurrenzkampf in der Offensive hat sich praktisch in Verletzungen aufgelöst.

Nach Aydin, Tasaka, Dedic, Ortega nun also auch Freier. Die Reizung des Innenbandes am linken Knie verursacht so starke Schmerzen, dass Trainer Karsten Neitzel am Freitag ein „sehr, sehr großes Fragezeichen“ hinter einen Einsatz Freiers setzte. Vermutlich also fällt der 33-Jährige aus, zumal ihn ja ein Innenbandteilriss am gleichen Knie, zugezogen beim Heimspiel gegen Cottbus am 4. November, bis Weihnachten zur wochenlangen Tatenlosigkeit gezwungen hatte.

Karsten Neitzel bedauert das - und stärkt alsgleich seinen verbliebenen Jungs den Rücken, wie es sich für einen Trainer gebührt. „Für die Mannschaft“, sagt Neitzel, „ist der Ausfall schade, aber nicht dramatisch. Ich bin total überzeugt davon, dass die Spieler, die auflaufen, die Form und Qualität haben, Regensburg zu schlagen.“

Dabei kann man davon ausgehen, dass wie berichtet Christoph Dabrowski nach überstandenem Schlüsselbeinbruch als „Sechser“ ins Team zurückkehrt, damit Leon Goretzka weiter vorne agieren kann. „Das ist eine der gar nicht mehr so vielen Alternativen“, räumt Neitzel ein.

Die übrigen hießen: Nika Gelashvili, der auch schon mal auf dem Flügel getestet, aber für nicht wirklich gut befunden wurde. Michael Delura, der das Potenzial zum Leistungsträger hat, aber nach all den Rückschlägen nicht kräftig genug sein dürfte für einen Einsatz von Beginn an (erst fünf Saisoneinsätze, zuletzt Mitte November gegen Sandhausen). Faton Toski (denkbar im Zentrum) mag sich zwar zuletzt, wie der Trainer nicht müde wird zu loben, enorm gesteigert haben im Training - hat aber in dieser Saison noch nicht eine Pflichtspiel-Minute auf dem Platz gestanden.

Debüt des Dänen Lumb offen

Bliebe Michael Lumb, der Neuzugang, ein Linksverteidiger mit attestierten offensiven Qualitäten. Neitzel sieht den „gut“ trainierenden Dänen aber eher nicht weiter vorne und ließ noch offen, ob er sein Debüt gibt. Oder ob er Mounir Chaftar, was wahrscheinlich ist, hinten links belässt. Unter Druck setzen will sich der Trainer jedenfalls nicht davon, dass Lumb nur einen Vertrag bis Saisonende hat und doch „sofort“ weiterhelfen sollte: „Michael wird dann spielen, wenn wir es für richtig halten.“

Sicher ist: Der Trainer hat seiner Mannschaft eingeimpft, Regensburg auf keinen Fall zu unterschätzen. „Wenn wir denken würden, dass wir die nach deren 1:5-Heimniederlage gegen Berlin jetzt 6:0 weghauen, würden wir einen sehr großen Fehler machen.“ Er wolle niemand stark reden, aber gegen Hertha hielt der Jahn lange gut mit und verlor aufgrund von Gegentreffern nach Standards viel zu hoch. Neitzel: „Es kann ein Geduldsspiel werden, am Ende wollen wir aber die drei Punkte haben.“ Ansagen, die einige Spieler offenbar verinnerlicht haben. Leon Goretzka etwa sagt nach der „Schlammschlacht“ von Aalen: „Mit einem schmutzigen 1:0 wäre ich überaus zufrieden.“

Die voraussichtliche Startelf: Luthe - Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Chaftar - Kramer, Dabrowski - Goretzka, Iashvili, Rzatkowski - Scheidhauer. Reserve: Esser - Acquistapace, Lumb, Bertram, Gelashvili, Delura, Toski (Brügmann)